Mit der Scimitar Elite Wireless hat Corsair eine neue Gaming-Maus für MMOs und Spieler vorgestellt, die richtig viele Tasten benötigen. MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat sich die neue Gaming-Maus angesehen und erklärt, für wen sie sich lohnt.
Um welches Gerät geht es? Corsairs Scimitar Elite Wireless ist eine Gaming-Maus, die auf der Daumenseite auf ein großes Tastenfeld setzt. Das erinnert beim ersten Blick auf ein Tastenwahlfeld bei einem Telefon. Die Razer Naga V2 Pro, die Razer selbstbewusst als “MMO-König” betitelt, setzt ebenfalls auf ein so großes Tastenwahlfeld.
Ich konnte mir die Gaming-Maus in einem Test ausführlich ansehen und erkläre, ob sich die Maus für euch lohnt und welche Alternativen es gibt?
Der Test im Überblick:
Lieferumfang, Design und Aufbau
Gewicht, Ergonomie und Akkulaufzeit
Maustasten, Mausrad und Sensor
Wer hat da getestet?
Ich besitze mittlerweile über 20 Gaming-Mäuse und habe über 15 Tastaturen getestet. Privat besitze ich mittlerweile auch über 10 Sets an In-Ear-Kopfhörern. Bei MeinMMO teste ich seit 2019 Hardware für unsere Leser. Neben dem PC und der PS5 bin ich mittlerweile auch auf dem Steam Deck unterwegs.
Unser Rezensionsexemplar hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO
Details
SensorPixart 3370AuflösungBis zu 19.000 DPISwitchesmechanische Switches, wahlweise Huano, Omron oder KailhTasten5 TastenDesignWeiße Maus. RGB-Beleuchtung an der Unterseite, asymmetrische Rechtshändermaus. Farbiges Cover frei wählbar.Gleitfüße2KabelAbnehmbares 2,0 m USB-C-KabelGewicht72 oder 75 Gramm (Honeycomb oder geschlossenes Cover)Preis (UVP)99,99 Euro
Lieferumfang, Design und Aufbau
Wie sieht der Lieferumfang aus? Neben der Gaming-Maus befinden sich noch ein Ladekabel (USB-A-auf-USB-C) und eine Anleitung in der Schachtel. Der USB-Transmitter für die Wireless-Verbindung ist in der Maus versteckt.
Wie ist die Maus aufgebaut? Die Maus kommt in Schwarz und setzt auf eine schlichte RGB-Beleuchtung beim Hersteller-Symbol.
Auf der Oberseite der Maus befinden sich die Haupttasten und dazwischen das Mausrad. Auf der Oberseite vor dem Mausrad befindet sich noch ein großer Button, womit ihr die DPI-Einstellungen anpassen könnt.
Auf der Unterseite befindet sich ein Fach für den USB-Transmitter und ein weiterer Knopf.
Im Inneren der Maus könnt ihr den USB-Transmitter aufbewahren. Der Akku im Inneren des Geräts ist fest verbaut und lässt sich nicht herausnehmen.
Auf der Daumenseite befinden sich 12 kleine Tasten, die wie ein Telefonwahlfeld angeordnet sind. Weitere Tasten gibt es im Daumenbereich nicht.
Was ist besonders? Die Besonderheit der Maus ist das große Feld mit den vielen kleinen Tasten. Die meisten Mäuse verzichten auf so umfangreiche Tastenmengen.
Verarbeitung
Die Oberfläche ist zwar glatt, bietet mir im Palmgrip aber dennoch genügend Grip und Halt. Eine Gummierung befindet sich vorne rechts im Bereich des rechten Ringfingers, da spüre ich aber kaum etwas davon, da ich die Maus bei Bewegungen vor allem mit dem Handballen führe.
Ansonsten verbaut Corsair unter den Tasten optische Switches, die Corsair als “Quickstrike”-Buttons bezeichnet. Optische Switches haben im Vergleich zu mechanischen Switches den Vorteil, dass sie nicht so stark abnutzen und man dann früher oder später das Doppelklick-Syndrom hat. Auf dem Papier verspricht das erst mal eine lange Lebenszeit, in der Praxis muss es sich dann zeigen, wie lang diese dann wirklich durchhalten.
Software
Bei der Scimitar Elite Wireless kommt Corsair “iCue”-Software zum Einsatz. “iCue” will jedoch nicht nur eine Software für Peripherie, sondern auch als Hub für etliche Funktionen am Rechner dienen. Das macht die Software, insbesondere wenn ich “nur” schnell meine Maus anpassen möchte, schnell unübersichtlich.
iCue Corsair Scimitar Elite Wireless: Verschachtelte Menüs im Menü
iCue Corsair Scimitar Elite Wireless Software im Überblick
Profile können auch auf der Maus gespeichert werden, die Erstellung und Einrichtung von Shortcuts werden dankenswerterweise per Mini-Tutorial erklärt, welche man aber auch abschalten kann.
