Das Superhelden-Game Suicide Squad: Kill the Justice League hat sich von seinem kompletten Spielereinbruch auf Steam erholt. Mit dem Start der Season 1 am 28. März bekam das Spiel zwei Monate nach dem Launch eine notwendige Wiederbelebung, aber auch eine Reihe neuer Probleme:
Das ist die Situation: Suicde Squad war zum Release ein Flop, fand aber durchaus Spieler, die es mochten:
Wer ein Einzelspieler-Game wie Batman: Arkham Knight erwartet hatte, wurde enttäuschte. Doch Suicide Squad holte als Service-Game zumindest die Hardcore-Freunde des Grinds ab. MMO-Spieler lieben Looten und Leveln
Das Spiel erreichte in der Spitze auf Steam ohnehin nur niedrige 13.459 Spieler, konnte diese wenigen Spieler aber nicht lange halten. Die Spielerzahlen sanken rapide. Suicide Squad enttäuschte die Erwartungen des Publishers.
Mit der Season 1 kamen nun wieder einige Spieler zurück: Von 269 um 18 Uhr am 28. März ging es schlagartig auf 2.950 um 20 Uhr hoch.
Season 1 bringt den Joker
Das kam jetzt mit der Saison 1: Die Episode 1: Angst erschien am 28. März. Sie brachte:
den Joker als neuen spielbaren Charakter
Green Lantern: Braniac Kampf
neue Shop-Gegenstände
neue Niedertracht-Sets & berüchtigte Ausrüstung
Neue Eindringlingsmissionen & Bollwerke
Der Joker steckt hinter Grind oder einer Paywall
Wie ist die Reaktion auf Season 1? Die Reaktionen im Discord und auf Twitter auf die Season 1 waren jedoch furchtbar, wie die US-Seite Kotaku weiß.
Der Joker sei entweder hinter einer Paywall weggeschlossen oder hinter endlosem Grind, heißt es.
Man zitiert einen enttäuschten Spieler: „Wer dachte denn, dass es eine gute Idee, den Joker hinter Master 35 wegzuschließen? Das machen sie nur, damit man für ihn zahlen muss.“
Neuer Boss-Fight ist nur ein Reskin
Was muss man denn tun, um den Joker freizuschalten? Wie Forbes schreibt, braucht man Season Rank 35, um gegen Brainiac zu kämpfen und den Joker freizuschalten. Dafür müsse man etwa 10 bis 20 Missionen grinden. Aber das sei kein spaßiger Grind, sondern man müsse Inhalte, die man schon outgeraed, durchlaufen.
Macht das denn Spaß? Sieht nicht so aus. Wie Forbes schreibt, seien auch die „Neuen Kämpfe“ nur Varianten von alten. Der Boss-Fight gegen Brainiac sei lediglich eine modifizierte Version des „Green Landers“-Fights.
Auch wer den Joker freigeschaltet hat, kann nichts Tolles erwarten. Es gäbe keine Cut-Scene oder besondere Story. Sogar Harley sage nur, sie stehe nicht mehr auf Komiker.
Joker selbst beginne dann mit Level 10 und könne hoch-gegrindet werden, so wie alle Figuren im Spiel.
Grind, damit Spieler Geld ausgeben, um sich den Grind zu ersparen
Forbes urteilt:
Es sei schon dumm gewesen, den Joker, als beliebten Superschurken, zum Release aus dem Spiel herauszulassen
Jetzt wirke es so, als sei er nur schwierig zu bekommen, um Spieler dazu zu bringen, die Abkürzung zu nehmen und Geld zu zahlen
Es komme zwar noch ein zweiter Teil der Season, doch man hätte schon gleich zu Beginn den Joker spielen müssen und das in neuen Missionen
Sünde der Service-Games bei 70€-Spiel wiederholt
Das steckt dahinter: Suicide Squad: Kill the Justice Leage scheint einige der größten Fehler von Free2Play-MMORPGs der Vergangenheit zu wiederholen.
Spielteile besonders frustrierend und langwierig zu gestalten, damit Spieler einen Anreiz haben, sie durch Mikrotransaktionen abzukürzen, gilt als eine große Sünde in Free2Play-Spielen. Das kennen wir etwa mit dem Du hast keine Energie mehr, warte mal 24 Stunden oder zahl was-System aus Mobile-Games.
Sowas bei einem Game zu machen, für das man dann noch immer 70 € auf Steam zahlt, ist übel.
Grind in Service-Spielen ist zwar wichtig, sollte dann aber für alle gelten und motivierend sein und nicht nur einen Vorwand darstellen, um mehr Geld aus einer tollen Lizenz herauszupressen.
Die zum Release ganz guten Steam-Reviews sind mittlerweile auch gesunken. Die „kürzlichen Reviews“ liegen selbst auf Steam nur noch bei „Ausgeglichen“ – 61 % sind noch positiv.
Mehr zum Spiel: Suicide Squad: Kill the Justice League setzt Leaderboards zurück, weil ein Build viel zu stark ist