Eine Bank musste ihre Geschäfte über einen USB-Stick abwickeln, der durch Manhattan transportiert wurde

Als ein Cyber-Angriff die Geschäfte der größten Bank der Welt mit dem Finanzministerium der Vereinigten Staaten unterbrach, musste zu einer ungewöhnlichen Notlösung gegriffen werden: Diese Notlösung bestand aus einem USB-Stick und einem Kurier.

Wie kam es dazu? Die US-Tochter der Commerce Bank of China – der weltweit größten Bank nach Gesamtvermögenswerten – wurde in der Nacht zum Donnerstag, dem 9. November 2023, Ziel eines Cyber-Angriffs. Im Verdacht steht Lockbit, eine Gruppe, die bereits Boeing und die Royal Mail, den nationalen Postdienst Englands, gehackt hat.

Durch den Angriff konnte die Bank große Teile der Geschäfte des US-Finanzministeriums nicht abwickeln, wie Bloomberg (Paywall) berichtet. Um die Geschäfte dennoch über die Bühne zu bringen, musste eine Notlösung her – und die klingt wie aus einem Film.

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Gab es das nicht mal in einem Film?

Wie sah diese Notlösung aus? Die aus der Not geborene Lösung bestand aus einem USB-Stick, der mit einem Kurier durch den Stadtteil Manhattan geschickt wurde, um die erforderlichen Daten für einen Vergleich an die am Handel beteiligten Parteien zu schicken.

Unterdessen versuchte die Bank, den Schaden zu begrenzen und die infizierten Systeme in Ordnung zu bringen. Bereits am Freitag konnten die Geschäfte wieder wie üblich auf die langweilige Art durchgeführt werden.

Allzu viele Details sind zur Fahrt des Boten leider nicht bekannt, da sich Bloomberg in der Berichterstattung vor allem auf die Hintergründe des Hacks und die Auswirkungen auf den Markt konzentriert.

Ob sich der Kurier wohl zumindest ein ganz kleines bisschen gefühlt hat wie Joseph Gordon-Levitt im Action-Film Premium Rush aus dem Jahr 2012? Darin spielt Gordon-Levitt einen Adrenalin-Junkie und Fahrrad-Kurier, der einen brisanten Brief quer durch New York City transportieren muss und ins Visier aller möglicher finsterer Gesellen gerät.

Um einen USB-Stick und viel Geld geht es auch im Fall des deutschen Programmierers Stefan Thomas, der Bitcoins im Wert von etwa 222 Millionen Euro auf einem verschlüsselten Datenträger besitzt – wenn er sich jetzt bloß noch an das verdammte Passwort erinnern könnte:

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