Nintendo verklagt Emulator für Switch-Spiele – Will Geld für das, was sie Zelda angetan haben

Nintendo verklagt einen bekannten Emulator für Switch-Spiele und ist anscheinend immer noch sauer wegen des Leaks zum neusten Zelda.

Was ist das für eine Klage? Wie der Reporter Stephen Totilo berichtet, verklage Nintendo of America das Unternehmen Tropic Haze, den Hersteller des Emulators „Yuzu“.

In der von Totilo auf scribd.com geteilten Klageschrift beschreibt Nintendo Emulatoren als Software, die es den Nutzern ermöglicht, „raubkopierte Videospiele, die nur für eine bestimmte Konsole veröffentlicht wurden, rechtswidrig auf einem Allzweck-Computer zu spielen.“

Weiter heißt es, Yuzu umgehe unrechtmäßig die technischen Maßnahmen der Nintendo Switch und mit Yuzu in der Hand halte nichts einen Nutzer davon ab, „illegale Kopien von praktisch jedem Spiel, das für die Nintendo Switch entwickelt wurde, zu erhalten und zu spielen.“

Obendrein gebe es laut Nintendo keine legale Möglichkeit, Yuzu zu verwenden, um Nintendo-Switch-Spiele zu spielen, da Yuzu die Verschlüsselung der Spiele entschlüsseln müsse. Ohne diese Entschlüsselung seitens Yuzu sei es zudem nicht möglich, unautorisierte Kopien von Spielen auf PCs oder Android-Geräten zu spielen.

Trailer zu The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom zeigt, was euch im Spiel erwartet


Autoplay

Nintendo will Schadensersatz für den Zelda-Release

Was hat das mit Zelda zu tun? Am 12. Mai 2023 erschien nach langem Warten „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ (kurz: Zelda: TotK) – für Nintendo und Zelda-Fans ein wichtiger Moment. TotK sollte an den enormen Erfolg von „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ (kurz: Zelda: BotW) anknüpfen.

Doch knapp zwei Wochen vor dem offiziellen Release von Zelda: TotK wurde das komplette Spiel im Internet geleakt. Dabei waren nicht nur Screenshots und Gameplay-Videos zu sehen, sondern es waren sogar illegal raubkopierte Versionen des Spiels im Umlauf, die auf dem PC gespielt wurden.

Unsere Kollegen von GamePro berichteten über den Leak

Nintendo führt den Leak von Zelda: TotK als Beispiel heran und sagt, das Spiel sei allein zwischen dem 1. und dem 10. Mai über eine Million Mal heruntergeladen worden. Da das Spiel zu dem Zeitpunkt noch nicht offiziell veröffentlicht wurde, sei jeder dieser Downloads eine Raubkopie.

Jene Raubkopien seien gemäß Nintendo auch auf Yuzu spielbar gewesen. In der Klageschrift liegen entsprechende Bilder bei, die zeigen, dass Zelda: TotK vor dem Release des Spiels auf Yuzu gespielt wurde.

Was fordert Nintendo? Nintendo möchte Geld und fordert einen gesetzlichen Schadensersatz von 2.500 US-Dollar für jedes „öffentliche Anbieten, Bereitstellen oder des sonstigen Handels mit Umgehungsvorrichtungen.“

Außerdem möchte Nintendo 150.000 US-Dollar für jeden Verstoß gegen Nintendos Urheberrecht oder alternativ einen Anspruch auf einen „tatsächlichen Schadenersatz sowie auf die Gewinne des Beklagten aus diesen Verstößen in einer Höhe, die im Prozess nachzuweisen ist.“

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Nintendo ist bekannt dafür, sehr hart und zielgerichtet gegen Urheberrechtsverletzungen und Leaks der eigenen Produkte vorzugehen. Das bekam im Rahmen des „Zelda: TotK“-Leaks auch die Streamerin Alanah Pearce zu spüren.

Der Twitch-Kanal der 28-Jährigen wurde mitten im Stream suspendiert, weil Nintendo offenbar einen Copyright-Strike gegen sie verhängt habe. Diese habe das Spiel jedoch gar nicht vorab gespielt oder Leaks geteilt, sondern lediglich auf die offiziellen Vorabaufnahmen eines YouTubers reagiert: Twitch: Nintendo geht so verzweifelt gegen Leaks vor, dass es eine unschuldige Streamerin erwischt

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