Destiny 2: Sony betrachtet Kauf von Bungie angeblich als gescheitert, ist sauer auf „gefräßige Bosse“

Eine E-Mail, die angeblich ein Content-Creator zu Destiny 2 erhalten hat, sorgt gerade für Aufsehen in der Community. Angeblich gibt die E-Mail Aufschluss über die interne Stimmung im Führungskreis von Sony: Man sieht angeblich viel Inkompetenz und Gier in der Führung von Bungie.

Was weiß man offiziell?

Sony hat Bungie im Januar 2022 für 3,6 Milliarden $ gekauft. Der Kauf erfolge wenige Wochen, nachdem Sony-Konkurrent Microsoft angekündigt hatte, Activision Blizzard zu schlucken. Bungie sollte Sony vor allem dabei helfen, neue Service-Spiele für die PS5 zu entwickeln. Bungie selbst sagte: Man rechne damit, wieder mehr Ressourcen für Destiny zu bekommen.

Ende 2023 kam jedoch ein Rückschlag: Bungie musste den DLC „The Final Shape“ von Februar 2024 auf Juni 2024 verschieben. Außerdem kam es zu Entlassungen.

In einem Statement von Sony aus dem Februar 2024 lobte Sony die Kompetenz der Mitarbeiter von Bungie, kritisierte aber das Management Bungies. Die hätten Schwierigkeiten, Kosten zu kontrollieren und Zeitpläne auszuhalten.

Gerücht: Sony sieht Kauf von Bungie als “gescheitertes Investment”

Was ist das jetzt für eine neue E-Mail? Der Content-Creator Aztecross (YouTube) sagt, er hat eine anonyme E-Mail erhalten, die angeblich von jemandem stammt, der eine Perspektive auf die inneren Abläufe bei Sony hat. Hier heißt es:

Sony betrachtet Bungie inzwischen sehr negativ und als „gescheitertes Investment“

Die Diskussion im Führungskreis von Sony drehe sich darum, wie man die Verluste wieder zurückholen kann

Ein Sony-Chef in den USA will „das Ruder herumreißen“ – in Japan sei man sogar für noch härtere Methoden gegenüber Bungie

Es heißt: Die Mitarbeiter bei Bungie seien zwar fähig, das Management aber „gefräßig“ und unfähig.

Verkaufszahlen seit Lightfall immer schlechter

Das sind die Probleme: Laut der E-Mail seien die Vorverkaufszahlen niedriger als erwartet – das deckt sich mit einem Gerücht aus dem Februar 2024. Lightfall hätte zwar die internen Umsatzziele erreicht, doch die Zahlen seien seitdem immer schlechter geworden.

Bungie habe es auch nicht geschafft, die Teams von Sony erfolgreich zu beraten.

Die Leiter von Bungie würden sich um Treffen mit Sony drücken.

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So könnte es weitergehen: In der E-Mail heißt es, Sony glaube, Destiny könne erfolgreicher werden, wenn Sony mehr Kontrolle über Bungie ausübt. Wenn das geschähe, würde man das Monetarisierung-System ändern, weil es aktuell zu komplex sei.

Wenn sich Sony Japan durchsetzt, könnte das für Bungie noch ernstere Auswirkungen haben, weil man in Japan offenbar darauf drängt, die Teamgröße bei Bungie deutlich zu reduzieren.

Ist das glaubwürdig?

Wie ist die E-Mail zu werten? Diese “anonyme E-Mail”, die jemand Aztecross geschickt hat, ist so ein typischer Leak, den man skeptisch sehen sollte. Denn er basiert auf bekannten Informationen und kombiniert sie mit Ängsten und Annahmen, die man in der Community ohnehin hat.

Im Prinzip nimmt man die ohnehin schon ernst klingende offizielle Warnung von Sony, verstärkt sie um das Dreifache, und kombiniert sie mit in der Community kursierenden Vorbehalten gegen das “angeblich faule und gierige Managmenet”, um ein „worst Case Szenario“ zu bilden.

Die Meldung schlägt zwar ein, weil sie vielen Destiny-Spielern düster aus der Seele spricht. Viel glaubwürdiger macht es diese Meldung aber nicht. Im Prinzip ist die Mail das, was rauskommt, wenn man sagt: “Nehmen wir die bestehenden Fakten, betrachten wir sie durch die dunkelste Brille und schreiben auf, wie Sony es sehen könnte.”

Die „E-Mail“ ist also sehr skeptisch zu betrachten.

In der Vergangenheit erwiesen sich solche Leaks, die eine Verstärkung und Weiterführung bekannter Fakten in Kombination mit Fan-Theorien waren, als Fake, während sich eher die “verrückten Leaks” als wahr erwiesen. So gab es im Juli 2015 mal den Leak (via bungie.net), dass Peter Dinklage aufhören würde den Geist zu sprechen und Destiny vom Modell der kostenpflichtigen, regelmäßigen DLCs abrücken würde.

Das war damals völlig wild und kam aus dem Nichts. Er erwies sich als wahr.

Bungie ist aktuell in einer schwierigen Situation:

Destiny 2 hatte auf Steam noch nie so wenige Spieler: Im Vergleich zu 2023 fehlen 3 von 4 Spielern

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