Nach 12 Jahren und 600 Millionen Euro soll der Release des MMORPG Star Citizen „am Horizont funkeln“

Die Entwicklung des Sci-Fi-MMORPG Star Citizen gleicht mittlerweile der Unendlichen Geschichte. Nach 12 Jahren und mehr als 600 Millionen Euro Einnahmen verkündet der Chef nun aber, dass eine Ankündigung des Release in greifbarer Nähe sein soll.

Was ist das mit dem Release von Star Citizen? Das Sci-Fi-MMORPG und seine Solo-Kampagne Squadron 42 befinden sich seit über 10 Jahren in der Entwicklung und haben in dieser Zeit Unmengen an Geld verschlungen.

Star Citizen wurde im September 2012 mit einer Crowdfunding-Kampagne angekündigt. Man hatte aber bereits 2011 mit der Produktion begonnen. Seitdem hat man bereits knapp 670 Millionen US-Dollar eingenommen, umgerechnet etwa 610 Millionen Euro. Ein Großteil dieser Einnahmen stammt aus dem Verkauf von virtuellen Schiffen, für die manche Spieler tief in die Taschen greifen.

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Trotz alledem befindet sich das MMORPG noch in der Alpha. Einige Gamer verfolgen die Entwicklung von Star Citizen äußerst kritisch: Nach so langer Zeit und Geld sei das Spiel quasi immer noch eine bloße Tech-Demo und biete keine richtige Multiplayer- oder Singleplayer-Erfahrung.

So manch einer zweifelt sogar daran, ob Star Citizen jemals einen vollständigen Release erleben wird.

Nach einem erfolgreichen Test am vergangenen Wochenende spricht Chris Roberts, der Chef des Entwicklers Cloud Imperium Games (CIG), in einem Blogpost nun über die Pläne für 2024.

2024 soll ein großes Jahr für Star Citizen werden

Was sagt der Chef? Nachdem Roberts das vergangene Jahr 2023 Revue passieren lässt, spricht er darüber, was 2024 für Star Citizen und Squadron 42 bereithalten soll.

Squadron 42 soll 2024 von „Feature Complete“ in „Content Complete“ übergehen: Das entspricht dem Verlassen der Alpha und dem Übergang in die Beta-Phase. Zudem arbeite man daran, die Features, welche für Squadron 42 entwickelt wurden, „mit beschleunigter Rate“ in den MMO-Teil des Spiels, das „Persistent Universe“ zu integrieren.

Darüber hinaus soll Star Citizen selbst 2024 in die Alpha 4.0 gehen. Diese Version soll die „Server Meshing“-Technologie sowie die „gesetzlosen Niemandsland“ des „Pyro“-Systems beinhalten.

Vorher soll es aber noch Alpha 3.23 geben, das im April 2024 an den Start gehen und eines der bislang umfangreichsten Updates werden soll.

Was ist jetzt mit dem Release? Roberts führt weiter aus, dass die Alpha 4.0 noch nicht das „finale Ziel“ von Star Citizen sei. Stattdessen spricht der Entwickler sogar bereits von einem 1.0-Release, in Roberts Worten: Ein kommerzieller Release, der sich nicht länger in der Alpha oder im Early Access befindet.

Noch gibt es zwar kein Release-Fenster für die 1.0-Version, im Laufe des Jahres soll es jedoch eine Roadmap geben, die näher auf „Die Vision und den Ausführungsplan“ eingeht. Aktuell „funkelt Star Citizen 1.0 am Horizont“, so Roberts.

„In einem Marathon, so sagen sie, ist die letzte Meile die schwierigste, aber um den römischen Herrscher Marcus Aurelius zu zitieren, ‘Was wir jetzt machen, hallt in der Ewigkeit wieder,“ heißt es weiter.

Die angesprochene Roadmap wurde bereits Anfang des Jahres geleakt. Was drinstand, erfahrt ihr bei den Kollegen von GameStar.

Was gibt es sonst noch Neues? In dem Post ist auch die Rede von einer Restrukturierung innerhalb CIG, die auch einen umstrittenen Plan beinhalten, das „Star Citizen“-Team in Los Angeles in andere Regionen zu verlagern, insbesondere Manchester, England, Austin, Texas sowie Montral, Kanada.

Ein Mitarbeiter sah daran getarnte Massenentlassungen, da es für viele Angestellte schwierig sei, mit wenig oder keiner Vorankündigung den Staat oder gar das Land zu verlassen.

Die Umstrukturierung brachte auch den Abschied von Todd Papy als Direktor des „Persistent Universe Live“ mit sich, der 9 Jahre lang an Star Citizen gearbeitet hat. Rich Tyrer wird nun als Senior Game Director an der Seite von Roberts die Entwicklung von Star Citizen und Squadron 42 beaufsichtigen.

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Ankündigungen werden skeptisch aufgenommen

Wie wird das diskutiert? Im Gaming-Subreddit hat ein Thread über die Ankündigungen bereits über 1.200 Kommentare in 21 Stunden erreicht. Dort reagieren viele mit Spot: Der Release sei jetzt wohl nur noch ein paar Jahre entfernt und man bräuchte nur noch ein paar Millionen, um die Gesichts-Züge und ein Flatulenz-System zu perfektionieren, heißt es etwa.

Der Reddit-Nutzer “Warcrimes_Desu” bringt das ganze Dilemma von Star Citizen auf den Punkt: Das Spiel sei zwar ein unvollständiges und von Bugs geplagtes Durcheinander, es gebe aber auch absolut nichts Vergleichbares. So ermögliche kein anderes Spiel so eine nahtlose Weltraum-Piraterie.

Andere Nutzer sehen das deutlich zynischer:

jetude19 schreibt: “Ich habe meinen Computer für dieses Spiel zusammengebaut. Mittlerweile habe ich 3 weitere Computer gebaut und es ist immer noch nicht draußen.”

Sirus_Griffing: “Alpha Centauri ist auch ein Funkeln. Vielleicht kommen wir dorthin, bevor [Star Citizen] tatsächlich erscheint.”

Einige Nutzer stellen sogar heraus, dass Elon Musk mit seinem SpaceX-Programm für weniger Geld bereits tatsächliche Raketen gestartet hätte, als Star Citizen bislang verschlungen hat. Ein Raketenstart soll aktuell ungefähr 100 Millionen US-Dollar kosten – also knapp 1/6 der Einnahmen von Star Citizen (via as).

Aktuell scheinen viele Gamer also eher skeptisch zu sein, ob sie einen tatsächlichen Release von Star Citizen noch miterleben werden. Dabei wird dennoch immer wieder deutlich, dass viele sich sehr wohl für die Idee des MMORPGs begeistern können. Nun muss CIG nur noch abliefern.

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