Activision Blizzard hat einer Vergleichsvereinbarung in Höhe von 54 Millionen US-Dollar zugestimmt, um eine Klage wegen Diskriminierung der Mitarbeiterinnen beizulegen.
Was ist das für eine Klage? Im Jahr 2021 hat die US-amerikanische Behörde „California Civil Rights Department“ (kurz: CRD) eine Klage gegen Activision Blizzard eingereicht.
Der Hintergrund der Klage sind verschiedene Vorwürfe, Activision Blizzard habe Mitarbeiterinnen diskriminierend und ungleich behandelt. Frauen seien demnach bei gleichen Jobs schlechter bezahlt worden, die Spitzenpositionen des Unternehmens gingen überwiegend an weiße Männer und Frauen seien sexuell belästigt worden.
Die Klage umfasst 29 Seiten und wurde am 20. Juli 2021 beim „Superior Court of the State of California, in and for the County of Los Angeles“ eingereicht (via aboutlaw).
Die Behörde setzt sich für die Einhaltung der Bürgerrechte ein und verfolgt unter anderem den Auftrag, die Einwohner von Kalifornien vor Diskriminierung am Arbeitsplatz zu schützen.
Activision Blizzard stimmt Vergleichsvereinbarung zu
Wieso zahlt das Unternehmen jetzt 54 Mio. Dollar? Wie das Civil Rights Department in einer Pressemitteilung am 15. Dezember mitteilte, hat die Behörde eine Vergleichsvereinbarung mit Activision Blizzard geschlossen (via calcivilrights.ca.gov).
In dem Statement der Behörde heißt es:
Das California Civil Rights Department (CRD) gab heute den Abschluss einer Vergleichsvereinbarung in Höhe von rund 54 Millionen US-Dollar bekannt, mit der die Vorwürfe ausgeräumt werden sollen, dass Activision Blizzard, Inc., Blizzard Entertainment, Inc. und Activision Publishing, Inc. (Activision Blizzard) Frauen im Unternehmen diskriminiert habe, unter anderem durch die Verweigerung von Beförderungsmöglichkeiten und einer geringeren Bezahlung als Männer für im Wesentlichen gleiche Arbeit.
Das CRD in der Pressemitteilung vom 15. Dezember 2023 via calcivilrights.ca.gov
Activision Blizzard zahle gemäß CRD ungefähr 54.875.000 US-Dollar zur Begleichung der direkten Entschädigungszahlungen an die Arbeitnehmerinnen und der Kosten für den Rechtsstreit. Von der Gesamtsumme sollen dann etwa 45.750.000 US-Dollar in einen Vergleichsfonds fließen, der für die Entschädigung der Arbeitnehmerinnen bestimmt ist.
Demnach können Frauen, die zwischen dem 12. Oktober 2015 und dem 31. Dezember 2020 als Angestellte oder Vertragsarbeiterinnen für Activision Blizzard in Kalifornien gearbeitet haben, Anspruch auf eine Entschädigung haben.
Hat der Vergleich weitere Auswirkungen? Ja, wenn das Gericht dem Vergleich zustimmen sollte, sei Activision Blizzard laut CRD außerdem dazu verpflichtet, einen unabhängigen Gutachter zu beauftragen, um Activision Blizzards „Vergütungs- und Beförderungsrichtlinien sowie Schulungsmaterialien zu bewerten und Empfehlungen dazu abzugeben.“
Ebenso müsse sich Activision Blizzard dann weiterhin bemühen, qualifizierte Kandidaten aus unterrepräsentierten Gemeinschaften bei der Anwerbung, Einstellung und der Weiterbeschäftigung einzubeziehen.
Kotick stritt ab, Activision Blizzard habe ein Sexismus-Problem
Erst Ende März 2023 stritt Activision-CEO Bobby Kotick ab, dass Activision Blizzard ein Sexismus-Problem habe. Man habe Untersuchungen durchgeführt und nie ein systemisches Problem mit Belästigung gehabt, sagte Kotick in einem Interview mit Variety.
Doch schon im Februrar 2023 musste Activision Blizzard 35 Millionen US-Dollar Strafe zahlen, nachdem eine Untersuchung der „U.S. Security and Exchange Commission“ (kurz SEC) ergab, dass Activision Blizzard gegen mehrere Gesetze und Regeln verstoßen habe.
Mehr zu der Strafzahlung lest ihr auf MeinMMO: Nach Sexismus-Skandal: Activision Blizzard zahlt 35 Millionen Dollar Strafe