Hajime Tabata, Director von Final Fantasy XV, hat Square Enix verlassen und sein eigenes Studio gegründet. Für viele kam dieser Schritt damals überraschend, aber jetzt spricht er darüber, warum diese Entscheidung sein musste.
Um wen geht es? Hajime Tabata wurde 2013 zum Director von Final Fantasy XV, verließ Square Enix jedoch 2 Jahre nach Release des Spiels. Bei einem Event in Taiwan sprach er über seine Entscheidung, das Studio zu verlassen und seinen Sprung in die Selbständigkeit zu wagen.
Im Jahr 2018 verließ Tabata Square Enix, nachdem von den vier angekündigten Erweiterungen aus dem DLC-Paket „The Dawn of the Future“ nur ein DLC erschien. Unsere Kollegen von GamePro berichteten damals für euch.
Nachdem die Episoden zu Aranea, Lunafreye und Noctis gestrichen wurden, gab kurz darauf auch Tabata bekannt, dass seine Wege sich von Square Enix trennen würde. Stattdessen kündigte er an, ein eigenes Studio zu gründen.
Von vier geplanten DLC hat Square Enix nur eines veröffentlicht
Ex-Director von Square Enix wollte so nicht mehr weiterarbeiten
Warum hat er Square Enix damals verlassen? Im Interview mit einem japanischen News-Outlet gab Tabata zu, dass es ihm lange schwergefallen sei, über die Gründe zu sprechen. Warum er diese Zeit brauchte, um über seine Trennung von Square Enix zu sprechen, wird durch seine folgenden Worte deutlich.
Das Wesentliche ist, dass ich eine andere Politik verfolgte als der damalige Präsident [Yosuke Matsuda] von Square Enix. Aber das Unternehmen musste natürlich der Politik des Präsidenten folgen, sodass wir nicht das tun konnten, was ich für nötig hielt.
Er spricht in dem Interview vor allem seinen Frust über das Ende von Final Fantasy XV und die gestrichenen DLCs aus:
„Es war nicht meine Entscheidung, den DLC zu streichen, aber ich konnte es nicht verhindern, was mich damals noch deprimierter machte“, so Tabata. Diese Frustration habe ihm jedoch die Möglichkeit gegeben, bessere Spiele zu produzieren.
„Ich hatte das Gefühl, dass es unmöglich wäre, in dieser Situation noch viele Jahre weiterzuarbeiten, also entschied ich mich für die Unabhängigkeit“, sagt er zu seinem Entschluss. Indem er allen Spielern, die er damals im Stich gelassen habe, interessante Spiele bietet, wolle er sich in Zukunft rehabilitieren.
Tabata will sich mit seinem eigenen Studio rehabilitieren
Was macht Tabata heute? Mit seinem Austritt aus Square Enix gründete Tabata im Januar 2019 sein eigenes Studio JP Games. Dort sollen einige internationale Spieleentwickler aus Asien arbeiten. Darunter auch viele Veteranen von Final Fantasy XV.
„Ich habe den ersten Mitgliedern des Teams erklärt, in welche Richtung sich meiner Meinung nach künftige Spiele entwickeln werden und was wir in der zweiten Hälfte unserer Karriere als Spieleentwickler tun können. Ich forderte sie auf, ein RPG zu entwickeln, das anders ist als alles bisher Dagewesene“, erklärt Tabata.
Er ist der Meinung, dass das RPG-Genre großes Potenzial hat und durch seine vielen Erfahrungen möchte er einen guten Titel schaffen, der aber gleichzeitig das Genre vorantreibt und weiterentwickelt.
„Jetzt, da meine Karriere in die zweite Hälfte geht, habe ich den starken Wunsch, neue Spiele […] zu entwickeln. Ich wäre nicht in der Lage gewesen, dies zu verwirklichen, wenn ich noch bei Square Enix arbeiten würde“, so Tabata.
Woran arbeitet er? Mit seinem eigenen Studio JP Games arbeitet Tabata laut eigenen Angaben aktuell an zwei Projekten. Einem RPG für Konsolen, welches in Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen entsteht, und einem „MMO-ähnlichem“ Spiel.
Seinen ersten Schritt tat JP Games mit der neuen Entwicklungs-Anwendung „Pegasus World Kit“. Dies ist ein Toolkit mit vielen Technologien, die für die RPG-Entwicklung notwendig sind. Es soll Entwicklern, die ein Rollenspiel gestalten wollen, hilfreich zur Seite stehen, damit diese nicht ganz am Anfang beginnen müssen.
Währenddessen könnt ihr hier über die Erfahrungen mit dem Final-Fantasy-MMORPG von Sophia Weiss lesen: Für mein 1. MMORPG brauchte ich zwei Anläufe, erst ein tanzender Catboy überzeugte mich