Spätestens seit dem Release von Diablo 4 kritisiert die Community zahlreiche Aspekte an dem Action-RPG. Jetzt bemängeln Spieler, dass Diablo 4 schlechter ist, als es sein könnte, weil die Entwickler es jedem recht machen wollen.
Seit dem Diablo 4 auf dem Markt ist, trudelt regelmäßig Feedback von den Spielerinnen und Spielern ein, positiv, aber auch negativ. In so gut wie jedem Campfire Livestream sagen die Entwickler, dass sie sich über Feedback freuen und dieses in Zukunft weiter berücksichtigen.
So wurden in etwa die Spawn-Zeiten der Weltbosse angehoben, das Tempo der Reittiere angepasst und schwieriger Endgame-Content abgeschwächt. Doch auf Reddit merken Spieler an: Diablo 4 versuche ständig, allen gerecht zu werden, und verliere dabei den Fokus darauf, was das Spiel sein soll.
Auch über den Gauntlet diskutiert die Community. Die eine Seite feiert ihn, die andere Seite sagt: „Totaler Müll.“ Hier seht ihr ein Video zu den Gauntlets, die Teil der Leaderboards in Diablo 4 sind:
„Will Diablo 4 komplexer oder zugänglicher sein?“
Wie will Diablo 4 allen gefallen? In einem Beitrag auf Reddit schreibt der Nutzer „yxalitis“ am 17. März, Blizzard muss sich entscheiden, was Diablo ist und sich dran halten. Was auch immer Diablo 4 zum Release sein sollte, sei mit mehreren Änderungen verwässert worden.
Viele der Änderungen haben das Spiel seiner Meinung nach in unterschiedliche, widersprüchliche Richtungen gelenkt. Seine Gedanken dazu führt er folgendermaßen aus:
Aber im Allgemeinen: Ist dieses Spiel mehr für Gelegenheitsspieler oder herausfordernd? Versucht das Spiel komplexer oder zugänglicher zu sein? Ist das Spiel Diablo 2.1, Diablo 3.1 oder etwas Eigenes?
Ich erkenne an, dass es zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Vertrauen in das Entwicklerteam gibt, viele Fehler werden gemacht, Updates bringen oft Exploits und Fehler mit, die Balance ist ein Witz, Fixes machen die Dinge oft schlimmer.
Aber was nicht hilft, ist, dass das Entwicklungsteam von zufälligem, chaotischem Feedback, das in verschiedene Richtungen geht, gesteuert wird.
„Die Entwickler schienen den Fokus zu verlieren“
„yxalitis“ glaubt, die Entwickler von Diablo 4 „scheinen jedoch kein klares Bild davon zu haben, was Diablo 4 IST.“ Die Vision sei eine Rückkehr in die dunkle, böse, feindselige, grausame Welt von Diablo 2 gewesen. „Realistischere Grafiken, ein unverwechselbarer Kunststil, grausame Kulissen, Folter, Kannibalismus, Böses.“
Seiner Meinung nach habe das Team offenbar den Fokus verloren:
Aber während das Spiel entwickelt und verändert wurde, schienen die Entwickler den Fokus zu verlieren, eher darauf bedacht, das „Problem der Woche“ zu beheben, als eine kohärente Spielstruktur voranzutreiben.
Was auch immer aus der Itemization und anderen Änderungen in Season 4 hervorgeht, ich würde gerne eine klare Linie sehen, eine klare Aussage darüber, was ihre Vision des Spiels ist und wie sie versuchen, sie zu erreichen.
„Das größte Problem ist die Balance“
Was sagen andere Spieler dazu? In den Kommentaren unter dem Beitrag findet ein reger Austausch zu der Thematik statt. Viele Nutzerinnen und Nutzer stimmen dem Ersteller zu. „ironside855“ meint, Diablo 4 scheitere sowohl an Innovation als auch an Verfeinerung. „Das Spiel kann mit einer informierten Spielerbasis nicht mithalten, sondern verlässt sich stattdessen auf Gelegenheitsspieler, die nicht über eine Vielzahl anderer ARPG-Erfahrungen verfügen, auf die sie zurückgreifen können.“
„coupl4nd“ kommentiert, Diablo 4 scheint auf Streamer und schnelle Spieler ausgerichtet zu sein. Das sei einfach nicht die Art von Action, mit der er etwas anfangen kann. „Immer und immer wieder das Gleiche zu tun, mit den bestmöglichen Glitches, um zu gewinnen.“
Das größte Problem für „toolateforfate“ sei die Balance. Er merkt an, Blizzard müsse aufhören, auf die Spieler einzugehen, die nicht wollen, dass ihre verbuggten Builds gefixt werden. […] „Ich weiß, dass eine perfekte Balance schwierig ist, aber jeder Build sollte zumindest endgame-tauglich sein.“
Der Nutzer „Frozenpucks“ fühlt sich an den Job eines Lehrers erinnert. Er kommentiert: „Begrenztes, wichtiges Feedback ist großartig, aber wenn man zu viel Wert darauf legt, verliert man am Ende die ganze Klasse. […] Man muss seine Vision von der Klasse haben und daran festhalten.“
Und „-sEvan11-“ merkt an: „Wenn die Hälfte der Leute ‚x‘ will und die andere Hälfte ‚y‘, aber beide widersprechen sich völlig, dann wird das Spiel nicht besser, wenn die Entwickler versuchen, allen gerecht zu werden. Sie sollten sich einfach für eine Seite entscheiden und die andere Seite ein anderes Spiel spielen lassen.“
In ungefähr einem Monat steht Season 4 vor der Tür. Dabei will das Entwicklerteam weiterhin Feedback aus der Community berücksichtigen – bleibt also abzuwarten, wie sich das auf die nächsten Wochen im Spiel auswirkt.
Mit der neuen Season zieht neuer Content in Diablo 4 ein – eine neue Quest-Reihe und neue saisonale Features. Die Entwickler kündigten zudem an, zahlreiche Updates für Season 4 zu planen, an denen sie seit Monaten arbeiten. Zwei Features haben sie bereits erwähnt. Hier erfahrt ihr alles, was bisher bekannt ist und wann es losgeht.