Larian Studios haben mit Baldur’s Gate 3 einen Riesen-Hit erschaffen. Bei den diesjährigen Game Developers Choice Awards spricht der Chef von Larian Studios, Swen Vincke, in seiner Dankesrede über die aktuellen Entlassungen in der Spieleindustrie. Dabei verurteilt er vor allem die Studios selbst.
Was wird in seiner Rede kritisiert? Swen Vincke, der Director hinter Baldur’s Gate 3, durfte bei den diesjährigen Game Developers Choice Awards, die Auszeichnung für „Best Narrative“ entgegennehmen. Seine Dankesrede nutzte er jedoch auch, um sich gegen andere Studios und deren Massenentlassungen auszusprechen.
In den letzten 18 Monaten kam es an vielen Stellen in der Spieleindustrie zu Massenentlassungen. Allein im Januar 2024 und Februar 2024 mussten viele Mitarbeiter ihre Arbeit hinlegen:
Microsoft Gaming kündigte 1.900 Mitarbeiter
Der Engine-Hersteller Unity ließ 1.800 Personen gehen
Riot Games ließ 530 Leute ziehen
Sony schloss ihr Studio in London und entließ 900 Personen
Vincke verurteilte dieses Verhalten in seiner Rede mit den Worten: „Gier macht das ganze Ding so lange schon beschissen, seit ich angefangen habe.“ Weiter sagt er: „Ich kämpfe mein ganzes Leben lang mit Publishern und ich sie die gleichen, gleichen und gleichen Fehler immer und immer wieder.“
Das Problem sieht er also vor allem in der Gier der Studios und, dass für diese eben der Profit an erster Stelle steht und die Zahlen am Ende das sind, was am wichtigsten erscheint. Ein Problem, wie er sagt, dass nur zum nächsten Problem führt. „Ihr kündigt alle und nächstes Jahr sagt ihr dann ‘scheiße, wir haben keine Entwickler mehr’ und dann stellt ihr wieder Leute ein, und dann macht ihr Akquisitionen, und dann packt ihr die in den gleichen Kreislauf, und es ist einfach kaputt …“
Der Erfolg von Baldur’s Gate 3 war kein Zufall, sagt Kollege Michael Graf:
Autoplay
Gibt es andere Möglichkeiten? Neben seiner Krtitik schlägt Vincke jedoch auch vor, dass man einfach ein bisschen anders an die ganze Sache rangehen könne.
„Ihr müsst das nicht machen“, sagt er dazu. „Ihr könnt Reserven anlegen. Macht einfach ein bisschen langsamer. Schraubt eure Gier etwas runter. Seid belastbar, kümmert euch um die Leute, verliert nicht das einheitliche Wissen, das in den Menschen aufgebaut wurde, die ihr jedes Mal verliert. Nur damit ihr durch den gleichen Kreislauf immer und immer wieder durch müsst. Es macht mich wirklich wütend.“
Vermutlich fühlte sich für einige diese Rede nach einem derben Schlag an, vor allem, nachdem sie selbst gewählt haben.
„Leute in diesem Raum haben ihren Job verloren.“
Gab es weitere Reaktionen? Tatsächlich folgten auf die Rede auch von anderen Anwesenden einige zustimmende Worte. So äußerte sich auch Alanah Pearce, welcher für Playstations God of War-Studio Sony Santa Monica arbeitet und den Abend moderierte.
Er wies dabei vor allem auf die Opfer hinter den vielen Entlassungen hin. „Leute in diesem Raum haben ihren Job verloren“, sagt er. „Leute, die eigentlich jedes Jahr an den GDC teilnehmen, mussten absagen, weil hier sein ein extravaganter Luxus ist, wenn du nicht weißt, wann der nächste Paycheck kommt.“
Vor allem aber betont er, dass viele Menschen mit jahrelanger Erfahrung verloren wurden. Menschen, die an den Spielen gearbeitet haben, die an diesem Abend nominiert waren. In diesem Zusammenhang weist er auch noch mal darauf hin, dass hinter diesen Entlassungen eben auch Schicksale stehen. „Wir haben gesehen, wie unsere Freunde entlassen wurde und wie das ihre Familien beeinflusst, ihre Kinder.“
Auf Reddit berichten Spieler, warum sie Baldur’s Gate 3 immer wieder von Vorne anfangen: Spieler erklären, warum sie Baldur’s Gate 3 immer wieder abbrechen und von vorne anfangen