Last Epoch entfernt ein beliebtes Steam-Feature, weil es zu viele Betrüger ausnutzen

Last Epoch legt gerade einen enorm starken Start auf Steam hin. Der Erfolg lockt allerdings auch Leute an, die sich daran bereichern wollen. Um das zu verhindern, haben Eleventh Hour Games, die Macher des Spiels, nun Family Sharing deaktiviert.

Was ist das für ein Feature?

Mit Family Sharing könnt ihr eure Spiele-Bibliothek mit anderen teilen. Gedacht ist das Feature für Familien, um Spiele nicht mehrmals kaufen zu müssen.

Jeder Nutzer der Bibliothek hat weiterhin seinen eigenen Account, kann aber auf Spiele der anderen zugreifen. Das geht sogar, wenn ihr gar nicht am gleichen PC spielt. Die Einschränkung ist aber, dass die Bibliothek nur von einer Person gleichzeitig genutzt werden kann.

Das Problem am Feature ist, dass etwa Betrüger es ausnutzen, um etwa Echtgeldhandel („Real Money Trading“, kurz RMT) zu betreiben. Das ist nun in Last Epoch passiert.

Das sagen die Entwickler dazu: Der Community-Manager EHG_Kain hat auf Discord in der Nacht zum 5. März 2024 mitgeteilt, dass das Family Sharing deaktiviert wird. Kain schreibt:

Das Feature ermöglichte die Nutzung von signifikantem RMT und Botting und nahm uns die Möglichkeit, Accounts schneller zu bannen als sie im ganzen Netzwerk geteilt werden konnten. Das resultierte in ausuferndem Spam, dem Ausnutzen von RMT, Gold-Verkäufen und Botting innerhalb von weniger als zwei Wochen. Family Sharing zu deaktivieren war notwendig, um diese RMT-Services zu bekämpfen, die der Erfahrung aller Spieler schaden.

HG_Kain auf Discord

Laut Kain seien die Betrüger keine wenigen Einzelfälle gewesen, die das Feature für alle kaputt gemacht hätten. Die Menge an legitimen Nutzern sei völlig in der Unterzahl gewesen.

Wann Family Sharing wieder aktiviert wird, ist noch nicht bekannt, es soll aber passieren, wenn möglich. Die Entwickler arbeiten an Entschädigungen und daran, eine Lösung zu finden, wie Kain mitteilt.

Das Problem ist nicht neu: Schon New World musste genau aus diesem Grund Family Sharing deaktivieren und brachte es nur unter Bedingungen zurück. Die Spieler sind trotzdem unglücklich darüber.

Last Epoch zieht zehntausende Spieler an und wird auf Steam gefeiert. Hier seht ihr den Trailer:

Last Epoch: Das ARPG zeigt Klassen, Kämpfe und Herausforderungen im Launch-Trailer


Autoplay

„RMT und Cheater ruinieren jedes. Einzelne. Verdammte. Spiel.“

Auf Discord sind viele Spieler erzürnt über die Entscheidung. Sie meinen: Es sei unerhört, wegen ein paar Bottern ein Feature für legitime Spieler zu streichen. Insbesondere dann, wenn ein Echtgeld-Item, oder schlimmer noch, Loot dabei verloren ginge.

Auf Reddit dagegen stößt der Entschluss auf deutlich mehr Verständnis und löst Wut auf die Betrüger aus. Hier heißt es etwa: Echtgeldhändler und Cheater machen jedes Spiel kaputt.

Überhaupt könne man nicht verstehen, warum man in Last Epoch etwa Gold kaufen wolle. Solche Leute seien „erbärmlich“, meint ein besonders aufgebrachter Nutzer und erhält dafür viel Zuspruch.

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Andere können zumindest verstehen, wie solche Systeme zum Laufen kommen. Hinter RMT stünde nicht einmal immer böse Absicht. Es gebe Spieler, für die Zeit schlicht wertvoller sei als Geld. Die würden dann Gold kaufen, um die gleiche Erfahrung zu haben wie Spieler mit mehr Zeit.

Zudem solle man nicht auf die Leute sauer sein, die Spiel-Items gegen echtes Geld handeln, sondern etwa auf Regierungen, die das notwendig machen. In einigen Ländern verdiene man mit Gold-Farmen und Co. in Spielen schlicht besser als in so gut wie jedem Job. Das ist tatsächlich ein recht altes Problem: Schon 2017 haben Leute in Venezuela etwa Gold gefarmt, um nicht zu verhungern.

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