Ressourcenschonend ist iCue übrigens nicht: Im Arbeitsspeicher liegen in der Regel zwischen 200 und 300 MB. Als Vergleich: Bei Logitechs G Hub sind es eher 15 – 20 MB, hinzu kommt aber noch der G-Hub-Agent mit 50 MB. Insgesamt ist das aber bedeutend weniger. Ähnlich viel Platz wie iCue benötigt bei mir nur “Razer Synapse” mit einer ganzen Reihe Unterprozessen, die alle Platz benötigen.
Gewicht, Ergonomie und Akkulaufzeit
Das Gewicht: Auf meiner handelsüblichen Küchenwaage wiegt die Scimitar Elite Wireless 115 Gramm. Damit wiegt sie knapp 20 Gramm weniger als die Razer Naga V2 Pro, die immerhin 134 Gramm wiegt. Eine wirklich leichte Maus bekommt ihr mit der Scimitar Elite Wireless daher auch nicht.
Die Ergonomie: Ich habe mit einer Handgröße von 19 Zentimetern sehr große Hände. Die Corsair-Maus liegt sehr angenehm in meiner Hand und die gesamte Hand kann im Palmgrip den Korpus des Modells umschließen. Für Clawgrip ist mir die Maus zum einen fast zu schwer, zum anderen lassen sich im Clawgrip die vielen Tasten im Daumenbereich kaum noch sinnvoll bedienen.
Ebenfalls praktisch: Ihr könnt den Nummernblock in der Maus mit einem beilegenden Werkzeug in der Maus weiter nach vorne oder nach hinten verschieben. Auf diese Weise lässt sich die Ergonomie an eure Hand anpassen. Dennoch komme ich nie an alle 12 Tasten bequem heran. Je nach Position des Tastenfelds sind entweder die vorderen Tasten zu nah dran oder die hinteren Tasten zu weit weg.
Akkulaufzeit: Der Hersteller gibt die Akkulaufzeit mit 150 Stunden Laufzeit an, was “tagelangen Spielspaß” gewährleisten soll.
Die Maustasten, Mausrad und Sensor
Die Maustasten: Unter den Tasten befinden sich optische Switches, die Corsair als “Quickstrike”-Buttons vermarktet. Die Klicks sind auf jeden Fall ein Genuss: Die Tasten fühlen sich richtig schön knackig an und fühlen sich angenehm präzise an. Eine Verzögerung kann ich beim Klicken nicht feststellen.
Das Mausrad: Das Mausrad ist weich und gerastert, bietet aber keine so spürbare Rasterung beim Drehen wie etwa eine G502X Lightspeed oder Razers Naga V2 Pro. Das Mausrad ist aber in jedem Fall angenehm und sicher zu bedienen. Probleme, wie ich sie etwa bei der M75 Air von Corsair hatte, traten bei der Scimitar Elite Wireless nicht auf.
Sensor: In der Gaming-Maus steckt der Corsair Marksman 26.000 DPI, den Corsair derzeit in allen modernen Gaming-Mäusen verbaut. Der Marksman-Sensor wurde in Zusammenarbeit mit PixArt entwickelt.
Interessanterweise waren meine Erfahrungen mit diesem Sensor bisher sehr unterschiedlich: Bei der Corsair Darkstar Wireless konnte mich der Sensor nur bedingt überzeugen, bei der M75 Air wiederum gab es (fast) keine Probleme mehr. Bei der Scimitar Elite Wireless setzt sich der positive Trend fort: Der Sensor reagiert flink und schnell und Messfehler gibt es so gut wie keine oder halten sich im normalen Rahmen eines Maussensors.
Fazit: Gut verarbeitete, empfehlenswerte MMO-Maus
Für wen ist die Maus geeignet? Mit der Scimitar Elite Wireless hat Corsair eine Maus im Sortiment, die ähnlich wie die Darkstar Wireless eine spezifische Nische abdecken möchte. Mit vielen Tasten richtet man sich daher explizit an Spieler, denen die üblichen zwei bis vier Tasten an der Seite nicht ausreichen. Empfehlenswert ist die Maus für Spieler mit großen Händen, Personen mit kleinen Händen kommen nicht an alle Tasten heran.
Welche Alternativen gibt es?
Die EVGA X15 MMO-Maus ist eine gute Option, wenn ihr nicht mehr als 100 Euro für eine MMO-Maus ausgeben wollt.
Die Logitech G600 ist ebenfalls eine empfehlenswerte Alternative, ist aber im Handel kaum noch zu finden. Ihr könnt sie aber etwa noch als Import aus den USA erwerben.
Die Razer Naga V2 Pro ist ebenfalls eine Alternative und dank wechselbarer Seitenteile auch etwas flexibler als die Scimitar Elite Wireless. Die Naga X (ohne wechselbare Seitenteile) bekommt ihr sogar für rund 50 Euro.
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