Mit Avatar: Frontiers of Pandora ist ein neues Action-Spiel auf dem PC gestartet. Und viele Tester loben die fantastische Grafik. Doch die hat auch einen Preis und das dürfte viele Spieler ärgern.
Mit Avatar: Frontiers of Pandora ist der neue Shooter von Ubisoft im Avatar-Universum gestartet. Die Tests sind bisher überwiegend positiv und viel Lob gibt es vor allem für die Welt und die fantastische Grafik.
Doch die tolle Optik ihren Preis, wie einige Tester berichten. Das betrifft vor allem Besitzer mit Grafikkarten, die vergleichsweise wenig Videospeicher bieten.
8 GB Videospeicher sind nicht mehr ausreichend, 12 GB VRAM sind bereits knapp
Was macht Videospeicher überhaupt? Im Videospeicher (kurz VRAM) werden viele Daten abgelegt.
Viele Spiele legen etwa Texturen in komprimierter Form im Videospeicher ab, um erneut schnell darauf zugreifen zu können.
Bestimmte grafische Effekte, etwa Schattenwurf oder Spiegelung, landen ebenfalls im VRAM.
Viele Spiele werden in Geometriedaten (Dreiecken) berechnet. Je komplizierter die Szene, desto mehr Speicher wird benötigt.
Grundsätzlich bedeutet das: Je anspruchsvoller die Spiele werden, desto mehr Speicher genehmigen sich auch die Spiele. Und in Avatar: Frontiers of Pandora merkt man das jetzt sehr deutlich.
Wie sieht es mit Avatar aus? Die Kollegen von ComputerBase erklären in ihrem ausführlichen Test zu Avatar: Frontiers of Pandora, dass sich das Spiel jede Menge Videospeicher genehmigt. Mit 8 GB Videospeicher müsst ihr die Details deutlich reduzieren, mit 12 GB läuft das Spiel ziemlich ordentlich, aber nicht rund.
Sogar 16 GB können teilweise noch knapp werden, erst mit 20 GB Videospeicher seid ihr auf der sicheren Seite. Und so viel Videospeicher bieten aktuell nur die Highend-Modelle von AMD und Nvidia, etwa die RTX 4090 (16 GB) und die RX 7900 XTX (24 GB).
Was ist das Problem? Viele Grafikkarten haben in der Regel zwischen 8 und 12 GB Videospeicher. 8 GB gelten auch unter vielen Experten noch als Empfehlung für GPUs.
Vor allem Nvidia ist seit Jahren mit Videospeicher ausgesprochen knausrig: So wurde etwa zum Release der RTX 3080 kritisiert, dass diese nur mit 10 GB VRAM ausgestattet sei. Viele hofften daher auf ein Upgrade der RTX 3080 mit mehr Videospeicher. Bei AMD bekommt ihr im Schnitt etwas weniger Performance als bei Nvidia, dafür aber in der Regel mehr Videospeicher.
Und diese VRAM-Diskussion führt man auch wieder bei der neusten Generation: Die RTX 4070 ist immerhin mit 12 GB GDDR6X-RAM ausgestattet, bei der RTX 4070 schob Nvidia nach harter Kritik immerhin noch eine Variante mit 16 GB nach, lässt sich das Upgrade aber fürstlich bezahlen.
Insbesondere im Budget-Bereich sind Grafikkarten häufig mit sehr wenig Videospeicher ausgestattet.
Die Hälfte aller Spieler auf Steam haben nur Grafikkarten mit 8 GB oder weniger VRAM
Wie viele Spieler sind betroffen? Nimmt man sich beispielhaft die aktuellen Umfragewerte von Steam vom November 2023 (via steampowered.com), dann sieht man, dass die Mehrheit der Spieler 8 GB oder weniger Speicher verbaut hat:
8 GB Videospeicher haben 31,23 % aller Spieler verbaut
Danach folgen 6 GB mit 16,33 % aller Spieler.
12 GB folgt immerhin an dritter Position mit 14,31 %.
Auf der 4. Position liegen 4 GB VRAM mit 10,81 % aller Spieler.
Einfach ausgedrückt: Mehr als 50 % aller Spieler, die bei den Umfragen teilnehmen, sind irgendwo zwischen 4 und 8 GB unterwegs. Und hier dürfte es dann sehr eng werden, wenn sich ein speicherhungriges Spiel wie Avatar: Frontiers of Pandora kräftig Videospeicher genehmigt.
Ob Avatar: Frontiers of Pandora auf einer Einsteigergrafikkarte wirklich Spaß machen wird, ist noch eine andere Frage: Immerhin sind die Systemanforderungen mit einer AMD Radeon RX 5700 oder Nvidia GeForce GTX 1070 bereits recht hoch angesetzt. Schon länger führt man deswegen unter Spielern die Diskussion, ob PC-Gaming auf Dauer überhaupt bezahlbar bleiben wird.
Wie geht es weiter? Langfristig dürfte das auch zu einem Umdenken bei Herstellern und Spielern führen, ob die derzeitige Empfehlung, ob 8 GB Videospeicher für die meisten Titel wirklich noch ausreichen dürften.
Insbesondere bei der Xbox Series S sieht man deutlich, warum 8 GB Videospeicher immer knapper werden: