Maximilian Alexander Curt Stemmler ist unter dem Namen Trymacs seit 2016 auf Twitch und YouTube unterwegs. Man kennt ihn für seine Verpeiltheit, seine sympathische Art und Pay2Win-Inhalte. Aber wie hat eigentlich alles angefangen? Das erfahrt ihr auf MeinMMO.
Trymacs ist einer der bekanntesten Namen in der deutschen Twitch-Szene. Der Hamburger nennt sich selbstironisch „Streamer ohne Skill“, Kritiker bemängeln seine Pay2Win-Inhalte. Fans hingegen lieben ihn für seine sympathische, aber verpeilte Art und seine kreativen Events.
Dass er einmal als Influencer sein Geld verdienen würde, hat Trymacs sich wohl kaum träumen lassen, als er neben seinem Studium anfing, Inhalte auf Twitch und YouTube zu erstellen. Inzwischen unterhält er regelmäßig zehntausende Zuschauer, kann sich eine schicke Wohnung und teure Autos leisten.
Wir zeigen euch, wie alles angefangen hat.
Auch „Onkel Monte“ hat einst klein angefangen – Die Anfänge von MontanaBlack seht ihr hier:
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Pizza, Mobile-Games und viel Ehrgeiz
Wie fing alles an? Im Vergleich zu Kollegen wie Gronkh oder Unge stieß Trymacs erst verhältnismäßig spät zur deutschen Szene dazu: Als er im März 2016 seine ersten Inhalte veröffentlichte, waren die beiden schon 5, 6 Jahre dabei. Das hat auch einen Grund: Bis er 20 war, hatte Trymacs überhaupt keinen PC.
Zum Streamen kam Trymacs dann durch das Mobile-Game Clash Royale, das bis heute fester Bestandteil seines Contents ist. Entgegen seinem heutigen Ruf als Pay2Win-Streamer steckte der damalige Student jedoch kein Geld ins Spiel und überzeugte stattdessen mit seinen spielerischen Fähigkeiten.
Trymacs brachte sich alles selbst bei, sah sich Tutorials auf YouTube an und schnitt seine eigenen Videos. Mit seinen Guides machte er sich in der damals noch recht kleinen Community schnell einen Namen.
Von vornherein ging der Content Creator methodisch vor, er hatte sich bereits im Studium mit den Marketing-Aspekten einer Influencer-Karriere beschäftigt. So schaffte er es, innerhalb von einem Jahr eine halbe Million Abonnenten auf seinem YouTube-Kanal anzuhäufen.
Dabei hatte der heute 29-Jährige zunächst keine großen Ambitionen: Neben dem Studium lieferte Trymacs für 250 € im Monat Pizza aus. Sein Ziel war es, mit dem Streamen ebenso viel einzunehmen, um den Job aufgeben zu können. Heute hat er seine eigene Pizza-Kette.
Auf Twitch erreichte Trymacs Ende 2026 bereits 6.000 Zuschauer im Schnitt. Seine Erfolgsgeheimnisse teilte er auf seinem kurzlebigen Zweitkanal „The Art of Content Creation“ auf YouTube.
Fortnite, Lootboxen und Pay2Win
Wie kam Trymacs groß raus? Über die Jahre wuchsen die Kanäle von Trymacs stetig. 2017 bewies er erneut ein geschicktes Händchen bei der Wahl seiner Inhalte, denn der Streamer stieg in Fortnite ein, das Clash Royale im Folgejahr als sein meist gezeigtes Spiel ablöste (via SullyGnome).
Dabei kam der kunterbunte PUBG-Klon bei seinen Fans zunächst gar nicht gut an. Trymacs hielt jedoch daran fest und zockte weiter Fornite, welches in diesem Jahr einen riesigen Hype erleben sollte. Später kam dann noch der Dauerbrenner Minecraft dazu.
Der richtig große Erfolg auf Twitch kam 2021: In diesem Jahr stellte Trymacs mehrere Rekorde auf. Anfang des Jahres erreichte er mit Pokémon-Openings bis zu 187.000 Zuschauer gleichzeitig und wurde der meist abonnierte Streamer weltweit. Gemeinsame Projekte mit anderen Streamern verschafften ihm zusätzlichen Auftrieb.
Mittlerweile nahm auch das Fußball-Spiel FIFA einen größeren Platz in den Streams von Trymacs ein. Auch hier versenkte er Unsummen in Packs. Als “Pay2Win-Streamer“ sah Trymacs seine Ausgaben als Investition in seine Inhalte – denn er holte das Geld durch Subs, Sponsorings und Werbung locker wieder rein.
Zunehmend häufte sich jedoch die Kritik an dieser Art Inhalte: Sogar Jan Böhmermann wetterte im ZDF gegen Streamer wie Trymacs und MontanaBlack, die mit ihren FIFA-Streams quasi Werbung für Lootboxen machten.
Trymacs rationalisierte sein Vorgehen zunächst: Er zeige seinen Zuschauern ja, wie verschwindend gering die Chancen seien, wie wahnsinnig viel Geld man in das Spiel stecken müsste, um gute Karten zu bekommen.
Später zeigte er sich jedoch geläutert, deinstallierte FIFA im Stream und verabschiedete sich von seinem teuren Team. Dabei betonte Trymacs allerdings, dass es ihm lediglich um die Glücksspiel-Elemente gehe – „normales“ Pay2Win sei für ihn weiterhin okay.
Und was macht er heute so? Im Prinzip ist Trymacs seinen Anfängen bis heute treu geblieben. So gibt es nach wie vor jede Menge Mobile Games und Fortnite auf seinen Kanälen zu sehen.
Darüber hinaus hat sich der Streamer jedoch einen Namen mit aufwendigen und kreativen Events gemacht: Von Sport-Evens über Essens-Challenges bis hin zu LAN-Partys mit seinen Streamer-Kumpels lässt sich Trymacs immer wieder etwas einfallen, um seine Zuschauer zu unterhalten.
Der 29-Jährige ist immer wieder für eine Überraschung gut: Etwa, als er bei der Survival-Show 7 vs. Wild zeigte, dass Content Creator auch außerhalb ihrer Streaming-Zimmer überleben können.
Auch, wenn Trymacs immer noch ein wenig „lost“ ist, scheint es doch, als hätte er mittlerweile seinen Weg gefunden.