Wer im MMORPG Old School RuneScape raiden geht, hält sich in der Regel an einen Kodex. Jeder Drop, der wertvoll ist, wird durch die gesamte Raidgruppe geteilt. Doch ein Spieler bekam eine der seltensten Waffen überhaupt und teilte nicht. Im PvP konnte sich ein Mitglied der Gruppe rächen und hat bis heute seine sterblichen Überreste des Verräters im Gepäck.
Wie lief der Betrug ab? Der Spieler Aggravating-Shower teilte vor wenigen Tagen eine Reihe von Screenshots, die eine spannende Geschichte erzählen. So war er im Oktober 2020 im Raid Chambers of Xeric in einer Gruppe aus drei Spielern unterwegs. Er selbst, der Gruppenersteller Averniiick und Kymberly – der Betrüger.
Sie hatten sich über den Discord-Server WDR (We do Raids) zusammengefunden. Dort gilt die Regel: Alles, was jedem einzelnen Spieler mindestens 1 Million Gold einbringt, wird fair durch die Gruppe geteilt. Bei drei Spielern also alles, was mehr als 3 Millionen Gold wert ist.
Am Ende des Raids bekamen sie jedoch den coveted Twisted Bow gedroppt. Die Waffe gehörte damals zu den wertvollsten überhaupt und wird selbst heute noch für 1,5 Milliarden Gold gehandelt. Sie ging an Kymberly.
Doch Kymberly wollte nicht teilen.
Noch in derselben Nacht trafen beide Spieler im PvP aufeinander
Wie ging es weiter? Kymberly verließ die Gruppe und ignorierte weitere Nachfragen. Der seltene Drop war also Geschichte, auch wenn sich Aggravating-Shower selbst schon sehr gefreut hatte. Denn mit seinem Anteil hätte er sich selbst einen coveted Twisted Bow kaufen können.
Er beschloss im Anschluss daran, mit einiger Wut im Bauch ins PvP zu gehen. Wie es das Schicksal wollte, gab es dort ein Wiedersehen mit dem Betrüger.
Er konnte ihn besiegen und bekam als Drop einen Long Bone, also einen langen Knochen. Das ist keine wirklich seltene Belohnung und kann auch von normalen Monstern fallengelassen werden.
Doch Aggravating-Shower hat eine ganz besondere Beziehung zu dem Knochen aufgebaut.
Was ist so besonders an dem Knochen? Der Spieler muss stets darauf achten, dass er keinen weiteren Long Bone aufsammelt. Denn sollte dies der Fall sein, würden sich beide stapeln und er würde nie mehr wissen, welcher Knochen tatsächlich von seinem Erzfeind kommt und welcher von einem gewöhnlichen Gegner.
Zugegeben, die Knochen sind nicht sonderlich wertvoll und Aggravating-Shower verliert dadurch nicht viel Gold. Aber die Hingabe, die er an den Knochen richtet, ist schon beeindruckend.
Zudem hat er seine gesamte Blockliste gelöscht und nur Kymberly draufgepackt. So kann er sichergehen, dass er trotz möglicher Namensänderungen immer weiß, wie Kymberly gerade heißt und wo er sich aufhält.
Tatsächlich wurde der Charakter schon umbenannt.
Bei den Kollegen von Gamesradar erzählte der Spieler außerdem, dass sich beide noch ein drittes Mal begegnet sind, wieder im Raid Chambers of Xeric. Zwar wisse er selbst nicht, ob Kymberly auf dem WDR-Discord gebannt sei, aber es gibt einen Eintrag auf der Webseite RuneWatch, wo man Spieler melden kann, die sich als Betrüger herausgestellt haben.
Was sagt ihr zu dieser kleinen Rache-Story? Und wie geht ihr mit Leuten um, die euch in MMORPGs betrügen?
Ein anderer Spieler hat auch Rache geschworen, allerdings den Entwicklern von Old School RuneScape selbst: