„Zu meiner Zeit hat man einfach die Liebes-Szene gedreht und fertig“ – Legendärer Schauspieler meckert über Neuerung in Hollywood

Früher war vieles anders. Das gilt natürlich auch für die Film-Branche. Doch gerade ältere Schauspieler können sich mit Neuerungen nicht immer anfreunden. So auch Michael Caine, der wenig mit sogenannten „Intimitätskoordinatoren“ anfangen kann.

Wer ist Michael Caine? Der britische Schauspieler Maurice Micklewhite, bekannt unter dem Künstlernamen Michael Caine, ist inzwischen 90 Jahre alt. Seinen Durchbruch feierte er in den 1960er Jahren mit Filmen wie Zulu (1964) oder Der Verführer läßt schön grüßen (1966).

Auch in jüngster Zeit war er in großen Produktionen zu sehen, zum Beispiel der Batman-Triologie von Christopher Nolan als Butler Alfred, oder in Filmen wie Inception und Interstellar.

Aufgewachsen in armen Verhältnissen, wurde Caine im Laufe seiner Karriere zu einem der am häufigsten ausgezeichneten Filmschauspieler seiner Generation.

Hier seht ihr den Trailer zu Batman The Dark Knight:

„Zum Glück bin ich 90 und spiele keine Liebhaber mehr“

In einem Interview (via dailymail) mit Michael Caine und Schauspiel-Kollegen John Standing kommen auch sogenannte „intimacy coordinators“, zu Deutsch Intimitätskoordinatoren, zur Sprache. Das sind Leute an Filmsets, die dafür sorgen sollen, dass Grenzen beim Dreh intimer Szenen nicht überschritten werden.

Zu Zeiten von Caine gab es diese noch nicht.

Ehrlich? Was machen die? Zu meiner Zeit gab es so etwas nicht. Zum Glück bin ich 90 und spiele keine Liebhaber mehr, das ist alles, was ich dazu sagen kann. Zu meiner Zeit hat man einfach die Liebes-Szene gedreht und fertig, ohne dass sich jemand einmischt.

Zwar scheint er von diesen Neuerungen in Hollywood nicht überzeugt, dennoch zeigt er sich grundsätzlich lernbereit.

„Ich versuche es, aber es ist schwierig. Ich lerne gerne von Freunden, die jünger sind als ich“, so der Schauspieler. Inspiriert werde er dabei vor allem auch durch seine Enkelkinder, die ihm eine neue Sicht auf das Leben ermöglichen würden.

Was ist ein Intimitätskoordinator genau?

Was machen solche Koordinatoren? Ähnlich wie ein Stuntkoordinator plant ein Intimitätskoordinator die jeweiligen Szenen und sorgt für den Schutz der Schauspieler.

Schon vor dem Dreh wird abgeklärt, was in der Szene genau passiert und was später zu sehen sein wird. So können die Schauspieler bereits frühzeitig etwaige Bedenken äußern. Das soll vor allem junge, unerfahrene Schauspieler schützen, denen es sonst schwerfallen könnte, sich gegen Regisseure, Crew-Mitglieder oder andere Schauspieler durchzusetzen.

Im Vordergrund steht das Einverständnis aller Beteiligten und die Vermeidung von unangenehmen Überraschungen beim Dreh.

Wozu das Ganze? Durch Vorfälle wie den Weinstein-Skandal oder die Me-Too-Bewegung kamen immer häufiger Missstände in der Unterhaltungs-Branche ans Licht. Die Forderung einer professionellen Anlaufstelle für das Wohlergehen am Set wurde laut.

2018 führte HBO die Intimitätskoordinatoren standardmäßig für alle Produktionen ein, in denen es intime Szene gibt. Auch Netflix übernahm das System erstmals 2019 für die Serie „Sex Education“. Und selbst im Gaming haben die Koordinatoren Einzug gehalten.

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