Ihr könnt diese Woche einen der besten Filme der letzten 5 Jahre kostenlos und ohne Abo sehen

In der Nacht von Sonntag, dem 25.2., auf Montag hat die ARD doch tatsächlich „Parasite“ gesendet, einen der besten Filme der letzten 5 Jahre. Das südkoreanische Drama gewann 2019 als erster nicht-englischsprachiger Film den Oscar für den besten Film des Jahres. MeinMMO-Autor Schuhmann sagt: „Parasite beginnt großartig und dreht einfach immer weiter auf.“

So beginnt Parasite: Die Familie Kim würde man in Deutschland im Bereich „Jogginghose-RTL2-Hartz IV“ verorten. Die erwachsenen Kinder sind zwar clever, aber antriebslos und Schulversager. Der Vater hat sich schon vor Jahren aufgegeben, die Mutter hält mit eisernem Willen die Familie über Wasser.

Da kommt ein Freund des Sohnes ins Haus, überreicht einen glücksbringenden Felsen und ein Angebot: Der Sohn könne doch der Tochter einer reichen Familie Nachhilfe in Englisch geben. Muss ja keiner wissen, dass es mit der Uni nicht so geklappt hat. Die Schwester macht ihm per Photoshop ein schickes Zertifikat und schon stellt sich der junge Mann als „Herr Kevin“ bei der reichen Familie vor.

Kevin findet rasch Gefallen an der Tochter des Hauses, aber er merkt auch, dass die Parks zwar reich, aber nicht sonderlich clever sind: Die hübsche Hausherrin ist doch reichlich naiv und anfällig für akademisches Blendwerk. Es dauert nicht lange, bis seine Schwester dem Sohn der Familie Kunstunterricht erteilt, der Vater den Hausherren fährt und die Mutter den Haushalt schmeißt. Um die Arbeitsplätze freizumachen, hängen die skrupellosen Kims dem Fahrer einen Sex-Skandal und der Haushälterin die Tuberkulose an.

Der Vater frohlockt: Wenn man es richtig spielt, wird jede Woche soviel Reichtum von den Parks zur Familie Kim fließen. Man feiert übermütig, wie clever man doch ist. Doch das wird sich rächen.

Parasite beginnt großartig

Das ist das Besondere an dem Film: Andere Filme beginnen normal und kippen ins Absurde. „Parasite“ beginnt schon mit einer irrwitzigen Situation und dreht im Mittelteil noch mal einige Stufen höher. Der Plot-Twist in der Mitte des Films bestimmt den Rest der Handlung und leitet ein surreales Finale ein.

Das Tolle an Parasite ist es, dass die Handlung logisch und folgerichtig bleibt und sich die Figuren natürlich, wenn auch höchst fehlerhaft verhalten. Die Integrität der Figuren wird hochgehalten und nicht für einen billigen Gag verkauft. Die Handlung ist spannend, aber jede Wendung ist cleverer vorbereitet und hochverdient. Alles, was passiert, so absurd es auch ist, ist in den Figuren angelegt.

Der Regisseur Bong Joon-ho ist für seine fehlerhaften Protagonisten bekannt, die in anderen Filmen absurde Nebenfiguren wären, in seinen Filmen aber die Hauptrolle spielen. Schon mit „The Host“ schickte er eine dysfunktionale Familie auf ein Abenteuer. In „Parasite“ sind sich die Kims schmerzhaft bewusst, dass sie gesellschaftlich zur Unterschicht gehören – vor allem dem Vater wird das immer wieder deutlich gemacht.

Dabei nimmt der Film alle Figuren ernst. Gerade Mutter Park wäre in einem anderen Film vielleicht ein naives Dummchen, aber in Parasite bekommt selbst sie tolle Szenen, die sie zu einer glaubhaften Figur werden lassen.

Während sie die meiste Zeit wie eine leicht zu manipulierende Schnepfe wirkt, zeigt sie die Sex-Szene mit ihrem Mann auf der Couch endlich in einem Element, in dem sie sich wohlfühlt und bringt für einen Moment ganz neue Seiten der biederen Parks zum Vorschein.

Die Wendungen, die der Film schlägt, sind kurzerhand genial. Mein Highlight ist es, wenn die Haushälterin die Propagandanachrichten der nordkoreanischen Nachrichten nachspielt.

Mehr zum Thema

1
Pokémon GO: So geht es heute an Tag 2 mit der Sinnoh-Tour weiter

von Max Handwerk

2
WoW: „Mehr Bots als Spieler in Sturmwind“ – Streamer zeigt, wie schlimm es wirklich ist

von Cortyn

3
Pokémon GO: Abenteuereffekt aktivieren – So nutzt ihr Zeitenlärm und Raumschlag

von Max Handwerk

So könnt Ihr Parasite bis zum 3. März kostenlos sehen

Wie kann man den Film sehen? Die ARD hat für „Parasite“, einen der erfolgreichsten und besten Filme der letzten 5 Jahre den Super-Sendeplatz von Sonntagnacht 0:05 Uhr gefunden.

„Parasite“ ist aber in der ARD Mediathek gelandet und kann bis zum 3. März kostenlos und ohne Abo auf Deutsch gesehen werden. Allerdings ist der Film ab 16 – ihr könnt ihn also entweder ab 22 Uhr schauen oder müsst euch anmelden und euer Alter bestätigen.

Mehr empfehlenswerte Dinge, die ihr schauen könnt: Eine „Ab 18“-Serie auf Netflix bietet Intrigen, Brutalität und nackte Haut wie Game of Thrones

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *