Nach 300 Stunden Baldur’s Gate 3 gibt es für mich eine große Enttäuschung

MeinMMO-Chefredakteurin Leya denkt zu viel an die Romanze mit dem Tentakelmann in Baldur’s Gate 3.

Obwohl ich mich inzwischen auch wieder anderen Spielen widme, läuft Baldur’s Gate 3 immer noch nebenher mit. Nach über 300 Stunden entdecke ich immer noch Neues und probiere die verschiedensten Dinge aus. 

Ein großer Reiz ist die Entscheidungsfreiheit im Spiel und die Konsequenzen, die man tragen muss. Das gilt auch für die Romanzen, die man mit den NPCs und Gefährten eingehen kann. Wenn ich beispielsweise beschließe, ständig böse zu sein, dann wollen bestimmte Charaktere schnell nichts mehr mit mir zu tun haben.

Hier gibt es eine Sache, die mich nicht zufrieden stellt.

In dem Ungewissen liegt der Reiz

Im Laufe der Geschichte trefft ihr auf einen Mindflayer, der euer Verbündeter oder euer Feind werden kann. Wenn ihr seine Geschichte näher erforscht, werdet ihr schnell feststellen, dass hinter diesem Mindflayer mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat.

Zu den meisten meiner Gefährten habe ich ein freundschaftliches Verhältnis. Sie sind alle wirklich gut und emotional geschrieben, sodass man alle von ihnen am liebsten in den Arm nehmen möchte, wenn sie traurige oder auch schöne Momente mit einem teilen.

Und auch wenn die Heldenreise der einzelnen Charaktere gut ausgearbeitet ist, so hat man ihre Geschichten doch schon einmal ähnlich gesehen.

Der besagte Mindflayer sticht für mich heraus.

Er ist einer der aufregendsten und komplexesten Charaktere in ganz Baldur’s Gate. Gerade in meinem ersten Spieldurchlauf hat es mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, seinen Charakter zu entdecken.

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Der Mindflayer ist eindeutig manipulativ und versucht euch für seine Zwecke auf seine Seite zu ziehen. Dazu scheint ihm jedes Mittel recht. Er ist aber geschickt genug, euch nicht unter Druck zu setzen, damit ihr euch nicht von ihm abwendet.

Es gibt Annäherungsversuche von Seiten des Mindflayers, die am Ende auch zu Sex führen können – wenn man es denn so will.

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Die Tentakel-Romanze scheint nicht zu Ende gedacht 

Natürlich musste ich nicht lange überlegen, um sofort die Hüllen fallen zu lassen und mich den Tentakeln hinzugeben. Das tat ich im vollen Bewusstsein, dass auch der Sex ein Teil der Manipulationstaktik des Mindflayers ist. 

Ich war sehr gespannt, ab welchem Punkt diese Entscheidung einen Konflikt auslösen wird. Denn schließlich sind alle meine Begleiter davon überzeugt, dass dieser Mindflayer ein böses Spiel mit uns treiben will. Auch sind Mindflayer hier eindeutig die Bösen der Geschichte! 

Wohin wird dieses Techtelmechtel jetzt nur führen?

Zu Nichts.

Am Ende geht mein Ausflug ins Leere. Es gibt einen Erfolg namens “Mind Blown”, wenn man mit dem Mindflayer schläft. Meine Begleiter wissen, dass ich mit dem Mindflayer geschlafen habe, dem sie alle misstrauen. Es gibt nicht einen Kommentar von ihnen zu meiner Aktion.

Für die Geschichte oder die Beziehung zwischen dem Mindflayer und mir macht es keinen Unterschied.

So hat man am Ende das Gefühl, dass diese Szene nur als Witz eingebaut wurde. Die große Stärke von Baldur’s Gate 3 ist aber, dass Entscheidungen und Handlungen Konsequenzen haben.

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Ich hätte jetzt nicht unbedingt mit dem Mindlayer in einem Nautiloid in den Sonnenuntergang fliegen müssen – auch wenn das ziemlich cool gewesen wäre. 

Es wäre etwa spannend gewesen, wenn sich einige Begleiter durch eine intensivere Beziehung zu einem Mindflayer von einem abgewandt hätten.

So wie der Charakter geschrieben ist, sehe ich da keine große Liebe. Aber das Spiel um den Eigennutz und das Integrieren, zwischen der eigenen Figur und ihm, hätte ich gerne etwas weitergeführt – einfach, weil es mal etwas anderes ist.

Wer weiß, vielleicht hätten wir am Ende sogar gemeinsam Baldur’s Gate beherrscht, in der Annahme, den jeweils anderen voll im Griff zu haben und für unsere Zwecke zu missbrauchen.

Wenn ihr selbst die Umarmung der Tentakel spüren wollt, empfehle ich unseren Romanzen-Guide zum Mindflayer.

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