Um Final Fantasy 7 Rebirth wirklich zu verstehen, hätte ich ein gescheitertes Mobile-Game und zahlreiche Spin-offs spielen müssen

Wer Final Fantasy 7 Remake gespielt hat, der sollte der Story in Final Fantasy 7 Rebirth eigentlich bestens folgen können. Doch MeinMMO-Redakteurin Jasmin Beverungen musste schnell feststellen, dass sie über zahlreiche Wissenslücken verfügt – denn sie hat die zahlreichen Spin-offs außer Acht gelassen.

Auf Final Fantasy 7 Remake folgt Final Fantasy 7 Rebirth. Die Story setzt nahtlos an das Finale des ersten Teils an und schickt Cloud und seine Truppe in eine offene Spielwelt. Um der Geschichte folgen zu können, bietet der Titel eine Zusammenfassung der Geschehnisse aus Teil 1 an. So weit, so gut.

Da ich Remake erst vor wenigen Monaten gespielt hatte und mir kurz vor dem Release auch noch den INTERmission-DLC angeschaut habe, fühlte ich mich bestens vorbereitet. So sind mir die Erlebnisse aus Teil 1 frisch im Gedächtnis geblieben und ich wusste bereits, bei wem es sich um Yuffie handelt. Zu Crisis Core: Final Fantasy 7 Reunion hatte ich mir außerdem eine Zusammenfassung angesehen. Daher wusste ich auch bestens über die Vergangenheit von Zack Bescheid.

Doch ich musste feststellen, dass ich mich schwer getäuscht habe.

Während meines Durchlaufs sind nämlich so einige Charaktere zu sehen gewesen, die nicht genauer vorgestellt wurden. Es waren Rückblenden zu sehen, die mich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht zurückließen und bei denen ich im Nachhinein genauer nachforschen musste, um wen es sich eigentlich dabei handelt. Und dabei bin ich auf ein Spiel gestoßen, das heute gar nicht mehr existiert, aber den Hintergrund einer wichtigen Person bietet.

Die wichtigsten Charaktere sind im Trailer von Final Fantasy 7 Rebirth zu sehen:

Final Fantasy 7 Rebirth – Trailer


Autoplay

Gescheitertes Mobile-Game ist der Hintergrund eines wichtigen Charakters

Im Verlaufe des Spiels taucht Glenn Lodbrok wiederholt auf. Er ist ein mysteriöser Blondschopf, der unsterblich zu sein scheint. Durch eine Rückblende des amtierenden Shinra-Präsidenten wird klar: Glenn ist bereits tot und wurde zu einem Anhänger von Sephiroth, einem grandiosen Bösewicht. Doch die Szene vermittelt, dass die beiden sich irgendwoher kennen – nur woher?

Nachdem mich das Spiel mit zahlreichen Fragen zurückgelassen hatte, stieß ich auf den Mobile-Titel Before Crisis -Final Fantasy VII-. Das Spiel wurde 2004 für den japanischen Markt entwickelt und im Jahr 2018 eingestellt. Dort erfahren wir, dass Glenn Lodbrok als der erste SOLDAT galt und von Rufus erschossen wurde.

Auch in Final Fantasy VII The First Soldier hatte Glenn einen größeren Auftritt. Doch auch dieses Spiel ist bereits eingestellt – die Server wurden am 11. Januar 2023 abgeschaltet.

Es gibt noch eine Möglichkeit, die Geschichte zumindest teilweise nachzuholen: Das mobile Gacha-Spiel Final Fantasy VII: Ever Crisis vereint die Geschichten aus Before Crisis, Crisis Core und Dirge of Cerberus – über das ich noch gar kein Wort verloren habe. Allerdings sagt nicht jedem Spieler das Gacha-Genre zu und die Ereignisse aus The First Soldier spielen hier keine Rolle.

Doch es hört bei Glenn Lodbrok nicht auf: Es gibt noch einige andere Charaktere wie Nero und Weiss, bei denen ich keinen Plan habe, wer sie eigentlich sind. Diese Unkenntnis nahm mir zwar nicht den Spielspaß, doch es sorgte dafür, dass ich einigen Zwischensequenzen gar nicht folgen konnte.

Wer ist eigentlich Glenn Lodbrok? Das klärt sich in Rebirth nicht wirklich.

Eine Compilation von Final Fantasy VII

Die zerstückelte Story scheint von Square Enix so gewollt zu sein. Im Jahr 2003 kündigte das Unternehmen die Compilation of Final Fantasy VII an. Dabei handelt es sich um kleinere Projekte, die Teil der Hauptgeschichte von Final Fantasy VII sind.

Dazu zählen:

Advent Children (Film)

Last Order (Film)

Before Crisis

Crisis Core

Dirge of Cerberus

das Remake und Rebirth

The First Soldier

Ever Crisis

Ihr seht also, dass es eine ganze Menge Spielzeit benötigt, um wirklich alles in Final Fantasy VII zu verstehen. Wollt ihr komplett wissen, was in der jetzigen Trilogie vor sich geht, müsst ihr rund 67 Stunden investieren (via HowLongToBeat). So lange benötigt ihr nämlich im Schnitt, um alles durchzuzocken bzw. anzuschauen – die Trilogie selbst nicht mit einberechnet.

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Diese zersplitterte Struktur hat mich an Kingdom Hearts erinnert. Auch hier gibt es mittlerweile so viele Spin-offs, dass ich irgendwann beschloss, die Flinte ins Korn zu werfen und die Reihe abzubrechen. Es hat mir keinen Spaß mehr gemacht, dass ich der Story nicht mehr folgen konnte, weil mir eine wichtige Information aus einem anderen Spiel fehlte.

So weit ist es bei Final Fantasy VII Rebirth zum Glück noch nicht. Mir hat die Geschichte super viel Spaß gemacht und Cloud, Tifa, Aerith und Co. haben sich in mein Herz geschlichen. Doch ich hoffe, dass der dritte Teil einen Gang zurückfährt, was das Wissen aus Spin-offs angeht.

Wenn ich ein Videospiel einlege, möchte ich es nämlich genießen, ohne dafür als Hobby-Agent sämtliche Informationen aus anderen Titeln zusammentragen zu müssen. Dass ich die Erlebnisse aus FF7 Remake und INTERmission kennen muss, damit hatte ich ja noch gerechnet.

Deshalb hoffe ich, dass ich ohne weitere Hintergrundinformationen den dritten Teil von Final Fantasy VII genießen werde. Ich freue mich schon jetzt darauf, weitere Abenteuer mit Cloud und seinen Freunden zu erleben.

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