George Lucas verklagte nur kurz nach dem Erscheinen der ersten Episode von Stars Wars das Studio hinter der gerade erst angelaufenen Serie Battlestar Galactica. Was die Gründe dafür waren, und welche Konsequenzen es für die Serie gab, erfahrt ihr hier.
Um welche Serie geht es? 1978 startete eine Science-Fiction-Serie, die heute weltberühmt ist. Battlestar Galactica, damals hierzulande als Kampfstern Galactica bekannt, entstand aber im Schatten einer weitaus populäreren Produktion: Star Wars.
Der erste Teil von George Lucas Weltraumsaga war ein Jahr zuvor in den Kinos angelaufen und stellte sich als durchschlagender Erfolg heraus. Star Wars war nicht einfach ein weiterer Film mit Raumschiffen und Aliens, sondern ein regelrechtes Phänomen, das weit über den Kinosaal hinaus seine Kreise zog. Bis heute sorgt die Reihe für Schlagzeilen und starke Reaktionen der Fans.
Die Filmstudios sahen das natürlich auch und wünschten sich vermutlich einen ähnlichen Erfolg wie den von 20th Century Fox, dem Studio, das Star Wars gemeinsam mit George Lucas produziert hatte.
Battlestar Galactica von Universal hätte so ein Projekt werden können. Doch schon kurz nach dem Erscheinen der Serie im Jahr 1978 gab es die ersten Probleme. Ausgerechnet George Lucas und 20th Century Fox verklagten Battlestar Galactica.
Battlestar Galactica bekam 2003 eine Neuauflage. Seht hier den Trailer:
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Die Serie habe Star Wars kopiert
Was waren die Gründe für die Klage? Battlestar Galactica habe gegen das Urheberrecht verstoßen. Das war der zentrale Vorwurf. Im Detail ging es um 34 Punkte, in denen sich die Serie bei Star Wars bedient habe.
Dabei ging es um Charaktere, Schauplätze, Handlungsverläufe und visuelle Designs. So meinte das Studio beispielsweise, dass allein die Tatsache, dass ein Roboter (R2D2) den Protagonisten im Kampf gegen totalitäre Kräfte hilft, bereits original Star Wars sei – und von daher kopiert.
Und auch verschiedene Designkonzepte seien sehr ähnlich zu Star Wars. Letzteres hat aber einen interessanten Grund:
Denn Teile des Effektteams von Star Wars verließen nach Abschluss der Arbeiten die Produktion und gingen zu Universal – um dort an Battlestar Galactica zu arbeiten. Angeführt wurde diese Gruppe von John Dykstra, der bei Star Wars federführend für die visionären Effekte zuständig war. Die Geschichte dieser damals bunt zusammengewürfelten Gruppe erfahren Interessierte in der Doku-Serie „Light and Magic“ auf Disney Plus.
Als Dykstra und einige andere George Lucas verließen und zur Konkurrenz gingen, verwendeten sie dort wohl verworfene Elemente aus Star Wars wieder. Es ist also nicht verwunderlich, dass das ein oder andere an Lucas Sternen-Saga erinnert.
Star Wars enthüllt nach 43 Jahren, welche wichtige Rolle ein unscheinbarer Charakter spielt.
George Lucas und Fox gingen vor Gericht
Wie ging der Streit aus? Vor Gericht wurde von Seiten Universal argumentiert, dass sich George Lucas selbst fleißig bei anderen Werken bedient habe. Zum Beispiel bei den Sci-Fi-Serien Buck Rogers und Flash Gordon. Besonders originell sei Star Wars schon damals nicht gewesen.
Schließlich bekam Universal 1980 recht. Das Gericht kam zum Schluss, dass es sich hierbei nicht um ein Plagiat handele. Doch damit war die Sache nicht vom Tisch. Das Berufungsgericht rollte den Fall 1983 noch einmal neu auf. Ehe es aber zu einer Verhandlung kam, einigten sich beide Parteien außerhalb des Gerichtssaals.
Eine Erleichterung für alle, und doch ein großer Aufwand für Universal für eine Serie, die damals nicht sonderlich erfolgreich wurde. Der ersten Serie, die zwei Jahre lief, folgte eine kürzere, abgespeckte, namens Battlestar Galactica 1980. Insgesamt dauerte der Rechtsstreit länger, als die beiden Serien zusammen liefen.
Erst 2003 erlebte Battlestar Galactica mit einer gleichnamigen Serie einen zweiten Frühling. Und der nächste Ableger der mittlerweile beliebten Serie ist auch nicht mehr allzu fern.