Nick “Nickmercs“ Kolcheff (32) war in den letzten Jahren einer der erfolgreichsten Streamer auf Twitch, vor allem mit Shootern wie Apex Legends oder Call of Duty: Warzone wurde er zu einem der meistgesehenen Shooter-Streamer. Im Jahr 2021 lag er auf Platz 9 weltweit. Doch nun spricht er über die Tücken seines Exklusiv-Vertrags mit Twitch.
Das sagt Nickmercs: In einem Clip sagt der Streamer, der lange exklusiv bei Twitch war, aber jetzt auch auf Kick streamt:
Für lange Zeit sah ich nichts von dem Geld. Ich bekam eine feste Summe, egal was. Wenn wer in den Stream kam und 100 spendete … das war halt, ich weiß nicht, Hey! Vielen Dank! Weiß ich zu schätzen! Aber das ist nicht meins. Ich mein das ernst: Man bekommt eine Garantiesumme, man nennt das MG. Bei Kick bekomme ich das MG und alles vom Dashboard.
Mit „spendet 100“ ist gemeint, dass ihm jemand 100 Twitch-Subs spendet, das sind etwa 500 €, von denen er theoretisch die Hälfte bekommt.
Doch laut Nickmercs habe er von der Spende, die persönlich an seinen Kanal ging, gar nichts gesehen.
Nickmercs ist für seine Skills in Shootern wie Call of Duty bekannt:
Autoplay
Twitch erklärt “sichere Deals” und “leistungsbezogene Deals”
Was sagt Twitch dazu? Der CEO von Twitch, Dan Clancy, erklärt das System etwas anders (via twitter). Er sagt:
Nickmercs habe alles Geld bekommen von den Subs
zusätzlich habe Twitch dann bis zu einer gewissen Garantiesumme das Geld aufgerundet
Andere Streamer hätten eher „leistungsorientierte“ Deals mit Twitch geschlossen, bei denen der Creator ein höheres Risiko einging, wenn er nicht die angepeilte Summe erreichte. Gleichzeitig hätten diese Creators aber auch stärker davon profitiert, wenn ihre Leistung höher als die Zielsumme war.
Doch einige Creator hätten hart für so einen „MG“-Deal verhandelt, den Nickmercs bekommen hat.
Im Rückblick stimmt der CEO von Twitch dem Streamer Nickmercs zu, dass der Deal nicht ideal war und dass es besser sei, einen Deal zu schließen, in dem zwar weniger Geld garantiert sei, die Streamer aber auch stärker von ihrer Leistung profitieren.
Twitch-Streamer im Kampf gegen den Abo-Zwang
Das ist hier so spannend: Das ist das erste Mal, dass wir einen Einblick in die Details von Twitch-Deals erhalten.
Offenbar hatte sich Nickmers für einen so „sicheren“ Vertrag entschieden, dass er sich gar nicht mehr über neue Twitch-Abos freuen konnte. Eine bizarre Situation, die so wahrscheinlich vielen Zuschauern gar nicht klar ist.
Denn eigentlich ist es das erklärte Ziel jedes Streamers, möglichst viele Twitch-Abos auf sich vereinen, weil das einen konstanten Geldstrom garantiert: Daher haben viele Streamer große Probleme damit, länger freizumachen, weil sie Angst haben, dass in dieser Zeit Abos auslaufen, die für immer verschwinden und die Einnahmen dauerhaft sinken.
Für viele Streamer ist der Wechsel zu YouTube ein Schritt in die Sicherheit, weil man dort nicht mehr darauf angewiesen ist, die Zuschauer ständig zu unterhalten, damit das Geld durch Abos weiter fließt, sondern einen stabileren Einkommensstrom hat.
Nickmercs hat sich wohl auch auf Twitch so einen Deal verhandelt, der ihn aus dem Laufrad “Twitch-Abos” befreite, aber dann fehlte ihm wiederum der Kick, wenn mal viele Spenden hereinkamen.
Die Zeit solcher großen Deals, wie Nickmercs sie hatte, soll aber nun offenbar vorbei sein:
Die Tage von fetten Millionen-Deals für Streamer auf YouTube und Twitch sind offenbar vorbei