Was passiert, wenn man ein Paket nach Nordkorea schickt? Ein YouTuber hat es ausprobiert und wollte wissen, ob es eins von drei Paketen in das abgeschottete Land schaffen.
Der deutsche YouTuber MegaLag hat ein interessantes Experiment gewagt. Er hat drei Pakete mit einem AirTag ausgestattet und wollte herausfinden, ob es seine Pakete wirklich bis nach Nordkorea schaffen. In einem zweiten Video ein knappes Jahr später hat er dann auch noch die Reaktion von DHL gezeigt.
Was hat er verschickt? Insgesamt hat er drei Pakete von Frankfurt am Main losgeschickt, die er alle jeweils mit einem Airtag ausgestattet hatte. Airtags sind kleine Ortungschips, die ein Signal über Bluetooth verschicken und dann geortet werden können. Dazu müsst ihr die Tags mit eurem Apple-Account verknüpfen. Dadurch könnt ihr die kleinen Geräte auch dann finden, wenn diese sich am anderen Ende der Welt befinden.
Alle drei Pakete schaffen es nicht bis Nordkorea, zwei werden als vermisst gemeldet
Wo landete das erste Paket? Seine erste Sendung saß einen Monat lang im DHL-Lager in Frankfurt fest und bewegte sich nicht mehr weiter. Knapp 4 Wochen später kam es dann doch noch zu einer Bewegung, denn sein Paket wurde nach Beijing in China verschickt. Dort hat es sich dann nicht mehr bewegt und ist auch nicht nach Deutschland zurückgekommen.
DHL erklärte später in einem Statement (via youtube.com), dass das Paket in Bejing an die lokale chinesische Post für den Weitertransport übergeben werden sollte. Aufgrund „fehlender Luftfrachtkapazitäten“ ist das Paket aber nicht an Nordkorea transportiert worden. Unter anderem auch deswegen, so DHL, weil einfach zu wenig Post nach Nordkorea verschickt werde.
Wo landete das zweite Paket? Das zweite Paket verließ Deutschland und tauchte wenige Tage später in Südkorea auf. Das zweite Paket wurde anschließend wieder an den YouTuber zurückgeschickt mit dem Hinweis, dass das Paket versehentlich falsch versendet worden sei. Sein zurückgekehrtes Paket zeigte MegaLag in einem zweiten Video in die Kamera.
Wo landete das dritte Paket? Die dritte Sendung schaffte es ebenfalls nach Südkorea, wurde dann aber wieder zurückgeschickt. Als Grund nannte DHL, dass Nordkorea aufgrund der Corona-Pandemie alle Pakete aus dem Ausland ablehnen würde.
Mittlerweile hat es auch das dritte Paket wieder zum YouTuber zurückgeschafft. Hier klebt der Hinweis auf dem Paket, dass die Empfängeradresse falsch sei. Und der YouTuber gibt zu: Ja, da sei was dran, dass es die Person in Nordkorea vermutlich nicht gebe. Das gesamte Experiment könnt ihr euch auf YouTube (auf Englisch) ansehen:
Zwei Pakete kehren wieder zurück, die AirTags halten fast 2 Jahre durch
Welche Erkenntnisse brachte das Experiment? Der YouTuber MegaLag konnte nicht überprüfen, ob es ein Paket wirklich bis nach Nordkorea schafft. Denn keines seiner drei Test-Pakete schaffte es tatsächlich ans Ziel. Interessant ist auch, dass es nur ein einziges Paket ansatzweise in die Nähe von Nordkorea schafft und dass zwei von drei Paketen tatsächlich falsch verschickt werden.
Seltsam ist übrigens, dass die Verfolgungsdaten, die DHL zur Verfügung stellt, nie wirklich mit den echten Standorten übereinstimmen. Erst nach der Veröffentlichung seines Videos aktualisierte DHL plötzlich den Status seines Pakets.
Später reagierte DHL auf die Aktion des YouTubers und erklärte, dass es verschiedene Gründe für die Probleme gegeben habe: Die Pakete, die in Südkorea gelandet seien, wäre ein Fehler von DHL gewesen und man entschuldigte sich dafür. Das letzte Paket landete in Beijing und wurde hier korrekt an die chinesische Post weitergegeben. Doch hier scheiterte es dann an den Frachtkapazitäten, da zu wenig Post nach Nordkorea geliefert werde.
Gibt es auch eine positive Erkenntnis? Ja, und das ist die Akkulaufzeit der AirTags. Denn die kleinen Chips konnten den YouTuber wirklich überraschen. So hielt der AirTag, den DHL nach Beijing in China verschickte, fast 2 Jahre durch. Wie sinnvoll solche AirTags sein können, lest ihr direkt bei uns auf MeinMMO: