In meinem Geheimtipp auf Steam muss ich ständig ein Dorf neu aufbauen, weil ein Sturm es zerstört

MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus spielt immer wieder Against the Storm auf Steam. Das Roguelite-Aufbauspiel vereint das Gefühl, etwas erreicht zu haben mit der Herausforderung, immer wieder Problemen zu trotzen. Und eine Runde passt ideal in jeden Abend.

Die MeinMMO-Redaktion will euch in den nächsten Tagen Spiele vorstellen, die unsere Autoren und Autorinnen gerade auf Steam beschäftigen. Die Idee in dieser Reihe ist, euch nicht unsere „Lieblingsspiele“ vorzustellen, sondern das, was gerade unsere Zeit frisst.

Nachdem ich mit Baldur’s Gate 3 im ersten Durchlauf durch bin und auch das bockschwere Lies of P erfolgreich beenden konnte, zieht es mich im Moment zurück zu Aufbauspielen – ein wenig Entspannung nach dramatischen Storys und harten Bosskämpfen.

Auf Steam hat das Spiel eine Bewertung von 95 % und ist damit „äußerst positiv.“ Und ich kann vollauf verstehen, warum das so ist.

Der Kampf gegen Windmühlen – äh, den Sturm

Against the Storm verbindet zwei Genres miteinander: Aufbau bzw. Städtebau und Roguelite. Das ist mittlerweile eine beliebte Kombination, vor allem im Indie-Bereich: Ihr baut eine Stadt auf, erhaltet dafür Punkte und am Ende wird sie wieder irgendwie zerstört.

Die Prämisse erinnert an einen Fantasy-Roman: Die Verbannte Königin soll die Wildnis zurückerobern. Als Hauptsitz dient ihr dabei die Schwelende Stadt, die letzte Bastion in einer von einem Sturm zerstörten Welt.

Als Vizekönig ziehe ich nun also aus, gründe immer wieder neue Siedlungen und trotze dem Sturm, um aus der Wildnis zu holen, was die Stadt zum Überleben braucht. Das Besondere dabei ist, dass ich in Zyklen spiele.

Es regnet ständig. Statt Jahreszeiten gibt es Nieselregen, Sommerregen und Sturm. Während des Sturms ist die ganze Welt feindseliger, alles gefährlicher. Dorfbewohner können sterben, eine Verderbnis meine Gebäude zerstören.

Das ist aber noch nicht genug: Nach einer gewissen Zeit werden all meine errichteten Siedlungen wieder zerstört und ich muss von vorne anfangen. Fast, zumindest, denn jedes Mal gibt’s Belohnungen, mit denen ich dauerhafte Upgrades freischalten kann.

Dutzende Upgrades helfen.
Die Karte ist riesig.
Nach jedem Sieg (und jeder Niederlage) gibt’s Belohnungen.
Eine Stadt braucht Planung.

Biber und Füchse sind meine Geheimwaffe

Das Spiel startet mit grundlegenden Eckpfeilern für ein Dorf: Häuser, Gebäude für Nahrungs-Produktion, Holz und Co. Alles, was ein Städtebau eben so braucht. Dazu gibt es aber verschiedene Arten von Einwohnern mit besonderen Fähigkeiten:

Menschen sind besonders gut darin, Pflanzen an- und abzubauen

Echsen sind geübt im Umgang mit Fleisch und Leder, außerdem sehr religiös

Biber können besser als alle anderen, mit Holz umgehen und Bäume fällen

Später kommen sogar noch Harpyien als Experten für Stoffe und Kräuter, sowie Füchse mit ihrem Entdecker-Trieb dazu. Füchse sind für mich persönlich eine Top-Wahl. Zwar muss ich sehr auf ihre Bedürfnisse schauen, aber sie können besondere Ereignisse im Wald besser lösen als alle anderen.

So etwas ist wichtig, weil neue Ressourcen, Belohnungen und Herausforderungen auf den Lichtungen in den Wäldern warten, die ich erobere. Eine Kombination aus Bibern und Füchsen ist für mich deswegen stets willkommen, um einen Wald zu erkunden.

Dadurch wird es plötzlich wichtig, zu sehen, welche Einwohner ich habe und wen ich wo einsetze. Denn was mir zur Verfügung steht, ist bei jeder Siedlung anders. Je nach Karte und Voraussetzungen können verschiedene Einwohner besser oder schlechter geeignet sein.

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Wiederspiel-Potential durch immer größere Herausforderung

Dazu kommt, dass das Spiel immer schwerer wird. Oder genauer: schwerer werden kann. Über Schwierigkeits-Einstellungen lassen sich weitere Hürden einstellen, etwa, dass Bewohner schneller gehen, wenn sie unzufrieden sind. Dafür gibt’s auch größere Belohnungen.

Das Ziel des Spiels ist es schließlich, so weit wie möglich in die Wildnis vorzudringen, um Siegelsteine zu beschaffen, die die Schwelende Stadt schützen können. An ein „Ende“ bin ich noch nicht gekommen, trotz fast 100 Stunden Spielzeit. Irgendwann wird’s einfach echt hart.

Den Pfad durch die Wildnis suche ich mir dabei selbst. Auf der Weltkarte gibt es verschiedene Biome bzw. Arten von Wäldern mit Vor- und Nachteilen sowie besondere Ereignisse, etwa wandernde Händler. Und nach jedem Zyklus wird die Karte neu ausgewürfelt.

Für mich ist Against the Storm deswegen so spannend, weil es sich perfekt zwischendurch spielen lässt. 20–30 Minuten dauert es meist, eine Siedlung abzuschließen. Auf dem teuren Gaming-Laptop in der Bahn kann ich also locker eine Runde einschieben, wenn ich gerade mal unterwegs bin.

Against the Storm bekommt ihr auf Steam für 29,99 € und aktuell könnt ihr es sogar als kostenlose Demo testen. Sogar auf dem Steam Deck soll es laufen. Das Spiel hat übrigens nur knapp das Rennen bei mir gemacht, weil durchaus noch andere Steam-Spiele meine Zeit fressen:

Kingdoms Reborn, eine Mischung aus Anno und Rimworld

Diablo 4, das jetzt auf Steam ist, das ich aber nicht auf Steam spiele

Baldur’s Gate 3, mit dem ich zwar schon durch bin, aber immer noch den nächsten Durchgang plane

Das Aufbauspiel Against the Storm ist mit seiner Fantasy-Comic-Grafik vermutlich nicht jedermanns Sache. Wer aber auf Städtebau und Roguelite steht, sollte sich das Spiel unbedingt einmal ansehen. Against the Storm befindet sich seit November 2022 im Early Access und erhält alle 2 Wochen einen Hotfix oder sogar ein Update mit neuen Features.

Eine Auswahl an Spielen für den schmalen Geldbeutel findet ihr hier:

7 Spiele auf Steam unter 10 €, die euer Geld wert sind

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