Der frühere Star von Twitch, DrDisrespect, hat mit DEADROP einen eigenen vertikalen Shooter in Entwicklung: Am 24.10. zeigte er das Spiel in einem Live-Stream auf YouTube. Obwohl er sich bemühte allen vorzuführen, wie toll der vertikale Shooter ist und wie viel Spaß er macht, kam an einer Stelle dann doch mal der DrDisrespect raus, wie wir ihn kennen.
Was ist das für ein Spiel?
DrDisrespect hat vor seiner Zeit als Influencer und professioneller Schnauzbartträger als Map-Designer für Call of Duty gearbeitet. Weil ihn das Gaming in den letzten Jahren enttäuscht hat (und weil man nie genug Geld haben kann), entwickelt er aktuell mit einem Team DEADROP, einen eigenen Shooter.
Das Spiel ist noch in einer frühen Produktionsphase und soll ein Extraction-Shooter werden: In den Spielen geht’s darum, Loot zu sammeln und es in Sicherheit zu bringen. Wenn man stirbt, ist die ganze schöne, bis dahin erkämpfte Beute weg.
Die Besonderheit von DEADROP: Das soll ein vertikaler Shooter werden. Die Map geht in die Höhe, über Aufzüge und Leitern wirkt die Kampfarena wie ein im Bau befindliches Hochhaus mit vielen Etagen. Man feuert häufig nach unten oder oben. Wenn man DrDisrespect kennt, weiß man zudem, wie wichtig ihm Audiodesign ist: Man muss Gegner hören können.
Autoplay
DrDisrespect scheitert an einer Seilrutsche
Das war der Bug: DrDisrespect sah auf der Karte „Proving Ground: Atrium“ einen Gegner in einem gegenüberliegenden Stockwerk und fasste den Plan, sich cool an eine Seilrutsche zu hängen und dann aus allen Rohren ballernd durch die Luft zu gleiten und den Unhold auszuschalten.
Es hätte ihm schon auffallen können, dass der Plan etwas hakelig war, denn das “Interact”-Logo mit der Seilbahn blinkte instabil und verschwand immer wieder.
Als er versuchte, sich die Zipline zu schnappen, musste der 41-Jährige dabei zusehen, wie sein Charakter hilflos nach der Leine griff, sie aber nicht zu fassen bekam.
Zum Entsetzen des Doktors fiel sein Charakter hilflos einige Meter nach unten und starb jämmerlich beim Aufprall. „Self-Termination“, meldete das Spiel kühl.
So reagierte DrDisrespect: Der schien erst ruhig zu bleiben, kratzte sich an der Nase, brüllte dann aber aus vollem Hals: „Greif sie, greif sie.“
Wenn man DrDisrespct kennt, weiß man, dass er sich nach so einem Wutanfall normalerweise nicht mehr einkriegt und minutenlang über die „unfähigen Entwickler“ schimpft und in einer Wutrede erörtert, dass das Gaming insgesamt und das Shooter-Genre im Besonderen vor die Hunde geht, dass alles ganz furchtbar ist und er das Spiel jetzt sofort alles deinstalliert, nie wieder anrührt und eine persönliche Entschuldigung der Entwickler fordert.
Aber weil DEADROP nun mal sein eigenes Spiel ist, ging die Geschichte diesmal anders weiter: DrDisrespect brüllte zwar noch ein bisschen vor sich hin, beruhigte sich aber rasch, holte einige Kills und lobte das Spiel sogar, das sei einfach fantastisch.
DEADROP auf DrDisrespect und seine Fans zugeschnitten
Wie wirkt das Spiel denn? Man kann DrDisrespect schon glauben, dass ihm das Spiel Freude bereitet: Es ist genau die Art Spiel, das er liebt. Er kann snipern, aus der Nähe ballern, Fallen stellen und nach Gegnern lauschen.
Das scheint ein Spiel zu sein, bei dem man verstehen kann, warum DrDisrespect es gebaut hat oder es bauen ließ.
Wie der Shooter sich mal „in freier Wildbahn“ schlägt und ob es ein Hit wird, lässt sich jetzt schwer sagen. DEADROP ist aber offensichtlich drauf angelegt, grade der Zielgruppe von DrDisrespect zu gefallen: Es sieht auch wie ein richtiges Spiel aus im Gegensatz zu Games, wie sie der deutsche Twitch-Streamer MontanaBlack mal vorstellte.
In der Community scherzt man schon: Der arme Programmiert, der für die Zipline zuständig ist, habe sicher den Stream mit sehr mulmigem Gefühl verfolgt.
Wir haben 2022 mal über die Firma von DrDisrespect berichtet. Auch wenn sie eine so tolle Galionsfigur und Frontmann aufweisen kann, gibt’s auch bei solchen “Traumjobs” offensichtlich Probleme: