Twitch hat die Streamerin QTCinderella (29) gebannt. Das sorgt in der Community für viel Aufregung, denn die 29-Jährige ist gerade in eine Kontroverse verstrickt: Um Werbegeld für eine Preisverleihungs-Show zu finanzieren, bittet sie Zuschauer einen Stream zu schauen, ohne hinzusehen. Das löste eine hitzige Diskussion aus. Ihr Bann hat damit aber nichts zu tun, wie sie sagt.
So trickst QTCinderella Twitch aus:
Die Streamerin QTCinderella richtet jährlich eine große Preisverleihung aus, die „Streamer Awards.“ Dieses Jahr findet die Show am 17. Februar statt. Weil Streamer Preise lieben, ist das jährlich ein großes Event, über das viel diskutiert wird.
Um diese Show zu finanzieren, hat die Streamerin einen eigenen Twitch-Kanal gegründet „QTEvents“ und bat Zuschauer den Twitch-Kanal einzuschalten, stumm zu stellen und laufen zu lassen, damit sie Werbeeinnahmen sammelt.
Das löste eine Diskussion aus, ob der „gute Zweck“, die Streamer Awards, denn solche Methoden rechtfertigt.
Unter Streamern und Streamerinnen gibt es einen regen Wettbewerb, wer solche Preise gewinnt und gerade angesagt ist.
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Hitzige Diskussion auf Twitter, ob das Betrug ist oder nicht
Das war die Diskussion: Wie alle hitzigen Diskussionen fand auch diese auf Twitter statt. Ein Nutzer namens jstlk schrieb zu der Aktion von QTCinderella:
„Wie um alles in der Welt kann dieser Doofkopf offen versuchen, Twitch auszutricksen, mit so einer Kanalbeschreibung. Sie ist doch sowieso schon reich, was soll das für einen Vorteil bringen?“
Viele große Streamer und einige Twitter-Nutzer beschimpften jstlk daraufhin:
Das schade doch keinem, allerhöchsten Jeff Bezos.
Die finanziere damit ein großes und gutes Event.
Die Kritik sei frauenfeindlich, wäre QTCinderella ein Mann, würde niemand etwas sagen.
Wer er überhaupt sei, vielleicht die Werbe-Polizei.
Er verteidige hier einen Multimillionen-Dollar-Konzern, das sei ja albern.
Das könne ja gar kein Betrug sein, QTCinderella gehe doch total transparent damit um.
Damit das ganze schön persönlich ist, wurde er auch einfach als “Incel” beschimpft, weil er den Streamer “Destiny” schaue
Twitch-Streamer Asmongold, als prominente Stimme, sagte aber: An der Kritik sei schon was dran.
Es sei doch klar, dass hier geschummelt werde und letztlich, wenn das Schule macht, würden dann alle Creators weniger Werbegeld einnehmen, denn Werbetreibende bezahlten ja dafür, dass ihre Werbung gesehen wird, nicht dafür, dass die Werbung auf einem stumm geschalteten Kanal läuft, den niemand sieht.
Asmongold wunderte sich, warum hier so viel Gift in den Kommentaren versprüht werde.
Und was war jetzt mit dem Bann? Die Streamerin QTCinderella wurde jetzt tatsächlich von Twitch gebannt, was die Diskussion noch mal befeuerte. Denn natürlich nahm man an, der Bann hinge direkt mit ihrer Aktion zusammen und Twitch greife nun durch:
Die Gegner von QTCinderella sahen das als Bestätigung für ihre Position.
Die Befürworter von QTCinderella waren rasch auf den Barrikaden: Man könne sie doch nicht bannen, dann seien doch auch die Streamer Awards in Gefahr, denn gebannte Streamer dürfen nicht auf Twitch auftreten.
Letztlich stellte sich aber heraus, dass der Bann nichts mit der Aktion zu tun hatte. Wie QTCinderella sagt: „Bevor ihr ankommt mit ‚Ich hab’s gleich gesagt‘ – es war ein Penis.“
Ihr Freund Ludwig erklärt: Sie wurde wegen eines Omegle-Clips gebannt, das sei auf Twitch verboten.
Das steckt dahinter: Wie Twitch und die Werbetreibende es sehen, dass hier ein Kanal aufgebaut wird, mit der klaren Idee ohne Zuschauer Werbeeinnahmen zu sammeln, ist also nach wie vor offen. Anscheinend ist das eine dieser vielen Lücken in den Regeln von Twitch, die sich ausnutzen lassen – ähnlich wie Fextralife zum größten Kanal bei Baldur’s Gate 3 oder Elden Ring wurde.
Diese 24/7-Offline-Kanälen, die von großen Twitch-Streamer wie Gronkh oder MontanaBlack betrieben werden und bei denen Aufzeichnungen laufen, sind ohnehin umstritten, gehen sie doch gegen die Grundidee von Twitch, dass Streamer mit Zuschauern interagieren.
Aber offenbar funktionieren sie und spülen “passives Einkommen” in die ewig hungrigen Kassen.
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