Buch-Check: Das inoffizielle GBA-Pixelbuch

Dieser Artikel stammt aus der M! 365 (Februar 2024).

MERING • Zwei sammelnswerte Pixelbücher – eines zum Sega Mega Drive und eines zum SNES – haben die Retro-Kenner Robert Bannert und Thomas Nickel bereits veröffentlicht. Jetzt folgt ihr erstes Werk zu einem Handheld: Nintendos beliebter 32-Bitter Game Boy Advance. Zusammen mit Martin Nagel widmen sich die Autoren auf 300 wunderschön gelayouteten Seiten allen Highlights der denkwürdigen GBA-Ära. Bevor es ans Eingemachte geht, gibt jedoch zunächst Branchenveteran Heinrich Lenhardt seine persönlichen Anekdoten zu Nintendos Taschenspieler zum Besten und ordnet die Hardware, deren Evolution sowie namhafte Titel spielhistorisch ein.

Mindestens genauso seh- und lesenswert ist das daran anknüpfende Kapitel ”Intro-Art”. Passend zum Namen rücken hier herausragende Pixel-Art-Grafiken aus Einleitungs-Sequenzen in den Fokus – beginnend mit den Intro-Malereien aus dem Shoot’em-Up Invader über atmosphärische Zeichnungen aus ­Metroid Fusion bis hin zur schrillen, Bild für Bild analysierten Intro-Animation aus ­WarioWario Inc.: Minigame Mania. Ab Seite 22 beginnt dann der Kernteil des Buchs, sinnvoll unterteilt in genre­bezogene Kapitel. In ”Aben­teuer und Planer” etwa spendiert man dem famosen The Legend of Zelda: Minish Cap aus dem Jahr 2004 sechs Seiten – zwei davon toll bebildert mit großflächigen Level-Screenshots. Aber auch Hits wie Sword of Mana, Hideo Kojimas innovatives, mit einem Lichtsensor ausgestattetes Boktai: The Sun is in Your Hand sowie Pokémon Rubin & Smaragd werden prominent gefeaturt – als Schmankerl mit einer 10-seitigen Übersicht, die alle 386 Pokémon in ihrer putzigen Pixel-Optik zeigt.

Eben diese Liebe zum Detail zieht sich auch durch den Rest des Hochglanz-Werks. Seien es nun nostalgische Einblicke in den RPG-Klassiker Mario & Luigi Superstar Saga von 2003, geschickt verknüpfte Levelkarten aus dem grandiosen ­Golden Sun von 2001 oder eine imposante, komplett vertikal gelayoutete Doppelseite, die ein Canyon-Szenario aus Mother 3 von 2006 zeigt – hier steckt viel Layout-Herzblut sowie Recherche- und Spielewissen drin! Clever gelöst: Auch hierzulande weniger bekannte GBA-Überraschungen wie Hamtaro – Ham-Ham Heartbreak, skurrile Umsetzungen wie die von Max Payne sowie Lizenztitel wie Ultimate Spider-Man finden in der Rubrik ”Geschnipseltes” am Ende des Buchs auf 22 Seiten ihren Platz. Macht in der Summe eine nostalgische Zeitreise, die sich GBA-Anhänger auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Zumal die Macher jedem Käufer der auf chlorfrei gebleichtem 150-Gramm-Papier veröffentlichten Druckvarianten obendrein ein Gesamt-PDF zur Verfügung stellen.

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