WoW Classic: Eine Woche nach Launch ist die Saison der Entdeckungen schon voller Bots

Schon wieder drohen Bots, einen Spielmodus von World of Warcraft zu ruinieren. Blizzard muss schnell eingreifen – aber klappt das?

Seit knapp einer Woche ist die „Saison der Entdeckungen“ in World of Warcraft Classic gestartet. Das ist quasi ein „Classic+“ mit neuen Geheimnissen, neuen Fähigkeiten und sogar einem besonderen Raid auf Stufe 25. Alle paar Wochen gibt es neue Inhalte. Zu den Highlights gehört sicher, dass einige Klassen ganz neue Rollen ausüben können, wie Magier-Heiler oder Hexenmeister-Tanks.

Doch wie so viele Classic-Versionen zuvor, gibt es auch bei der Saison der Entdeckungen ein großes, sich anbahnendes Problem: Bots, die drohen, die Ökonomie der Realms zu ruinieren.

Wo entdecken Spieler Bots? Im Subreddit von WoW Classic teilen viele besorgte Spielerinnen und Spieler bereits ihre Beobachtungen. An vielen Orten würde es bereits Gruppen von Bots geben, die sich auffällig verhalten. So schreibt Solklar:

„Ich habe die Wolf- und Spinnen-Quest im Dämmerwald gemacht und dort eine Menge Jäger mit schwarzen Wildschweinen und Schurken bemerkt, die Checkpoints angelaufen sind und sich generell wie Bots bewegt haben.

Für jeden Spieler waren da sicher 3 oder mehr Bots, das ist echt demotivierend.“

Darunter beschreiben auch viele andere ihre Erlebnisse:

„Da waren buchstäblich 30 Jäger mit chinesischen Begleiter-Namen, die neben Sentinel Hill in Westfall gefarmt haben – so viele, dass ich selbst keine Mobs mehr töten konnte.“ – xxhamzxx

„Ich wünschte, Blizzard würde die einfach alle als Bots markieren und auf spezielle Bot-Shards schicken, so wie andere Spiele dich nur noch in Cheater-Lobbies stecken, wenn du beim Cheaten erwischt wurdest. Und dann kriegen die noch eine Auktionssteuer von 100 % und können nicht mehr handeln oder so.“ – veroxly

„Das Brachland ist voller Trolljäger mit Kauderwelsch-Namen und chinesischen Tierbegleitern. Ich habe schon so viele davon gemeldet, aber bisher nur einen dieser Briefe von Blizzard bekommen, dass eine Sanktion erfolgreich war.“ – dealsforheals

„Und Leute im Handelschat verkaufen Schrott für 75 Gold … und wenn man dann nachfragt, woher Leute das Gold haben, sagen sie „Quests auf Stufe 25 geben 1 Gold, Bro“ – Nein, „Bro“, die Leute kaufen schon Gold mit ihrer Kreditkarte.“ – whosyodaddy328

Warum gibt es so viele Bots? Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind Bots inzwischen so effizient geworden, dass die ursprünglichen Kosten für den Account schon wieder „reingeholt“ werden, bevor Blizzard die entsprechenden Accounts sperren kann.

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Gleichzeitig ist der Bedarf für gekauftes Gold gerade in WoW Classic besonders hoch und viele Spielerinnen und Spieler neigen dazu, sich an diesen illegalen Käufen zu beteiligen. Einer der Gründe ist, dass viele Fans von damals heute nicht mehr die Zeit haben, um selbst stundenlang Gold zu farmen und sich diesen „unangenehmen“ Teil des Spiels daher durch Echtgeld erkaufen. Das wird schon in WotLK Classic arg kritisiert.

Das wiederum befeuert jedoch einen Teufelskreis. Denn wenn Beute etwa durch Goldgebote verteilt wird, dann müssen auch alle anderen viel Gold besitzen, um einen Gegenstand zu erhalten. So wird immer mehr Gold von der Community benötigt, was den Bots nur zugutekommt.

Ob Blizzard es gelingen wird, die meisten Bots in der Saison der Entdeckungen zu sperren, bleibt noch abzuwarten. Die Erlebnisse aus den anderen Classic-Versionen lassen hier aber eher eine düstere Zukunft befürchten.

Schade ist das vor allem, weil die Saison der Entdeckungen so beliebt ist, dass es sogar Warteschlangen gab.

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