Bungie, das Studio hinter dem Loot-Shooter Destiny 2, hat in dieser Woche circa 100 Mitarbeiter entlassen, was etwa 8 % seiner Belegschaft entspricht. Diese Entscheidung wurde nach ernsthaften Warnungen der Geschäftsleitung getroffen, weil der Shooter stark an Beliebtheit verloren hat.
Darum wurden so viele Bungie-Mitarbeiter gekündigt: In den letzten Jahren haben viele Spieler Destiny 2, den FPS-Loot-Shooter von Bungie, geliebt. Aber schon länger gab es Anzeichen für einen Rückgang des einstigen Hypes. Das führte in dieser Woche zur schwierigen Entscheidung seitens des Managements, Entlassungen vorzunehmen.
So teilte man, nach Berichten der Wirtschaftsseite Bloomberg, der Belegschaft die Veränderungen mit:
Vor zwei Wochen informierten Führungskräfte des Sony-eigenen Entwicklers die Mitarbeiter auf einem Treffen darüber, dass der Umsatz des laufenden Jahres um 45 % unter den erwarteten Ergebnissen liegt.
Als Konsequenz daraus soll die Veröffentlichung des kommenden DLCs “Die Finale Form” von Februar auf Juni 2024 verschoben werden. Die Aussage kommt von Personen, die dies gegenüber Jason Schreier von Bloomberg berichtet haben. Sie wollten anonym bleiben.
Nach Aussagen dieser Mitarbeiter teilte man ihnen bei diesem Treffen außerdem mit, dass die Stimmung unter den Spielern von Destiny 2 “einen historischen Tiefpunkt” erreicht habe.
Durch die Verzögerung des DLC-Release erhalten die Mitarbeiter bei Bungie mehr Zeit für die Entwicklung und somit die Möglichkeit, das Produkt Destiny 2 zu verbessern.
CEO Pete Parsons soll damals dazu gesagt haben: “Um den Sturm zu überstehen, müssen alle zusammenarbeiten” und betonte, dass die Mitarbeiter auch entschlossen seien, alles Notwendige zu tun, um den Umsatz wieder zu steigern.
Die Finale Form von Destiny 2, das letzte DLC der Licht- und Dunkelheits-Saga, steht damit fast schon prophetisch für den “Anfang vom Ende”. Auch wenn Bungie es nicht soweit kommen lassen will.
Die Kündigungen kamen überraschend: Am Montagmorgen verschlimmerte sich die Situation, als zahlreiche Bungie-Angestellte überraschend zu 15-minütigen Besprechungen mit dem Management eingeladen wurden. Dabei wurde ihnen, nach eigenen Aussagen, ihre Kündigung und die bevorstehende Entlassungswelle angekündigt.
Bungies Umsätze lagen 45 % unter den Prognosen
So steht es aktuell um den Loot-Shooter: Die Erweiterung “Lightfall” bekam von den Spielern sehr schlechte Kritiken. Die Spieler waren mit der Geschichte und dem Spiel an sich unzufrieden.
Viele langjährige Hüter waren danach auch nicht mehr interessiert daran, das letzte DLC des einst so beliebten Videospiels vorzubestellen. Obwohl die jüngste Erweiterung Die Finale Form bisher bei den Spielern gut ankam, war das Feedback trotzdem nicht herausragend, wie Bloomberg berichtet:
Die Entscheidung für die Entlassungen erfolgte somit nach düsteren Warnungen des Managements über einen erheblichen Rückgang der Popularität von Destiny 2.
Insgesamt wurden 8 % der Belegschaft entlassen, um auf die Herausforderungen des schwindenden Interesses zu reagieren.
Einige Spieler hatten ihre Vorbestellung storniert und wollten lieber das Ende auf YouTube erleben, anstatt selbst zu spielen.
Kündigungen sind Teil einer größere Spar-Initiative: Die Entlassungen sind laut dem Magazin IGN somit hauptsächlich auf die schlechte Leistung von Destiny 2 im letzten Jahr zurückzuführen und auf die „weniger als erwarteten Vorbestellungen“.
Im Gespräch mit einigen aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern wurde zudem bestätigt, dass Bungie selbst die volle Verantwortung für die Entlassungen übernommen hat, anstatt sie der Muttergesellschaft Sony zuzuschieben.
Der Entwickler ergriff außerdem weitere Maßnahmen, um die finanziellen Auswirkungen des starken Rückgangs der Popularität von Destiny 2 zu mildern.
Berichten zufolge wurden Kosten wie beispielsweise für Reisen gesenkt und Gehalts- sowie Einstellungsstops eingeführt.
Die gekündigten Ex-Mitarbeiter erhielten zudem eine Abfindung für mindestens drei Monate und COBRA-Gesundheitsleistungen (Consolidated Omnibus Budget Reconciliation Act). Andere Leistungen des Unternehmens wurden jedoch sofort eingestellt.
Die übrigen Mitarbeiter des Entwicklers wurden davon in Kenntnis gesetzt, dass die betroffenen Stellen der Bereiche Kommunikation, PR, Support und Sounddesign, die nun gestrichen werden mussten, künftig an externe Firmen ausgelagert werden.
Ganz tot ist Destiny 2 trotzdem noch nicht
So geht es jetzt weiter: Trotz der Schwierigkeiten ist zu beachten, dass Bungie und Destiny 2 vorerst nicht verschwinden.
CEO Pete Parsons hat hierzu den übrigen Mitarbeitern mitgeteilt, dass das Unternehmen “die richtigen Leute” behalten hat, um in Zukunft die Arbeit an dem Space-Shooter fortzusetzen, wie IGN berichtet.
Bungie wird Destiny 2 also weiterhin unterstützen und neue Inhalte entwickeln, um die verbleibenden Spieler zu begeistern und vielleicht neue zu gewinnen. Die Branche ist stark wettbewerbsorientiert, und Anpassungsfähigkeit ist überlebenswichtig.
Branchenanalyst Doug Creutz von TD Cowen hat allerdings zur Situation auch festgestellt, “dass diese jüngsten Ereignisse [bei Bungie] Anzeichen für eine Umstrukturierung bei PlayStation zeigen.” Die Entlassungen gehören also wahrscheinlich auch zur aktuellen Sparinitiative von Sony-PlayStation.
Wie bewertet ihr die Entscheidung, Mitarbeiter aufgrund des Popularitätsrückgangs in Destiny 2 zu entlassen? Positiv oder negativ? Hatbt ihr diese Entwicklung erwartet oder nicht? Und wie steht ihr jetzt zu Destiny 2? Teilt eure Meinung gerne mit der Community in den Kommentaren.
Mit den Entlassungen hat Bungie übrigens auch den bekanntesten Komponisten bei Destiny gehen lassen: Destiny 2: Bungie entlässt viele Mitarbeiter, darunter wohl auch den heißgeliebten Komponisten – „Der Anfang vom Ende“