Ein ehemaliger Ingenieur wird von seinem Arbeitgeber entlassen. Er rächt sich, indem er im Firmennetzwerk für Chaos sorgt.
Ein ehemals bei einer Bank beschäftigter Cloud-Ingenieur wurde nach einer geheimdienstlichen Untersuchung wegen “Eindringens in ein Netzwerk und falscher Angaben gegenüber einer Regierungsbehörde” zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Davon berichtet das britische Magazin PCGamer.
Nachdem sein Arbeitgeber disziplinarische Maßnahmen gegen ihn ergriffen und ihn entlassen hatte, nutzte er seinen Netzwerkzugang, um die internen IT-Systeme seines ehemaligen Arbeitgebers zu beschädigen.
Mitarbeiter nutzt altes Firmen-Notebook, um für Chaos zu sorgen
Was war der Grund für die Entlassung? Der ehemalige Mitarbeiter soll sich wohl pornografisches Material auf seinem Arbeitsgerät angesehen haben. Gleichzeitig erklärte der Mitarbeiter, als er erwischt worden war, dass er von all dem nichts gewusst hätte. Am nächsten Tag wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen. Doch das ließ der Entlassene nicht auf sich sitzen.
Wie ging es dann weiter? Nach seiner Entlassung nahm der ehemalige Mitarbeiter das Firmen-Notebook mit nach Hause, denn auf diesem befanden sich weiterhin gültige Login-Daten. Damit loggte er sich dann im IT-System seiner Ex-Firma ein und sorgte dort für Chaos:
Er löschte Code.
Er lud ein Skript hoch, um andere Protokolle zu löschen
Außerdem schaffte er es, andere Benutzer von den Diensten auszuschließen.
Zusätzlich mailte er sich selbst geschützten Code, an dem er gearbeitet hatte.
Er gab sich als ein anderer leitender Ingenieur aus und verteilte gegen andere Personen Schmähreden.
Als seine Firma ihn nach der Aktion aufforderte, das Notebook zurückzugeben, meinte er, dass ihm das Gerät gestohlen worden sei. Später, nach seiner Verhaftung, erzählte er diese Geschichte auch dem Geheimdienst.
Nachdem er sich jedoch vor Gericht schuldig bekannt hatte, gab er jedoch zu, dass es sich um eine Falschaussage handelte, von der er wusste, dass sie zu diesem Zeitpunkt falsch war.#
Ohne das Notebook beziehungsweise ohne den Zugang wäre es vermutlich nie so weit gekommen. Bis heute ist nicht klar, warum die Firma nicht einfach den Zugang des Ex-Mitarbeiters gesperrt hat, um dem Rachefeldzug einen Riegel vorzuschieben.
Wie ging die Sache aus? Der vorsitzende Richter verurteilte den Übeltäter zu einer 2-jährigen Haftstrafe mit einer dreijährigen Überwachung nach der Entlassung und einem Schadenersatz in Höhe von 529.266,37 US-Dollar. Den verursachten Schaden bezifferte der Richter selbst auf 220.621,22 US-Dollar, das sind umgerechnet rund 200.000 Euro.
Einem anderen Mitarbeiter erging es übrigens nicht viel besser. Auch dieser schadete seiner Firma und flog am Ende auf: