Ein neues Spiel auf Steam macht euch zu einem Cyber-Detektiv – oder doch einem gruseligen Stalker? Die Grenzen verschwimmen schnell.
Cyber-Stalking ist eine ziemlich ernste und zumeist extrem unheimliche Sache. Betroffene leiden darunter deutlich. Eignet sich diese Thematik überhaupt, um daraus ein Spiel zu machen? Diese Frage hat sich der Entwickler HIJIKI offenbar gestellt und das kleine Spiel „Pricolage -IDOLIZED-“ erstellt.
Worum geht es in Pricolage -IDOLIZED-? Die Story ist relativ einfach erklärt. Es kursiert die Nachricht, dass der beliebte K-POP-Star Sena, ein Teil der Band „7uster“ plötzlich von der Bildfläche verschwunden ist. Sie postet nichts mehr in den sozialen Medien, es gibt keine Auftritte mehr und alle machen sich Sorgen.
Als waschechter Hardcore-Fan nimmt man es nun selbst in die Hand, den Fall der verschwundenen Stars aufzuklären. Natürlich, wie es sich für moderne Tastatur-Helden gehört, vor allem über Recherche im Internet.
Wie sieht das Gameplay aus? Das Gameplay ist relativ simpel und doch eingängig. Ihr sitzt vor einem virtuellen PC-Bildschirm und habt die Social-Media-Seiten von Sena geöffnet. Dabei könnt ihr die Fotos und Posts des Superstars einsehen und genau betrachten.
Die Reflexion auf der Rückseite eines Löffels gibt Aufschluss darüber, in welchem Café Sena war.
Sucht man nach dem Bandnamen „7uster“ landet man einige Klicks später in einem dubiosen Forum, in dem die Wohnadressen der anderen Band-Mitglieder geleakt wurden.
Der Ausschnitt einer kleinen Packung Medikamente kann in der „Reverse Search“ der Bildersuche genutzt werden, um herauszufinden, dass Sena offenbar Schlaf-Medikamente verwendet hat.
Auf der einen Seite ist das ein ziemlich spannendes Detektiv-Spiel, bei dem man von einem Hinweis zum nächsten hangelt und oft auch in einer Sackgasse landet. Auf der anderen Seite ist das aber noch etwas: gruselig.
Gerade weil Pricolage -IDOLIZED- sich mit einer eher ungewöhnlichen Thematik beschäftigt, ist das Spiel ziemlich lehrreich. Denn auch wenn das Setting natürlich fiktiv ist, zeigt das Spiel auf eindrucksvolle und beängstigende Weise, wie einfach sich durch verschiedene Inhalte auf Social Media Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort, die Vorlieben oder die Lebensweise einer Person schließen lassen.
Denn auch wenn die Motivation des gespielten Charakters grundsätzlich „gut“ zu sein scheint – ist diese Geschichte doch ein mahnendes Beispiel dafür, wie einfach man es Leuten machen kann, alles über das eigene Leben herauszufinden. An einem so konkreten Fall zu sehen, wie sich jemand – egal ob mit guten oder bösen Ansichten – von Hinweis zu Hinweis hangeln kann, um Stück für Stück das eigene Leben offenzulegen, das zeigt Wirkung – und die ist durchaus gruselig.
Für wen eignet sich die Demo? Grundsätzlich für alle, die ein kleines Faible für klassische „Point&Click“-Abenteuer oder Detektiv-Spiele haben. Allerdings sollte man auch mit dem doch etwas sonderbaren Gefühl umgehen können, dass man sich die ganze Zeit wie ein Cyber-Stalker fühlt – was durchaus beklemmend sein kann.
Die Vollversion von Pricolage -IDOLIZED- wird übrigens am 19. Februar veröffentlicht – bis dahin könnt ihr aber in die Demo eintauchen und zumindest die ersten Rätsel lösen.
Auch wenn der volle Umfang des Spiels noch nicht bekannt ist, sollte man wohl nicht mehr als ein paar Stunden Spielzeit erwarten – aber immerhin gibt es verschiedene Enden, je nachdem, wie ihr eure Recherchen durchführt.