Seit dem erfolgreichen Start von Palworld auf Steam und Xbox häufen sich die Plagiatsvorwürfe gegen die Entwickler. Sie hätten sich vor allem in Sachen Monster-Design zu sehr an Pokémon bedient. Jetzt reagierte der Chefentwickler in einem Statement auf die Vorwürfe – und teilt mit, dass er und sein Team sogar Morddrohungen erhalten haben.
Was ist der Vorwurf gegen die Entwickler? Palworld ist ein durchschlagender Erfolg. Das Survival-Spiel erinnert dabei viele Spieler an die Pokémon-Reihe. Das liegt vor allem am Design der kleinen und großen Monster, die im Spiel als Mitstreiter, aber auch also leckerer Imbiss dienen können.
Vor allem auf X (vormals Twitter) kochte die Diskussion hoch. Viele Designs aus Pokémon wurden mit denen aus Palworld verglichen. Ein X-User legte sogar 3D-Modelle übereinander (via X) und kam zum Schluss, dass die Palworld-Entwickler teils dieselben Proportionen für ihre Monster genutzt haben, wie Nintendo bei den eigenen Taschenmonstern.
Ein anonymer Entwickler eines nicht näher benannten AAA-Spiels gab zudem gegenüber VGC an, dass es nicht möglich sei, versehentlich dieselben Proportionen zu verwenden. Die Plagiatsvorwürfe wären also nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Die Vorwürfe brachten die Palworld-Entwickler in Erklärungsnot. Jetzt haben sie reagiert.
Das Spiel beschäftigt, ähnlich wie Pokémon, auch die Tierschutzorganisation PETA.
Der CEO weist die Vorwürfe zurück
Was sagen die Entwickler zu den Vorwürfen? Der CEO von Pocket Pair, Takuro Mizobe geht in einem Interview mit der japanischen Website Automaton Media auf die Vorwürfe ein. Zunächst erklärt er, wie Palworld entstand:
Am Anfang von Palworld stand die Idee: Können wir dem Genre des Open-World-Survival-Crafting-Spiels das Element des Sammelns und Züchtens von Monstern hinzufügen? Obwohl wir Pokémon als großen Vorgänger bezeichnen, wird man, wenn man Palworld spielt, feststellen, dass es völlig anderes als Pokémon ist. Ich glaube sogar, dass die Spielmechanik näher an ARK: Survival Evolved ist.
Takuro Mizobe via Automaton Media
Mizobe sagt weiter, er wäre der Meinung, das Genre der Survival-Spiele gehe auf Minecraft zurück. Es sei das grundlegende Spiel gewesen. Gemeinsam mit anderen Spielen wie Terraria, The Forest oder eben ARK hätte es Palworld inspiriert.
Den Vergleich mit Pokémon möchte Mizobe vermeiden. Er meint:
Ich persönlich finde Pokémon so großartig, dass ich mich scheue, es mit Palworld zu vergleichen.
Takuro Mizobe via Automaton Media
Aus juristischer Sicht sei das Spiel sauber. Bisher hätten weder Nintendo noch andere Unternehmen rechtliche Schritte gegen Pocket Pair eingeleitet.
Mizobe meint:
Wir nehmen unsere Spiele sehr ernst und haben absolut nicht die Absicht, das geistige Eigentum anderer Unternehmen zu verletzen.
Takuro Mizobe via Automaton Media
Die Entwickler von Palworld erhielten sogar Morddrohungen
Wie geht es den Entwicklern angesichts der Vorwürfe? Die Plagiatsvorwürfe sind das eine, doch das Team rund um Takuro Mizobe erlebt gerade eine Welle an Hass, die der CEO in einem eigenen Statement (via X) thematisiert.
Das Team habe zahlreiche Drohungen erhalten. Mizobe erklärt:
Derzeit erhalten wir verleumderische Kommentare gegen unsere Künstler, und wir sehen Tweets, die wie Morddrohungen aussehen.
Takuro Mizobe via X
Er sei als CEO für die Produktion verantwortlich. Deshalb nimmt Mizobe sein Team in Schutz und meint abschließend an die Gegner des Spiels gerichtet:
Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie es unterlassen würden, die an Palworld beteiligten Künstler zu verleumden.
Takuro Mizobe via X
Es bleibt zu hoffen, dass die Debatte auf konstruktive Art und Weise fortgeführt wird. Ungeachtet der Kontroverse setzt Palworld seinen Siegeszug fort. Das Spiel bricht aktuell einen Rekord nach dem anderen.