Mit „The Devil’s Plan“ ist eine Reality-Show auf Netflix gestartet. MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat die Serie gesehen und zeigt sich begeistert. Das liegt vor allem an der raffinierten Mischung aus Wettbewerb und menschlichen Beziehungen.
Was ist das überhaupt für eine Serie? In „The Devil’s Plan“ treten 12 Personen in verschiedenen Spielen 7 Tage lang gegeneinander an und sammeln hier Punkte. Wer am Ende einer Runde keine Punkte mehr übrig hat, scheidet direkt aus dem Spiel aus und muss seine Sachen packen. Die beiden Verlierer einer Runde landen in einem „Gefängnis“ und bekommen nur Brot und Wasser.
Ehrlich gesagt, hat mich die Show am Anfang etwa abgeschreckt. Denn an der Reality-Show nehmen nur Personen teil, die ich als Deutscher gar nicht kenne: alles Stars, Sternchen und Persönlichkeiten aus dem koreanischen Leben.
Doch am Ende habe ich die Serie gemeinsam mit meiner Partnerin in wenigen Tagen durchgeschaut. Denn was die Serie so genial macht, sind nicht nur die richtig gut inszenierten Wettbewerbe, sondern auch die Interaktionen drumherum.
The Devil’s Plan läuft seit dem 26. September auf Netflix. Aktuell gibt es eine Staffel mit 12 Folgen, von denen jede ungefähr 70 Minuten lang ist. Eine zweite Staffel wurde bereits angekündigt (via Netflix).
Man weiß nie, ob mein Freund nicht doch mein nächster Feind ist
Was macht diese Serie so genial? Was diese Serie so raffiniert und genial macht, ist die Verbindung aus Wettbewerb und sozialer Interaktion. Denn das Besondere ist, dass die Kandidaten zwischen den Wettbewerben die ganze Zeit über gemeinsam in einem Haus wohnen: Man isst und trinkt gemeinsam und schläft in den gleichen Zimmern. Dadurch kommen sich die Beteiligten näher – und das 7 Tage lang.
Hier werden Freundschaften und Bündnisse geschmiedet und am Ende weiß niemand mehr so richtig, wer jetzt Freund oder Feind ist.
Am nächsten Morgen geht es dann wieder zum nächsten Wettbewerb, der im gleichen Gebäude stattfindet. Und dann beginnen die hitzigen Diskussionen zwischen den Mitspielern erneut:
Wer könnte nächste Runde herausfliegen?
Wen sollte ich oder wir unterstützen? Kämpfe ich nur für mich selbst oder unterstützte ich einen Spieler, dem es noch schlechter geht?
Spiele ich lieber allein oder schließe ich mich dem stärksten Spieler an, um eventuell doch noch eine Runde zu überleben?
Schnell entsteht die Grüppchen-Bildung, wie viele sie vom Schulhof kennen. Der Verlust und das Ausscheiden eines Mitspielers sind deswegen viel härter, weil sich am Ende alle kennengelernt haben. Da stehen sogar dem härtesten Spieler Tränen in den Augen, weil man seinen Kumpel verabschieden muss, der die letzten drei Wettbewerbe hinter einem stand.
Denn das Teuflische am Devil’s Plan ist es, am Ende einen geschätzten Mitspieler hintergehen zu müssen, um selbst im Spiel zu bleiben. Und das geht fast allen Spielern an die Psyche, denn alle wissen: Am Ende kann nur ein einziger Spieler gewinnen.
Ebenfalls fies: Nach dem Wettbewerb kommt im nächsten Schritt noch ein Preisspiel: Hier müssen die Teilnehmer dann zusammenarbeiten, um das finale Preisgeld zu erhöhen. Denn plötzlich müssen auch die Spieler wieder miteinander spielen, die vorher noch aktiv gegeneinander gekämpft haben.
Was mir ebenfalls richtig gut gefällt: Die Serie verzichtet vollständig auf physische Gewalt. Hier wird niemand verprügelt, mit Waffen verletzt oder getötet. Die Serie setzt vor allem auf Kopfarbeit und die Interaktionen zwischen den Spielern.
Vermutlich fiebere ich auch deswegen einer Fortsetzung entgegen und warte auf die zweite Staffel. Denn selten hat mich eine Serie so gefesselt.
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