Der Shooter „Exoborne – Master The Apocalypse” (Steam, PS5, Xbox Series X) ist ein neuer Open-World-Shooter, der auf den aktuellen Trend „Extraction-Shooter“ aufspringen will, den Escape from Tarkov etabliert hat. Als besonderen Gag hat man chaotische Wetter-Phänomene eingeplant. Aber den Entwicklern, Sharkmob, wird ihr vorheriges Spiel Vampire: The Masquerade Bloodhunt zum Verhängnis.
Was ist das für ein Spiel?
„Exoborne“ spielt im apokalyptischen Amerika, in dem extreme Naturgewalten herrschen.
Die Gameplay-Idee des Exctration-Shooters ist, dass Spieler immer wieder Beute finden, entweder im PvE oder im PvP von anderen Spielern, und sich eine Ausrüstung aus Exo-Rigs, Waffen und Mods herstellen.
Dabei sollen Exoborne als besonderen Kniff die chaotischen Wetter-Phänome einen entscheidenden Twist liefern. Es sind riesige Mega-Stürme geplant, die eine Gefahr für alle Spieler sein werden, die clevere Beute-Aasgeier jedoch auch zum eigenen Vorteil nutzen können.
Autoplay
Kontroverse um Vampir-Flop Bloodhunt überschattet neuen Shooter
Wie kommt der Trailer an? Der Trailer hat auf YouTube nach 3 Monaten mittlerweile 4,4 Millionen Aufrufe erzielt und dabei knapp 13.000 Likes erhalten.
Die Kommentare im Trailer werden dabei von einer Kontroverse überschattet: Denn das vorherige Spiel der Entwickler, Vampire: The Masquerade – Bloodhunt erwies sich als Flop und wurde nur ein Jahr nach dem Launch eingestellt:
Bloodhunt wurde im Oktober 2020 vorgestellt und startete am 7. September 2021 in einen Early Access
Das Spiel erschien am 27. April 2022 für PC und PS5
Schon am 15. Mai 2022 wurde die Entwicklung des Spiels eingestellt
Viele Kommentare unter dem Trailer zu Exoborne fordern von den Entwicklern, das Spiel „neu zu beleben“ oder „zu reparieren.“ Und das sind noch die netten Kommentare.
„Das ist, als zeigt dir deine Ex ihren neuen Freund“
Auch sonst nutzen Spieler den Trailer, um ihrem Unmut Luft zu machen:
„Das ist so, als zeigt dir deine Ex ihren neuen Freund.“
„Sharkmob sind die größten Clowns in der Industrie“ – Ihnen wird vorgeworfen, „nur Trends nachzurennen.“
„Kein Gameplay – Toller Trailer.“
Entwickler sagen: Hinter dem neuen Spiel stehen sie viel mehr
Das sagen die Entwickler: Auch auf der GDC werden die Entwickler mit dem Flop Bloodhunt konfrontieren. Warum sollten Fans an das neue Projekt glauben, wenn sie gerade enttäuscht wurden, fragt die US-Seite PCGamesN sie.
Narrative Director Martin Hultberg versteht den Ärger und sagt den Interviewern:
Bei Vampire the Masquerade war es ein lizenziertes Produkt – Exoborne gehöre den Entwicklern selbst. Da habe man ein ganz anderes Niveau an „Commitment“, habe also eine viel höhere Bindung und Verpflichtung gegenüber Exoborne als gegenüber Bloodhunt.
Das Projekt habe auch ein anderes Niveau, denn der aktuelle Publisher stehe voll dahinter – das sei bei Bloodhunt nicht der Fall gewesen.
Das Spiel könnte Sharkmob noch lange nachhängen:
Das steckt dahinter: Das ist für die Entwickler wirklich eine schwierige Situation: Vampire The Masquerade ist eine große Lizenz, die viele Fans hat. Daher wurde Bloodhunt genau beäugt und Spieler hofften auf einen würdigen Nachfolger des legendären Rollenspielklassikers Vampire: The Masquereade – Redemption aus den Jahre 2000.
Wenn man da ein Spiel versenkt, auf das sich viele gefreut haben, hinterlässt das erst mal einen gewaltigen Schatten, der auch über neuen Projekten liegt. Ob die Entwickler selbst daran schuld sind, oder eine schwierige Publisher-Situation, ist den Fans erstmal egal.
Das MMORPG-Studio Funcom brauchte in einer ähnlichen Situation damals 10 Jahre, um sich von „Age of Conan“ zu erholen, das ein Jahrzehnt lang wie ein Schatten über ihren Spielen lag. Erst 2018 mit Conan Exiles konnte sich Funcom so richtig davon erholen.
Hoffentlich braucht Sharkmob nicht auch 10 Jahre, um den Vampirfluch loszuwerden.
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