Einige Spieler glauben, dass Anti-Aliasing Spiele schlechter machen würde. Dabei hat das Feature eine wichtige Funktion.
Worüber diskutieren Spieler gerade? In einem Thread auf reddit diskutieren Spieler gerade darüber, ob Anti-Aliasing schädlich für Spiele und die Performance ist. So erklärt etwa der Thread-Starter, „Es ist wahnsinnig, wie moderne Spiele dadurch zerstört werden. Bei jedem neuen Spiel, das jetzt auf den Markt kommt, scheint Vaseline in den Bildschirm gegossen zu werden”, und macht das an einem Beispiel aus dem Shooter Halo: Infinite deutlich.
Dabei zeigt er ein Standbild mit aktiviertem und deaktiviertem Anti-Aliasing. Und einige erklären, dass genau das Problem davon ist, weil man die Vorteile nicht an einem Standbild zeigen könne.
Anti-Aliasing verbessert Bildqualität, TAA hilft schwächeren PCs und Konsolen
Was ist Anti-Aliasing überhaupt? Anti-Aliasing bedeutet einfach ausgedrückt „Kantenglättung.“ Pixel sind in der Regel rechteckig. Anti-Aliasing sorgt dafür, dass Übergänge zwischen Objekten runder und weicher wirken. Es entsteht ein realistischeres Bild, da es weniger scharfe Kanten durch Pixel gibt.
TAA ist eine Sonderform von Anti-Aliasing und bezeichnet temporale Kantenglättung: Die Technik verwendet mehrere Einzelbilder, um die Glättung zu berechnen. Das kostet deutlich weniger Leistung, hat aber den Nachteil, eine Bewegungsunschärfe zu erzeugen. Und darüber regen sich viele Personen in dem Thread auf reddit auf.
Warum wird das heute verwendet? Nicht jede Person kann sich einen Highend-PC mit modernen Komponenten leisten, um damit alle Titel spielen zu können. TAA wird insbesondere von älterer Hardware und Spiele-Konsolen genutzt, um die Performance-Last zu verringern. Nutzer nehmen die Bewegungsunschärfe dann gern in Kauf, wenn die Bildraten ohnehin niedrig sind. Denn das „gaukelt“ dem menschlichen Auge dann auch bei niedrigen FPS vor, flüssig zu laufen.
Ein Nutzer mit Highend-PC mag über TAA schimpfen, andere Nutzer, die mit langsamer Hardware unterwegs sind, dürften den Entwicklern danken, die TAA und andere Features in ihre Spiele integrieren. Diese Spieler fühlen sich von den “Power-Usern” berechtigterweise marginalisiert.
Grundsätzlich empfiehlt es sich Anti-Aliasing anzuschalten, wenn ihr die Rechenleistung dafür besitzt: Denn das Bildrauschen wird reduziert und die Bildqualität steigt deutlich an. Solltet ihr nicht die entsprechende Hardware besitzen, könnt ihr mit dem Abschalten von Anti-Aliasing viel Performance sparen und eure FPS teilweise signifikant erhöhen.
Was ist noch ein Problem? Ein weiterer Kritikpunkt ist das Beispiel des Threadstarters. Einige Nutzer glauben nicht, dass das die echte Bildqualität sein könne: So schreibt jemand: “Also das fühlt sich irgendwie an wie eine sehr niedrige TAA-Einstellung oder hochskaliert von einem sehr niedrig aufgelösten Bildbeispiel.” Und der Nutzer ergänzt:
Die einzige Möglichkeit, AA in Spielen zu vergleichen, ist, ein Spiel auf der eigenen Hardware zu rendern und zwischen AA und keinem AA zu wechseln. Ein statisches Bild oder ein aufgezeichnetes Video wird immer stark komprimiert sein, was dazu führt, dass das Bild ohne Antialiasing besser aussieht, als es in Echtzeit tatsächlich ist.
Andere fügen hinzu, dass Halo: Infinite technisch ohnehin ein schwieriges Spiel sei: Daran festzumachen, wie doof Anti-Aliasing sei, wäre das denkbar schlechtest gewählteste Beispiel.
Kritik an DLSS: Eine andere Technologie in Spielen steht derzeit ebenfalls in der Kritik. Denn viele Spieler glauben, Features wie DLSS führen dazu, dass Entwickler weniger Zeit in die Optimierung ihrer Spiele stecken. Am Ende laufen die Spiele gar nicht mehr ohne die “Wundertechnik”: