Frau will ihrem Sohn Gaming-PC für 1.900 Euro mit Hardware kaufen, die es gar nicht gibt. Doch im letzten Augenblick fragt sie ihren Neffen um Rat. Und das war eine gute Entscheidung. Denn in dem System stecken ein paar echte “Highlights”, die ihr sonst nirgendwo kaufen könnt.
Ein Kauf eines Gaming-PCs sollte gut überlegt sein. Eine Frau wollte ihrem Sohn einen neuen Gaming-PC kaufen, doch sie fragte vorher ihren Neffen um Hilfe. Und das war eine gute Entscheidung, wie der gefragte Spieler berichtet. Denn die Spezifikationen des „neuen“ Computers sehen gruselig aus:
G.Force-Arbeitsspeicher und veraltete GTX 1050
Was steckt in dem angebotenen System? Die offiziellen Spezifikationen, wie sie vom Verkäufer angegeben werden, sehen wie folgendermaßen aus:
Prozessor: AMD Ryzen 7 5800
Mainboard: ASUS ROG B550 Mainboard
Betriebssystem: Windows 11
Arbeitsspeicher: G.Force 64 GB DDR 2400 Memory
Grafikkarte: ASUS Cerberus GTX 1050, 8 GB VRAM
Massenspeicher: Intel 1 TB SSD Hard Drive
Laufwerk: LG DVD-Laufwerk
Internet: 10/100/1000 Ethernet Controller
Netzteil: Thermaltake SLI Ready 1050w Power Supply
Was ist das Problem mit dem Build? Etliche Komponenten, die hier genannt werden, stimmen entweder nicht, existieren gar nicht erst oder sind bunt durcheinander gewürfelt. Hier ein paar Beispiele:
Die GTX 1050 ist mittlerweile 8 Jahre alt und wurde nie mit 8 GB Videospeicher veröffentlicht. Die GTX 1050 als ASUS Cerberus existiert jedoch wirklich, aber nur mit 4 GB VRAM (via asus.com).
Eine 1 TB SSD Hard Drive von Intel mutetet ebenfalls seltsam an, obwohl es mit SSHD-Festplatten durchaus Hybrid-Modelle aus HDD-Festplatten und den neueren SSDs gibt. Intel verkauft ausschließlich SSDs und hauptsächlich an Server (Optane-Reihe).
Das Thermaltake SLI Ready 1050W gibt es ebenfalls nicht. SLI ist auch ein Verweis bei einer Grafikkarte, dass sich mehrere Grafikchips miteinander verbinden lassen. Ein 1050-Watt-Modell von Thermaltake existiert jedoch wirklich.
Der G.Force-Arbeitsspeicher ist ebenfalls eine seltsame Kombination, da GeForce eine Bezeichnung von Nvidia für Grafikkarten ist.
Was ist ebenfalls ein Problem? Der viel zu hohe Preis. Für eine GTX 1050 zahlt ihr gebraucht mittlerweile zwischen 60 und 70 Euro. Auch die übrigens verbauten Komponenten rechtfertigen niemals den Preis von 1.900 Euro. Außerdem ist ohnehin fraglich, was man für das Geld bekommt, wenn Bezeichnungen und Namen der Komponenten mehr oder weniger bunt zusammengewürfelt wirken.
Einige mutmaßen, dass sich hinter der verkauften GTX 1050 stattdessen eine Grafikkarte verstecken könnte, die unter Spielern als Scam berüchtigt ist.
Wie ging die Sache aus? Die Frau fragte ihren Neffen um Rat, ob sie diesen Gaming-PC kaufen sollte. Und das war tatsächlich ihr Glück, denn so konnte er ihr dringend davon abraten, diesen viel zu teuren Computer zu kaufen.
Alte Hardware lohnt sich nur in wenigen Fällen
Lohnt sich alte Hardware überhaupt? Das Problem bei sehr alten Komponenten ist oftmals, dass sie sich selbst limitiert: Einen 10 Jahre alten Prozessor könnt ihr nur mit einem ähnlich alten Mainboard und DDR3-Arbeitsspeicher ausstatten. Ihr werdet daher nie in den Genuss moderner Features kommen. Hinzu kommt, dass ältere CPUs oftmals nicht wirklich kosteneffizient arbeiten.
Bereits für moderne Hardware müsst ihr das gesamte System (Mainboard, Arbeitsspeicher und CPU) tauschen. Alte Hardware mit ähnlich alter Hardware zu “upgraden” lohnt sich so gut wie nie.
Eine Liste von Hardware, die hier heute nicht mehr kaufen solltet, findet ihr in folgendem Artikel direkt auf MeinMMO:
7 Upgrades für euren Gaming-PC, die ihr auf keinen Fall kaufen solltet