Fans von World of Warcraft können für 90 € die Erweiterung vor allen anderen spielen. MeinMMO-Dämon Cortyn findet das ziemlich gut.
Auf der BlizzCon 2023 hat World of Warcraft die nächste Erweiterung vorgestellt. Mit „The War Within“ geht die Reise in Richtung des Kerns von Azeroth in mehrere unterirdische Gebiete. Doch mit der Ankündigung ging auch der Beginn des Vorverkaufs einher. Wie üblich gibt es drei unterschiedliche Versionen.
Neu ist allerdings, dass die teuerste Version, die Epic Edition, drei Tage Vorab-Zugang zu The War Within gewährt.
Und ganz ehrlich? Ich finde die Entscheidung gut.
Was bedeutet Vorab-Zugang? Vorab-Zugang heißt bei „The War Within“, dass alle Käufer der Epic Edition 3 Tage vor allen anderen in die neue Erweiterung starten können. Man kann also die neuen Gebiete erkunden, bereits auf Stufe 80 leveln und von den neuen Systemen wie den Helden-Talenten profitieren.
Viele Endgame-Systeme sind in dieser Zeit allerdings noch deaktiviert. Die „großen wöchentlichen Quests“ kann man noch nicht angehen und auch keine mythischen Dungeons. Da eine Saison ohnehin noch nicht aktiv ist, fallen auch Raids und Mythisch+ weg.
Der einzige Vorteil ist, dass man schon auf Stufe 80 leveln kann, mit etwas weniger Spielern als das bisher bei anderen Erweiterungen der Fall war.
Viel Kritik – Ich seh die Vorteile davon
Ich kann verstehen, dass manche die Entscheidung von Blizzard nicht mögen. Es gibt durchaus Argumente und Sichtweisen, die dagegen sprechen. Die beiden häufigsten sind:
Das ruiniert das tolle „Wir fangen alle zusammen an“-Gefühl, das man sonst hatte.
Es ist gar kein „Frühzugang“, sondern der reguläre Zugang wird einfach für alle anderen gesperrt.
Zu den Starts der letzten Erweiterungen gab es nahezu immer Probleme. Sei es, dass der plötzliche Andrang der Spieler die Server in die Knie zwang oder dass irgendwelche Bugs auftraten. Dazu ist quasi zu jedem Launch ein großer DdoS-Angriff garantiert, der die Server zusätzlich belastet.
Egal ob Dragonflight, Shadowlands, Battle for Azeroth oder die meisten Erweiterungen davor – der Launch lief nie sauber ab. Denkt mal darüber nach, wie viele Bekannte aus eurem Umfeld in der Launch-Nacht frustriert waren, weil sie entweder in einer Warteschlange, auf einem Boot oder vor einem nicht-reagierenden NPC für Stunden festhingen. Das vergisst man nämlich gerne.
Mit einem „Soft Launch“, nur für einen Teil der Spielerschaft, umgeht man diesen einen, gigantischen Ansturm. Gleichzeitig dürften alle anderen das auch als „Letzten Beta-Test“ sehen. Denn in der Regel fallen beim Launch noch einmal Probleme auf, die während der Tests (mit weniger Spielern) gar nicht ans Tageslicht kamen. Das heißt, dass besonders gravierende Fehler mit hoher Wahrscheinlichkeit beim „richtigen“ Launch dann durch Hotfix bereits behoben sind.
Indem man den Launch auf 3 Tage auseinanderzieht, ist man ein weniger lohnendes Ziel für Störungen von außen und auch die “typischen Launch-Day-Probleme” könnten dadurch geringer ausfallen.
Ich verstehe auch alle, die sagen, dass Blizzard das nur macht, um mehr Geld zu verdienen. Ich meine: Ja, natürlich. So viel zum Offensichtlichen. Auf der anderen Seite kaufen sich die „Hardcore-WoW-Fans“ aber ohnehin meistens die Epic Edition. Da ändert sich also nicht viel.
Oder wie seht ihr das?