Steven Spielberg wurde in den 90er-Jahren für einen Film verklagt, bei dem er gar nicht Regie geführt hatte

Steven Spielberg ist einer der erfolgreichsten Regisseure unserer Zeit. Aber auch in seiner Karriere verlief nicht alles ohne Probleme. Ende der 90er-Jahre wurden er und sein Studio sogar des Plagiats beschuldigt.

Um welchen Film geht es? Erinnert ihr euch noch an Small Soldiers? Kinder der 90er Jahre dürften den Film mit den kleinen Actionfiguren noch kennen.

Darin geht es um verschiedene Figuren, die ein Eigenleben entwickeln und ihre Plastikverpackungen verlassen. Konkret wollen die kämpferischen Soldaten der Commando Elite die friedfertigen Gorgonites vernichten. Ein Kampf, von dem der Junge Alan Zeuge wird, weil er Teile der Figuren nach Hause mitnimmt.

Small Soldiers erschien 1998 und war ein mäßiger Erfolg. Der Film kostete 40 Millionen Dollar und spielte nur etwa 72 Millionen wieder ein (via the-numbers.com).

Kurz nach der Veröffentlichung musste das Studio hinter dem Film, Amblin Entertainment, aber vor Gericht erscheinen. Der Grund: Ein anderer Filmemacher warf “Small Soldiers” vor, ein Plagiat zu sein. Und somit auch Steven Spielberg, der zur Führungsspitze von Amblin gehört.

Spielberg ist vor allem als Regisseur von Filmen wie Schindlers Liste oder Jurassic Park bekannt. In diesem Fall wurde er aber für einen Film verklagt, bei dem er nicht einmal Regie geführt hatte. Erst kürzlich hat er übrigens einen besonderen Film empfohlen.

Das Konzept des Films soll angeblich gestohlen sein

Wie lautete der Vorwurf? Steven Spielberg und Amblin sahen sich den Vorwürfen von Gregory Grant gegenüber. Grant war ebenfalls Regisseur und hatte mit seinem Kurzfilm „Ode to GI“ im Jahr 1990 den Studenten-Oscar gewonnen.

Sieht man sich den Film an, wird schnell klar, warum Grant eine große Ähnlichkeit zwischen seinem Werk und Small Soldiers erkennt.

Schon im Kurzfilm sieht man lebendige Soldaten, die mit Gegenständen aus unserer menschlichen Welt interagieren und dabei einiges Chaos veranstalten.

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Die Bilder des Kurzfilms erinnern manche vielleicht auch an Toy Story.

Besonders pikant: Gregory Grant hatte das Konzept seines Films bei Amblin vorgestellt. Das war Jahre vor Small Soldiers. Damals wurde Grants Idee aber abgelehnt.

Als er Jahre später Small Soldiers sah, dürfte er entsprechend verwundert gewesen sein. Er dachte wohl, man habe seine Idee abgelehnt und einfach selbst weiterentwickelt.

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Was unternahm Grant dagegen? Er zog zunächst vor Gericht und klagte wegen Amblin wegen Plagiats an. Sein Anwalt Ira Reiner argumentierte damals:

Mehrere Szenen aus Small Soldiers scheinen aus Grants Film entnommen zu sein, und die Szenen sind sich viel zu ähnlich, um Raum für Zweifel zu lassen. Wir sehen das Ganze als einen Fall von David gegen Goliath. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Jury hier zu einem anderen Ergebnis als einem Plagiat kommen würde.

Ira Reiner via jeuxvideo.com

Sollte der Anwalt recht behalten? Im Vorfeld war Reiner und vermutlich auch Grant etwas zu positiv gestimmt. Denn am Ende des Prozesses entschied das Gericht zugunsten von Amblin und Spielberg. Small Soldiers war demnach kein Plagiat, sondern ein eigenes Werk.

Grant zog den Kürzeren und Small Soldiers entwickelte sich über die Jahre zu einem Kultfilm. Auch abseits des Kinos hinterließ der Film seine Spuren. Es gab verschiedenes Merchandise, etwa Spielzeug, Videospiele oder Soundtracks.

Vor einigen Jahren war ein Remake im Gespräch, daraus wurde nach aktuellem Stand aber nichts. Ein anderer Film aus den 90ern erhält bald eine Fortsetzung: Twister.

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