Um seinen PC besser zu kühlen, verlegt ein Bastler seine Wasserkühlung nach draußen – Andere User sehen das kritisch

Um seinen Rechner effektiver zu kühlen, hängt ein User den Radiator seiner Wasserkühlung aus dem Fenster. Teile der Community fürchten, sein System könnte durch eindringende Feuchtigkeit beschädigt werden.

Leistungsstarke PC-Systeme benötigen eine effektive Kühlung, um ihre hohen Temperaturen im Betrieb abführen zu können. Einige User setzen dafür eine Wasserkühlung in ihren Rechnern ein. Richtig konfiguriert, kann diese je nach Situation gegenüber einer Standard-Luftkühlung mit niedrigeren Temperaturen punkten.

Einem User war der Einsatz einer Wasserkühlung nicht genug. Aus diesem Grund hat er einen Teil seiner Wasserkühlung aus dem Fenster gelegt und will somit von den niedrigen Außentemperaturen profitieren. Teile der Community halten das wegen drohender Feuchtigkeit in seinem System für keine gute Idee.

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Feuchtigkeit im PC kann zu einem ernsthaften Problem werden

Was hat der Bastler gemacht? Der User Hux2448 hat auf Reddit ein Foto mit der Community geteilt, dass für reichlich Diskussion sorgt. Auf dem Bild sieht man den Radiator einer Wasserkühlung, der inklusive Lüfter nach draußen verlegt wurde, indem er aus einem Fenster hängt.

Auf eine zusätzliche Absicherung des Radiators hat der User verzichtet. Gehalten wird die ganze Konstruktion nur durch die Stromkabel der Lüfter und die beiden Schläuche des Wasserkreislaufs, die wieder ins Hausinnere zum Rechner führen. Technische Angaben zum eigentlichen PC macht er nicht.

Wieso soll das eine schlechte Idee sein? Einige User auf Reddit sind der Meinung, dass Feuchtigkeit in den PC gelangen könnte. Ihr Hauptargument sind die unterschiedlichen Temperaturen im Haus und draußen im Freien, wo sich ein Teil der Wasserkühlung befindet.

Sie sagen, auf diese Weise würde sich Kondenswasser an den Schläuchen der Wasserkühlung im Inneren des PCs bilden. Tropft dieses Wasser dann auf die verbaute Hardware, könnte es zu einem Kurzschluss kommen und den Rechner somit beschädigen.

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Wie realistisch ist dieses Szenario? Die Voraussetzungen für Wasser, das im Rechner kondensieren könnte, ist auf jeden Fall gegeben. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Getränkeflasche, die man aus dem Kühlschrank holt und dann im warmen Raum auf den Tisch stellt.

Nach kurzer Zeit bildet sich Kondenswasser an der Oberfläche, weil die Flasche im ersten Moment viel kälter als die Zimmerluft ist. Die warme Raumluft kühlt sich an der Oberfläche der Flasche ab. Diese abgekühlte Luft kann weniger Feuchtigkeit halten und gibt entsprechend Wassermoleküle frei, die gesammelt als Kondenswasser sichtbar werden.

Wenn man die Flasche nicht zurück in den Kühlschrank, sondern über einen längeren Zeitraum im Raum stehen lässt, wird sie langsam wärmer. Ihre Temperatur nähert sich der des Zimmers an, die Kondensation nimmt ab und stoppt irgendwann ganz.

Was bedeutet dies für den PC? Kalte Luft von draußen begünstigt die Wärmeabgabe durch den Radiator, der den niedrigeren Außentemperaturen ausgesetzt ist. So wird die Kühlflüssigkeit im Radiator stärker herabgekühlt als üblich und gelangt durch das Schlauchsystem wieder ins Gebäude zum innen liegenden Teil der Wasserkühlung im Rechner.

Die von der Außenluft herab gekühlte Flüssigkeit im Schlauch lässt auch dessen Temperatur sinken. Fraglich ist, ob die Schlauchoberfläche so kalt wird, damit es überhaupt zur Kondensation von Wasser kommt. Dafür sprechen wiederum die höheren Temperaturen, die einem Computer herrschen und generell über der Zimmertemperatur liegen.

Bei einer Lufttemperatur von 22 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 70 % kondensieren die Wassermoleküle in der Luft, wenn die Lufttemperatur auf 16,3 Grad herabgekühlt wird (via luftdicht.de). Sollte der Schlauch in der Wasserkühlung diese Werte erreichen, ist Feuchtigkeit im Rechner nicht auszuschließen.

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Wie schützt man sich davor? Falls man keinen direkten Einfluss auf die Temperaturen nehmen kann bzw. diese so niedrig bleiben müssen, gibt es Möglichkeiten, das Kondenswasser aufzufangen oder zu verhindern.

Eine Lösung wäre es, die betroffenen Schläuche mit Filzbändern zu umwickeln, wie es Installateure im größeren Rahmen bei Leitungen in Gebäuden machen. Der Filz saugt entstehendes Kondenswasser auf und gibt es langsam wieder an die Luft ab.

Eine andere Möglichkeit wären Isolierüberschläuche, die über die eigentlichen Schläuche der Wasserkühlung gesetzt werden. Dies ist aber aufwendiger als die Filz-Methode und falls diese nicht luftdicht montiert sind, kann sich dennoch Kondenswasser bilden und an den Enden austreten.

Eine Wasserkühlung kann eine gute Ergänzung für den eigenen Gaming-PC sein, vorausgesetzt es droht keine Feuchtigkeit durch Kondenswasser wie im obigen Fall. Ein Ingenieur hat die Wasserkühlung seines Rechners für niedrigere Temperaturen zwar nicht nach außen gelegt, aber dafür komplett selbst entworfen: Ingenieur baut seinen Gaming-PC in einen Schreibtisch, braucht dafür ein ganzes Jahr – Die Community zeigt sich begeistert

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