Was macht Luke Smith eigentlich die ganze Zeit – Sollte der nicht Destiny 2 retten?

Die große Hoffnung von Destiny 2 ist eigentlich seit zehn Jahren Luke Smith. Der ist seit 2014 für die besten Momente im Loot-Shooter zuständig: Für den 1. Raid „Die Gläserne Kammer“ und für den besten DLC von Destiny, „The Taken King“. 2019 war er das Gesicht des vermeintlichen Neuanfangs. Seit fünf Jahren ist er verschollen. Wir fragen uns heute. Was macht eigentlich Luke Smith?

Wer ist Luke Smith?

Luke Smith ist ein ehemaliger Journalist und WoW-Junkie, der als kleines PR-Helferlein zu Bungie kam, dort im Laufe von Destiny aber zum Ober-Guru aufstieg. Ab 2016 war er Game Director von Destiny 2, mittlerweile ist er der Chef der Marke „Destiny“.

Luke Smith kratze 2012 herum aus den Resten von Destiny 1 die Story zusammen, die wir später zum Release 2014 sahen. Er nutzte seine MMORPG-Erfahrung als Spieler von WoW, um den Raid „Die Gläserne Kammer“ und den DLC „The Taken King“ zu gestalten. Beides Höhepunkte von Destiny.

In den ersten Jahren stieg er immer weiter auf, bis er zu verglühen schien. Denn er ist mit dem Release von Vanilla Destiny 2 2017 auch für den spielerischen Tiefpunkt der Franchise zuständig.

Der „Geld gegen den Monitor werfen“-Typ

Was waren seine Tiefpunkte? Der „öffentliche Tiefpunkt“ von Luke Smith, bei dem ihm viele kennenlernten, war ein Interview mit Eurogamer im Juni 2015. Damals war Smith auf Presse-Tour und stellte sein DLC „The Taken King“ vor.

Die Briten konfrontierten den US-Amerikaner mit deutlich unangenehmere Fragen, als Smith es gewohnt war, und fragten ihn direkt, wie er rechtfertigen könne, dass Leute so viel Geld für einen DLC ausgeben sollen, der so teuer wie das Grundspiel sei.

Man wolle doch als normaler Spieler nicht so viel Geld für ein paar kosmetische Items heraushauen, nur für Emotes, die der teuren Collector’s Edition beilagen.

Smith sagte etwas übermütig: Wenn er jetzt im Moment Destiny einschalte und dem Journalisten die Emotes zeige, würde dieser „Geld gegen den Monitor-Bildschirm werfen.“

Das wurde zum Sinnbild der „Gier“ von Bungie.

Ein weiterer Tiefpunkt war 2017 erreicht: Denn Smith musste nach Destiny 1 auch Destiny 2 retten, nachdem der eigentliche Entwicklungschef abgesprungen war. Doch die Wunder-Rettung gelang ihm dieses Mal nicht.

Er ließ sich dann auf der Presse-Tour wochenlang für das miserable Endgame und die vielen Probleme von Destiny 2 beschimpfen. 2 Jahre später gestand Smith, man sei bei Destiny “2-mal ausgerutscht.”

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Luke Smith läutet neues Zeitalter ein und steigt aus

Was war der letzte große Auftritt von Smith? Luke Smith hatte 2019, als sich Bungie von Activision trennte, seinen letzten großen Auftritt im Livestream, als er verkündete, Destiny 2 könne jetzt endlich ein MMO werden.

In der Praxis erwies sich das aber als Code für „Wir müssen jetzt Content strecken und auf Grind-Mechaniken setzen, weil wir nicht mehr so viele Ressourcen wie bei Forsaken haben.“

Nach diesem Auftritt, so vermittelte er, wollte er sich eigentlich aus dem Alltagsgeschäft größtenteils zurückziehen und junge Kräfte heranlassen.

Luke Smith (links) und Mark Noseworthy (rechts) versprachen uns 2019 ein “neues Destiny”.

Luke Smith stellt Nachfolger vor … 2-mal

Wie lief das mit der Nachfolge? Nach dem großen Neuanfang scheint Luke Smith mit Destiny nicht mehr so viel zu tun zu haben. Er hat jetzt gleich zweimal seinen Nachfolger vorgestellt.

Erst mit großem Getöse Joe Blackburn, den er als „Neuen Anführer“ beschrieb, der sich aber bereits im Januar 2024 aus dem Staub machte.

Für den neu-neuen Nachfolger „Joe Tyson“ gab es jetzt am 31. Januar 2024 nur einen Twitter-Thread, in dem Smith in höchsten Tönen von ihm schwärmte.

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Luke Smith ist der Chef des Destiny-Universums, das gerade zerbröselt

Und was macht Luke Smith? Laut Linkedin ist Luke Smith weiterhin „Game Director“ von Destiny 2, und das seit 2016.

Auf einem Gamescom-Event im Jahr 2018 hieß es im Interview mit MeinMMO, er sollte sich um „Destiny“ insgesamt kümmern – also nicht nur um das Spiel, sondern auch um Destiny als „Medien-Marke“. Das klang so, als arbeite er an TV-Serien, Filmen, Comics. An der Front haben wir aber seit Jahren nichts mehr gehört und Destiny ist als Marke eher schwächer geworden – zudem hat der neue Besitzer von Bungie, Sony, hier einen riesigen Apparat und vielleicht eigene, ganz andere Pläne. Einen “TV-Experte” hat Bungie im April 2023 gefeuert.

Offiziell ist Luke Smith im Moment, laut seiner Twitter-Biographie, „Executive Creative Director“ für Destiny.

Er scheint sich aber mittlerweile aus dem Alltagsgeschäft Destiny völlig zurückgezogen zu haben:

Vielleicht arbeitet er wirklich an „geheimen Projekten“ im Umfeld von Destiny

Vielleicht ist er aber auch seit Jahren maßgeblich an der Entwicklung von neuen Spielen wie Marathon beteiligt

Klar ist: Operativ hat er wohl schon seit 2017/2018 kaum noch was mit dem Spiel Destiny zu tun. Sein Wunschnachfolger Blackburn hat das Unternehmen bereits verlassen.

Ein Destiny 3, das sich viele Fans wünschen und mit dem Luke Smith immer wieder in Verbindung gebracht wird, soll es definitiv nicht geben.

Das Duo von “The Taken King” arbeitet an einer Zukunft, die niemand kennt

Sein Dauer-Partner Mark Noseworthy ist mittlerweile Vice President und arbeitet weiter mit Smith zusammen, ist aber genauso still.

Im letzten Lebenszeichen der beiden hieß es, sie würden “darüber nachdenken, wie Destiny über Destiny 2 hinaus weitergehen kann.” Sie arbeiten offenbar an einer vagen, nicht näher ausformulierten Zukunft der Shooter-Franchise, die beide jetzt schon so lange begleiten.

Tja, wäre langsam mal an der Zeit, dass diese Zukunft beginnen würde oder zumindest mal ihr Umrisse zu erkennen sind:

Mastermind Luke Smith spricht über die Zukunft von Destiny 2: Müssen „die Motoren wieder zum Laufen bringen“

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