Die Bären-Szene war einer der Gründe, warum Baldur’s Gate 3 so berühmt wurde. Doch kaum jemand weiß, wie sie entstanden ist. Jetzt klärt der Entwickler auf.
Wie ist die Szene entstanden? Die meisten der Szenen in Baldur’s Gate 3 wurden von echten Schauspielern gespielt und per „Motion Capture“-Technik ins Spiel übertragen. Das heißt, die Cut-Szenes aus dem Spiel werden zunächst von echten Menschen geschauspielert und erhalten dann, wie im Film, eine digitale Überarbeitung, damit die Spielcharaktere zu sehen sind.
Auch die berühmte Bären-Szene kam so ins Spiel. Vermutlich ist wohl kein waschechter Bär im Filmstudio von Larian Studios gewesen, aber zwei Schauspieler haben die intimen Momente wohl geschauspielert.
Das ganze lief aber weit professioneller ab als man vielleicht glauben mag. Der Performance-Direktor von Baldur’s Gate 3, Greg Lidstone, hat nun verraten, wie der Dreh der Szene so war und was er sich dabei gedacht hat.
In Baldur’s Gate 3 gibt es besonders wenig Grenzen, was die Partnersuche betrifft:
Lidstone: „Da ist ein Bär in der Szene!“
Was sagt der Performance-Direktor zu der Szene? Lidstone wurde auf Game Developers Conference nach der Szene gefragt.
Seine Gedanken beschreibt er wie folgt: „Was ist in meinem Leben passiert, das mich an diesen Punkt geführt hat? In der Szene ist ein Bär! […] Nein, wir haben eine sehr bewusste Entscheidung getroffen.“ In der Vergangenheit hat er bereits bei Spielen mitgemacht, bei denen es zuging wie im „Wilden Westen“ wenn es darum ging, schwierige Szenen von Schauspielern spielen zu lassen.
Damit es für alle eine angenehme Erfahrung wird, entschied sich Lidstone „Intimacy Coordinators“ hinzuzuziehen.
Was sind „Intimacy Coordinators“? Dabei handelt es sich um Fachleute aus der Film- und Fernsehbranche, deren Aufgabe es ist, Szenen mit sexuellem Inhalt oder anderen sensiblen Inhalten zu choreografieren und die Schauspieler zu begleiten.
Dadurch soll sichergestellt werden, dass die persönlichen Grenzen der Schauspieler und Schauspielerinnen geschützt werden und sie sich wohlfühlen. Das Risiko für Grenzüberschreitungen soll mithilfe von „Intimacy Coordinators“ minimiert bzw. vermieden werden (via kmkb.de).
Was für eine Aufgabe hatten sie bei der Szene? Lidstone führt fort:
„Wir wollten jemanden dort haben, der ein Auge darauf hat und sicherstellt, dass sich die Schauspieler sicher fühlen. […] Also hatten wir einen Zoom-Anruf mit dem Intimitätskoordinator [Enric Ortuno] und unterhielten uns mit ihm, und er war liebenswürdig und wir hatten einfach das Gefühl, dass er für die Schauspieler da sein würde und dass er selbstbewusst genug war, um mich zur Rede zu stellen, wenn ich falsche Entscheidungen treffen würde.“
Der Intimacy Coordinator hatte also auch die Aufgabe, die Schauspieler vor dem Performance-Direktor zu schützen und den Dreh für sie angenehm zu gestalten. Über die Rolle der Intimacy Coordinators in Baldurs Gate 3 haben wir uns in einem Artikel ausführlich befasst: Baldur’s Gate 3 legt so viel Wert auf intime Szenen, dass sie sogar Profis aus Film & Fernsehen anheuern
Der Beitrag „Was hat mich an diesen Punkt gebracht“ – Entwickler von Baldur’s Gate 3 spricht über die berüchtigte Bären-Szene erschien zuerst auf Mein-MMO.de.