Wargroove 2 – im Test (Switch)

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Spiel:Wargroove 2Publisher:Chuckelefish GamesDeveloper:Chucklefish GamesGenre:StrategieGetestet für:SwitchErhältlich für:SwitchUSK:12Erschienen in:11 / 2023

Digitale Strategen müssen sich gerade wahrlich nicht über fehlenden Nachschub beklagen, steht doch mit Wargroove 2 nach ­Nintendos dickem Advance Wars-Paket gleich das nächste taktische Schwergewicht ins Haus. Zwar setzt Wargroove im Vergleich zur genannten Big-N-Taktiererei auf ein buntes Fantasy-Setting mit knackigen Pixel-Truppen statt auf Panzer und moderne Armeen, spielerisch gibt es aber doch so einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Strategie-Schwergewichten.

Im Vergleich zu Titeln wie Fire Emblem finden sich hier keine Rollenspiel-Elemente in Form von Charakterstufen oder Skill-Systemen. Zwar gibt es ein paar definierte Helden mit individuellen Fähigkeiten, aber die meis­ten Truppen sind austauschbar und können an Kasernen auf dem Schlachtfeld nachproduziert werden. Dabei gilt ein klassisches Stein-Schere-Papier-Prinzip, bei dem bestimmte Einheiten gegen andere besonders effektiv oder anfällig sind und etliche Punkte beachtet werden wollen. Fliegende Truppen können nicht einfach von Nahkämpfern attackiert werden, Bogenschützen haben mehr Reichweite als andere Einheiten und jede Art von Truppe verfügt über ihre eigenen Regeln für die Ausführung von kritischen Angriffen. Schützen treffen immer, wenn Sie sich in der aktuellen Runde vor dem Angriff nicht bewegen. Speerkämpfer landen besonders harte Treffer, wenn sie neben anderen Speerkämpfern stehen. Und Fußvolk mit Schwert liefert die besten Resultate, wenn sich der aktuelle Anführer in einem angrenzenden Feld befindet.

Bei der Ausarbeitung Eurer Strategie sind auch die Tücken der Umgebung zu beachten. Wälder oder Berge bieten bessere Deckung, wer dagegen knietief im Wasser steht, der kassiert mitunter heftigere Treffer – so können auch eigentlich unterlegene Truppen ihren Gegnern empfindliche Niederlagen beibringen. Ebenso sind die zahlreichen Dörfer und Siedlungen auf den Karten relevant: Wer sie kontrolliert, freut sich Runde um Runde über mone­täre Ressourcen, von denen in Kasernen neue Truppen rekrutiert werden können. Für spielerische und inhaltliche Abwechslung sorgen die Kampagnen, zwischen denen Ihr nach dem knackigen Auftakt wählen dürft – die Frak­tionen bringen auch stets ein paar unterschiedliche Truppentypen mit sich, sodass Ihr immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werdet. Und habt Ihr darauf ­gerade keine Lust, dann versucht Ihr Euch an einem neuen Rogue-artigen Modus oder bastelt im Editor eigene Karten und Kam­pagnen, um diese dann mit Spielern auf der ganzen Welt online zu teilen.

Meinung & Wertung

Thomas Nickel meint: Schon das erste ­Wargroove begeis­terte mich und der zweite Teil steht in keiner Weise nach. Stilsichere Präsentation und übersichtliche Menüs wirken ebenso einladend wie die exzellente Pixel-Grafik, die Missionen selbst kommen gerne mal knackig daher. Eure Gegner agieren stets clever und nutzen taktische Fehler aus, ebenso gibt Euch Wargroove 2 aber auch ein höchst spannendes Instrumentarium an spielerischen Möglichkeiten an die Hand – vor allem der Ansatz, kritische Treffer durch gute Strategie anstatt Zufallsglück auszulösen, verdient uneingeschränktes Lob. Frust wird generell auch minimiert: Unterschiedliche Kampagnen und ein wählbarer Schwierigkeitsgrad holen Neulinge ebenso ab wie Genre-Veteranen, der neue Rogue-Modus sorgt für Abwechslung und der Editor ist angenehm einfach zu bedienen. Kurzum, Freunde der rundenbasierten Taktik kommen um Wargroove 2 nicht herum.

Anspruchsvolles Strategie-Spektakel mit sympathischen Figuren, toller Pixel-Grafik und viel Inhalt.

Singleplayer89MultiplayerGrafikSound

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