Das große The Last of Us Online ist tot: „Wir hätten keine Single-Player-Spiele mehr machen können“

Der Traum von einem Multiplayer-Spiel zu „The Last of Us“ ist vorbei. Das Spiel ist vor Release gestorben – aber aus guten Gründen.

Fans vom „The Last of Us“-Franchise hatten in den letzten Jahren einen richtig guten Lauf. Nicht nur war „The Last of Us Part II“ ein wirklich überragendes Spiel mit grandiosen Bewertungen, sondern auch die TV-Adaption des ersten Teils der Reihe war ein voller Erfolg und markierte für viele eine neue Ära der Videospiel-TV-Serien.

Doch jetzt gab es eine vernichtende Nachricht vom Entwickler Naughty Dog: Das Projekt „The Last of Us Online“ ist tot und wird niemals veröffentlicht werden. Die Entwicklung an dem Spiel wurde eingestellt.

Zuletzt hatte die TV-Serie von The Last of Us für positive Meldungen gesorgt:

Warum wurde das Projekt eingestellt? Naughty Dog gab die Begründung in einer offiziellen Ankündigung bekannt. Demnach hätte sich offenbart, dass man das Spiel nicht mit den Ambitionen veröffentlichen kann, die man sich ursprünglich gesetzt hatte. Wenn das Spiel erschienen wäre, dann hätte man „sämtliche Ressourcen des Studios benutzen müssen, um The Last of Us Online auch die kommenden Jahre mit neuen Inhalten unterstützen zu können.“

Oder um es deutlicher zu sagen: Naughty Dog wäre dann schlicht nicht mehr in der Lage gewesen, noch weitere Single-Player-Spiele zu entwickeln, zumindest nicht mit der aktuellen Ausstattung des Studios.

Genau diesen Projekten fühlt sich Naughty Dog aber besonders verpflichtet.

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Wie lange war The Last of Us Online in Entwicklung? Laut den Entwicklern wurde an dem Projekt bereits gearbeitet, seit die Entwicklung von „The Last of Us Part II“ begonnen hatte – also seit 2017. Dementsprechend investierte man rund 6 Jahre in das Projekt und war inzwischen bei einem Zustand angelangt, bei dem man mit dem „Gameplay zufrieden“ sei und glaubte, die ursprüngliche Vision erfüllen zu können – zumindest zum Teil.

Projekt ist den Entwicklern über den Kopf gewachsen

Dass Naughty Dog an den eigenen Ambitionen gescheitert ist, das ist übrigens kein Einzelfall in der Industrie und gerade bei Multiplayer-Projekten mit Live-Service-Ansatz der Normalfall. Viele Entwickler kommen zu dem Entschluss, dass die anhaltende Betreuung eines solchen Spiels quasi die Ressourcen eines ganzen Studios verschlingt, um den Fans und dem Spiel gerecht zu werden. Erst vor einigen Monaten hatte Overwatch 2 sich von der PvE-Komponente weitestgehend verabschiedet, um sich voll auf den Live-Service-Ansatz im PvP zu konzentrieren.

Mit ganz ähnlichen Problemen hatte Jahre zuvor auch schon WildStar zu kämpfen und ist letztlich ebenfalls daran gescheitert – allerdings erst nach dem Release. Der damalige Entwickler Stephan Frost hatte genau aufgeschlüsselt, welche Phasen es für MMORPGs gibt (und damit auch viele Live Service Games) und warum die für Studios zu einer Belastung werden, die sich am Anfang kaum absehen lässt.

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War die Zeit ganz umsonst? Nein, zumindest nicht laut den Entwicklern. Aus der Entwicklung des Spiels habe man viel lernen können, das in der Zukunft von unschätzbarem Wert sei. Auch wenn es hier keine konkreten Informationen gibt, sieht man das bei Naughty Dog wohl als „Lehrgeld“ an und wird künftige Projekte entsprechend anpassen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Studios scheint Naughty Dog diese Entscheidung aber wegstecken zu können, ohne direkt vor dem finanziellem Ruin zu stehen – auch wenn natürlich viele Fans enttäuscht sind, dass das Multiplayer-Spiel nun endgültig gestorben ist.

Der einzige, wirklich positive Aspekt ist, dass Naughty Dog gerade an „mehr als einem ambitionierten, brandneuen Single-Player-Spiel arbeitet“ und dass man künftig darüber reden will.

Das macht zumindest Hoffnung, dass ein „The Last of Us Part III“ vielleicht auf uns zukommt.

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