AMD hat ein neues Patent für Grafikkarten vorgestellt. Das könnte in Zukunft einen Leistungsschub und weitere Vorteile bedeuten. MeinMMO erklärt, was dahinter steckt.
Was ist das für ein Patent? Vor etwas mehr als einer Woche wurde ein AMD-Patent mit dem Titel “Distributed Geometry” vom US-Patentamt veröffentlicht. Das Patent selbst wurde von AMD im April 2023 eingereicht. Das Patent beschreibt einen vollständigen Chiplet-Ansatz für GPUs, bei dem die Rendering-Arbeitslast auf eine Reihe von Chips verteilt wird, anstatt dass ein massiver Chip die gesamte Verarbeitung übernimmt.
Diese Bauweise ist nicht unbedingt neu, da AMD so ein Chiplet-System bereits erfolgreich bei seinen Ryzen-Prozessoren einsetzt. Doch für Grafikkarten könnte das in Zukunft einen gewaltigen Leistungsschub bedeuten.
Performancesprung und vor allem Kosteneinsparung
Warum macht AMD das? Das Chiplet-Design hat vor allem den Vorteil, langfristig die Herstellungskosten zu senken. Sehr leistungsstarke Chips sind nur wenig kosteneffizient, da auf den Silizium-Wafern weniger Chips Platz haben. Mit der Aufteilung in viele kleine Module passen deutlich mehr Chips auf einen Wafer. Werden Chips bei der Produktion beschädigt, dann fallen diese komplett aus. Bei vielen kleinen Chips bleiben trotz Ausfalls viel mehr Chips übrig.
Auf der anderen Seite bedeutet das im besten Fall auch einen deutlichen Leistungsschub, wenn das neue Chiplet-Design seinen Weg auf die neuen Grafikkarten finden sollte.
Welche Schwierigkeiten gibt es? AMD muss für ein leistungsstarkes Design noch einige Stolpersteine aus dem Weg räumen. Denn auf einem Grafikchip werden in Nanosekunden riesige Mengen an Daten verschoben, kopiert oder transferiert.
Bei der Umstellung auf ein Chiplet-Design muss das System, wo alles mit dem gemeinsam genutzten Cache und den Speicher-Controllern verbunden wird, völlig neu aufgebaut werden. AMD dürfte hier aber genügend Erfahrung aus dem CPU-Bereich mitbringen.
AMD-Grafikkarten mit Chiplet-Design kommen frühestens 2025
Wann kommen die ersten Grafikkarten? Bisher kann man nur darüber spekulieren, wann das neue Chiplet-Design in Grafikkarten auftauchen könnte. So halten es die Kollegen von PCGamer für unwahrscheinlich, dass AMD das neue Design bereits in der nächsten Generation zeigen wird. RDNA4 soll angeblich 2024 auf den Markt kommen.
Viele mutmaßen deswegen, dass AMD-Grafikkarten mit einem völlig neuen Chiplet-Design frühestens 2025 auf den Markt kommen werden.
Was würde das für uns bedeuten? Die Umstellung könnte einen großen Vorteil für AMDs neue Grafikkarten bieten.
Vor allem für den Markt dürften konkurrenzfähigen Grafikkarten von AMD eine gute Ansage sein, denn hier dominiert vor allem Nvidia. Und für die Konkurrenz und auch für die Preise könnte es gut sein, wenn es AMD gelingt, Nvidia ein paar Marktanteile abzujagen.
Diese “Verfolgungsjagd” ist AMD etwa mit seinen Ryzen-Prozessoren gelungen: Hier nimmt AMD dem Platzhirsch Intel seit einigen Jahren ordentlich Marktanteile ab und gelten, auch dank besserer Preise, häufig als die bessere Empfehlung: