The Finals hat zum Start von Season 2 neue Waffen, Gadgets und einen neuen 5v5-Modus im Gepäck. Lohnt sich die Rückkehr?
The Finals hat im Dezember 2023 seinen Release gefeiert und war kurz darauf mit bis zu 242.000 gleichzeitig aktiven Spielern ein Hit auf Steam. Viele Spieler haben den Shooter gelobt und auch für mich war The Finals sogar der beste Shooter des Jahres.
In den vergangenen Monaten haben die Spielerzahlen aber massiv nachgelassen, während Spiele wie Palworld und Helldivers 2 explodiert sind. Am 14. März startet Season 2 und ich durfte vorab einen Blick auf die neuen Inhalte werfen.
Damit wir alle auf dem gleichen Wissensstand sind, findet ihr hier nochmal eine kurze Übersicht mit allen neuen Inhalten von Season 2:
The Finals Season 2: Alle neuen Inhalte
Neuer Modus:
Power Shift – das ist ein neuer 5v5-Spielmodus, der ähnlich wie Payload funktioniert. Zwei Teams versuchen eine Plattform durch die Arena zu eskortieren und können dabei beliebig zwischen den Klassen, Gadgets und Waffen wechseln.
Neue Waffen:
93r (Leicht) – Eine Pistole, die in Salven schießt
FAMAS (Mittel) – Ein Sturmgewehr, das in Salven schießt
KS-23 (Schwer) – Eine Pumpaction-Schrotflinte
Neue Gadgets und Spezialisierungen:
Tordurchgang (Leicht) – Ein neues Gadget, das geworfen werden kann. Es erschafft 2 miteinander verbundene Portale, mit denen ihr euch oder andere Objekte und Gadgets wie Granaten teleportieren könnt.
Dematerialisierer (Mittel) – Eine neue Spezialisierung, die Oberflächen wie Wände, Decken und Böden kurzzeitig dematerialisiert, sodass ihr durch sie laufen, schießen und Objekte bewegen könnt. Die Oberflächen lassen sich auch wieder materialisieren, also verschließen.
Datenumformer (Mittel) – Ein neues Gadget, mit dem ihr Objekte wie Glasflaschen, aber auch Stühle und Blumentöpfe in ein anderes Objekt verwandeln könnt. So wird aus einem Tisch plötzlich ein explosives Fass.
Anti-Schwerkraft-Würfel (Schwer) – Ein neues werfbares Gadget, das die Schwerkraft in einem bestimmten Bereich aufgebt und Spieler sowie Objekte (inklusive des Cashouts) schweben lässt
Neue Map
SYS$HORIZON – eine „verglitchte“, mit Neonlicht gefüllte Stadtlandschaft
Autoplay
Lohnt es sich, für Season 2 zu The Finals zurückzukehren?
Ja und nein – für den Augenblick lohnt es sich wahrscheinlich schon, auf Dauer wohl eher weniger.
Die neuen Gadgets sind cool, das werde ich im Verlauf des Textes auch noch genauer erläutern, und die neuen Waffen machten einen guten ersten Eindruck. Es lohnt sich meiner Meinung nach also definitiv, The Finals zum Season-Start nochmal zu spielen.
Ich zweifle allerdings daran, ob die neuen Waffen und Gadgets ausreichen, um die Spieler langfristig zu binden. Ich werde es wahrscheinlich wieder einige Wochen spielen und dann erneut zu anderen Spielen wechseln.
Meine Hoffnung für die Langzeitmotivation war der neue 5v5-Modus, doch dieser kann noch einige Anpassungen vertragen, bevor er mir wirklich Spaß macht.
Mein Highlight von Season 2: der Dematerialisierer
Die neue Spezialisierung der mittleren Klasse, der Dematerialisierer, ist bislang mein Highlight der neuen Season. Er eignet sich besonders gut für das vertikale Spielen im Kampf um den Cashout. So ist es beispielsweise möglich, den Boden unter dem Cashout kurz zu öffnen, den Cashout dadurch eine Etage tiefer fallenzulassen und das Loch anschließend wieder zu schließen.
Auf diese Weise zwingt ihr eure Gegner zum Reagieren und eine Etage tiefer zu laufen oder den Boden zu sprengen, um euch am Stehlen zu hindern. Mit etwas Glück reicht die Zeit aber aus und der Cashout gehört euch, ehe eure Kontrahenten in der Lage sind, auf euch zu schießen. Das ganze wirkt wie eine Verbesserung der alten Strategie, bei der ihr den Cashout durch eine Explosion ein Stockwerk nach unten geholt habt, dabei aber ein dauerhaftes Loch erschuft, das auch eure Gegner nutzen konnten.
Außerdem könnt ihr mit dem Dematerialisierer einen Zugang zu einem Raum schaffen, durch den eure Mitspieler dann Gasgranaten oder ähnliches werfen. Damit die Gegner keinen Fluchtweg haben, schließt ihr den Durchgang dann einfach und bereitet eine Falle an der eigentlich Tür vor – beispielsweise mit einem schwerbewaffneten Heavy.
Insgesamt lädt der Dematerialisierer zum kreativen Spielen ein – etwas, das mit bei er mittleren Klasse bislang etwas fehlte
Eine Hauswand nach der Anwendung der neuen Spezialisierung „Dematerialisierer“
Eine Hauswand nach der Anwendung der neuen Spezialisierung „Dematerialisierer“
Die neuen Gadgets sind cool, konnten aber noch nicht überzeugen
Die Idee hinter den neuen Gadgets hat mir gut gefallen und ich finde sie deutlich kreativer als einfach neue Granaten oder Sprengmittel zu bringen. Aber in den Testrunden hatten sie einfach keinen großen Einfluss auf das Ergebnis.
Die Reichweite der Tordurchgänge war beispielsweise sehr begrenzt. Statt dort ein Portal zu öffnen, wo ich es gerne gehabt hätte, ging das Tor einfach mitten in der Luft auf. Das ist zwar nur eine reine Übungssache, führte mir aber auch vor Augen, dass ich den Greifhaken der leichten Klasse auf fast die gleiche Distanz nutzen kann und damit das Momentum aus der Bewegung mitnehme.
Der Datenumformer der mittleren Klasse ist wiederum sehr von der Spielweise der Gegner abhängig, da er sich vor allem lohnt, um feindliche Geschütze oder Minen in ungefährliche Objekte wie Blumentöpfe zu verwandeln. Andersrum, also einen Blumentopf in ein Fass oder eine Gasflasche zu verwandeln, hat sich eher selten als gewinnbringend erwiesen.
Ähnliches gilt für den Anti-Schwerkraft-Würfel. Der Effekt ist ganz witzig und ermöglicht es auch der schweren Klasse, höher gelegene Stellen zu erreichen, doch er im Kampf um den Cashout ist er zu situativ. Ihr müsst ihn theoretisch einsetzen, um durch die Schwerelosigkeit das Stehlen zu verhindern, aber der Würfel kann leider zu leicht gekontert werden, indem man ihn einfach mit Schüssen zerstört.
Das neue Gadget „Tordurchgang“ vor dem Werfen
Das neue Gadget „Anti-Schwerkraft-Würfel“, nachdem der Würfel geworfen wurde
In den neuen Gadgets schlummert noch Potenzial
Das größte Problem an den neuen Gadgets war in den Testrunden, dass meine Gegner teilweise lieber die alten, bewehrten Gadgets spielten, als die neuen zu testen. Während ich versuchte das beste Anwendungsgebiet für den Tordurchgang zu finden, lauerte auf der anderen Seite ein Heavy mit Schild, Raketenwerfer und einem Healer hinter sich.
Dennoch glaube ich, dass die neuen Gadgets vielleicht doch das Potenzial haben, in der ein oder anderen Runde gespielt zu werden.
Der Tordurchgang kann als Fluchtweg fungieren, der vor einer Flankierung vorbereitet wurde. Oder ihr nutzt ihn nicht zum Reisen, sondern um Granaten oder ähnliches hindurch zu schmeißen.
Der Anti-Schwerkraft-Würfel kann zumindest kurzzeitig den Diebstahl einen Cashouts verhindern oder den Cashout in Kombination mit dem Dematerialisierer sogar ein Stockwerk nach oben befördern.
Der Datenumformer kann in Kombination mit einem Heavy, der C4s dabei hat, harmonieren, indem er Gasflaschen oder Fässer erschafft, die der Heavy mit einem C4 versehen schmeißen kann.
Gegen Teams, die sehr viel mit Geschützen und Minen spielen, kann der Datenumformer zudem ein direkter Konter sein.
Vor allem die ersten Wochen nach dem Season-Start werden zeigen, welche kreativen Anwendungsmöglichkeiten die Community findet. Das Potenzial ist auf jeden Fall da, um in bestimmten Situationen mit den Gadgets zu brillieren – auch wenn ich vor allem von alten Meta-Loadouts vermöbelt wurde.
Der neue Modus hat mich enttäuscht, obwohl die Idee super ist
Der neue Modus „Power Shift“ war für mich eine kleine Enttäuschung. Ich spiele 5v5 eigentlich deutlich lieber als 3v3v3(v3) und habe auch in Overwatch 2 Spaß am Payload-Modus, die Umsetzung in The Finals hat mir aber noch nicht gefallen.
Meine Hauptkritik dabei ist, dass es keine Begrenzung für die Klassen gibt. Ihr könnt beliebig wechseln und theoretisch mit 5 Heavys antreten, um euch dann mit haufenweise Schilden auf die Plattform zu setzen. Das mag nur mein persönliches Empfinden sein, aber ich finde es gut, dass Overwatch mir Modi mit einer Rollenbegrenzung gibt.
Zudem wirkten viele von den wirklich einzigartigen Gadgets von The Finals in Power Shift vergleichsweise unbrauchbar. Die Schilde der schweren Klasse und der Heilungsstrahl dominierten strategisch gesehen. Die Störgranate der leichten Klasse war ein guter Konter gegen die Schilde, ab viele Spieler nutzten lieber die Unsichtbarkeit in Kombination mit dem Taser, um Kills zu erzielen.
Der Anti-Gravitations-Würfel, der Tordurchgang und der Datenumwandler fanden kaum Anwendung. Ähnliches galt für den Dematerialisierer, da er keine Wirkung auf die Plattform hat und diese sich nahezu durchgehend bewegt. Ich hoffe, das wird beim richtigen Release anders aussehen.
Zu den neuen Waffen kann ich leider nicht viel sagen. Im Test hatte ich viel Spaß mit der 93R und der FAMAS, doch die Entwickler wiesen darauf hin, dass sie vor dem Start der Season noch etwas am Rückstoß verändern werden.
Das ist sinnvoll, denn der Rückstoß war nahezu nicht existent, doch das verhindert auch, dass mein Empfinden bezüglich der Waffen nicht dem finalen Build entsprechen wird.
Insgesamt solltet ihr jedoch einen Blick auf die Inhalte der neuen Season werfen. Ich finde die neuen Gadgets und die neue Spezialisierung wirklich interessant und bin gespannt, wie sie zukünftig genutzt werden. Selbst wenn euch The Finals mit Season 2 nicht langfristig halten kann, könntet ihr im März ein paar Stunden Spaß an dem Shooter haben.
Falls ihr euch mit ein paar Anfängertipps auf Season 2 vorbereiten wollt, findet ihr auf MeinMMO eine kleine Liste: The Finals: 10 Tipps, die ich gerne vor meiner ersten Runde gewusst hätte