KIs werden heutzutage immer präsenter und viele Themen werden drumherum wichtig. Ältere Filme und Serien haben sich oft mit dem Thema beschäftigt. Ein Netflix-Anime aus 2023 beschäftigt sich auch mit Robotern und KIs und erinnerte MeinMMO-Autor Nikolas Hernes an das Meisterwerk Blade Runner.
Pluto ist ursprünglich ein Manga des bekannten Autors Naoki Urasawa. Er ist auch bekannt für Werke wie Monster oder 20th Century Boys. Pluto ist ursprünglich seine Neuinterpretation einer Astro-Boy-Geschichte gewesen.
Der Roboter Montblanc und der Mensch Bernhard Lanke werden beide getötet. Beide waren wichtige Personen für Roboterrechte und beliebt bei der Weltbevölkerung. Wie sich dann herausstellt, jagt ein Unbekannter die 7 mächtigsten Roboter der Welt. Auch der Inspektor Gesicht gehört dazu und versucht mit allen Mitteln den Feind zu finden.
Autoplay
Welche Rechte sollten Roboter haben?
Pluto stellt sich einer ähnlichen Kernfrage wie auch Westworld oder Blade Runner: Wie menschlich sind Roboter und welche Rechte sollten sie haben. Was ich dabei besonders mochte, dass neben aktiv gestellten Fragen sich auch subtile Dinge damit beschäftigen. Roboter adoptieren Kinder, heiraten und wollen in den Urlaub fahren. Dabei stellte ich mir oft die Frage: Ist das jetzt ein Mensch oder ein Roboter?
Auch höchst-menschliche Emotionen werden dargestellt. Hercules ist ein Roboter, der Kämpfe gegen andere veranstaltet. Er empfindet Stolz und Rivalität. Atom sieht nicht nur aus wie ein Kind, sondern empfindet große Neugier und Freude, zur Schule zu gehen.
Das klingt alles erstmal nach nichts Besonderem. Ein Aspekt, der mich direkt gefesselt hat, war das Konzept der Schuld. Die 7 Roboter verbindet nicht nur die gesellschaftliche Relevanz, sondern die Vergangenheit im 39. Zentralasiatischen Krieg. Dabei sind die Staaten von Thrakien in Persien einmarschiert, um illegale Massenvernichtungswaffen zu liquidieren. Im Fall von Pluto sind die Roboter die Massenvernichtungswaffen.
Auch die 7 mächtigsten Roboter gehörten dazu und hatten eine Rolle im Krieg. Im Verlauf der Serie wird immer mehr deutlich, dass die Roboter diesen Krieg bereuen und sogar Schuld empfinden. Eine Emotion, die ein Roboter für die Erfüllung seiner Aufgabe nicht empfinden sollte. Nachkriegszeit und Schuld sind Themen, die im Korsett der Sci-Fi-Geschichte an Wichtigkeit gewinnen. Diese gewichtigen Themen fesseln einen durchgehend innerhalb der 8 circa 1-stündigen Folgen.
Pluto ist ein spannender Sci-Fi-Thriller
Pluto beschäftigt sich den größten Teil der Zeit mit Gesicht und seinen Ermittlungen. Diese sind von Anfang an spannend, weil Gesicht all die vorher erwähnten Themen repräsentiert und gleichzeitig ein guter Ermittler ist, dem man sehr gerne folgt.
Die große Frage beim Fall der Morde ist, ob ein Roboter die Forscher und Roboter getötet hat und wie das überhaupt möglich ist, denn Roboter können keine Menschen töten. Nur ein einziges Mal ist das in der Geschichte der Robotik passiert und seitdem ist dieser Roboter im Gefängnis.
Ähnlich wie bei Das Schweigen der Lämmer spricht Gesicht mit diesem Roboter, um Einsicht in den möglichen Täter zu bekommen. Außerdem scheint auch in der Vergangenheit von Gesicht eine versteckte Geschichte zu schlummern.
Zwar werden die Roboter von den meisten Menschen als Helden gefeiert, doch auch Robotergegner existieren in der Welt und sorgen für eine gute Nebenhandlung.
Pluto hat mich oft zum Nachdenken gebracht. Mit der aktuellen KI-Thematik im Nacken habe ich überlegt, wie meine Haltung zu den Robotern wäre. Die Roboter sind menschlich, tun gute Dinge und sind Helden für die Menschheit gewesen. Doch wenn wir Roboter und KIs immer menschlicher machen, dann müssen wir auch mit den möglichen negativen Aspekten leben. Pluto funktioniert sowohl als Sci-Fi-Thriller als auch philosophischer Anime über Roboter. Wer Lust auf den etwas ernsteren Anime hat, der sollte auf jeden Fall hereinschauen. Weitere erwachsene Anime-Serien findet ihr hier: Anime ab 18 – Diese 5 Serien sind nichts für Kinder