Der verrückteste Dune-Film wurde nie gedreht, trotzdem hat er viele andere SciFi-Filme wie Alien beeinflusst

Erst kürzlich begeisterte der zweite Teil der neuen Dune-Filme das Kinopublikum. Aber schon in den 70er Jahren gab es einen Versuch, Frank Herberts Buch zu verfilmen. Leider wurde der Film, der durch und durch größenwahnsinnig werden sollte, aber nie gedreht.

Um welchen Dune-Film geht es? Noch bevor sich David Lynch im Jahr 1984 an die Verfilmung des Science-Fiction-Klassikers von Frank Herbert wagte, unternahm der chilenische Regisseur Alejandro Jodorowsky einen Versuch.

Der Filmemacher ist vor allem für seine stark surrealen Werke bekannt. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Der Heilige Berg“ und „El Topo“. Beide beeindrucken durch fantasievolle, farbenfrohe Bilder, und teils verstörende Geschichten.

Jodorowsky sah in Dune seine große Chance. Er wollte Herberts Buch nicht einfach nur fürs Kino adaptieren, sondern das Kino selbst dadurch revolutionieren. Sein Anspruch war es, das Denken der Menschen, insbesondere das des jüngeren Publikums, durch den Film zu verändern.

Sein Dune sollte sich beim Schauen wie die Droge LSD anfühlen – allerdings ohne die Substanz selbst dabei zu konsumieren. Schaut man sich die Konzeptzeichnungen und den vorgesehenen Cast an, wird klar, dass Jodorowskys Vision weit über das hinaus ging, was das gewöhnliche Kinopublikum kannte.

Hier sehr ihr den Trailer zur Doku „Jodorowsky’s Dune“, die das Projekt genauer beleuchtet:

Mick Jagger und Pink Floyd auf dem Wüstenplaneten

Was hatte Jodorowsky vor? Um seinen Traum vom eigenen Dune-Film zu realisieren, holte sich der Filmemacher prominente Unterstützung an seine Seite. Allen voran den französischen Comiczeichner Moebius.

Dessen Zeichnungen hatten Jodorowsky beeindruckt. Gemeinsam erarbeiteten sie das vollständige Storyboard, zeichneten also bereits alle Bilder des geplanten Films in detaillierten Skizzen auf Papier. Auch zahlreiche Raumschiffe wurden mit Hilfe des Künstlers Chris Foss entworfen.

Auch HR Giger war als Konzeptkünstler mit von der Partie. Er sollte später einen wichtigen Beitrag zu Ridley Scotts Alien beitragen. Doch der Reihe nach.  

Das visuelle Konzept stand also fest. Anschließend begab sich Jodorowsky auf die Suche nach seinen Darstellern. In der Hauptrolle, die in der aktuellen Verfilmung von Timothée Chalamet gespielt wird, sollte Jodorowsky’s eigener Sohn zu sehen sein.

Abgesehen davon ist die Liste der vorgesehenen Schauspieler kurios: Der surrealistische Maler Salvador Dalí als Imperator, Mick Jagger von den Rolling Stones als Feyd-Rautha, David Carradine, den viele als Bill in Kill Bill kennen, als Leto.

Dazu das Regie-Schwergewicht Orson Welles als Baron Harkonnen und Udo Kier als Piter DeVries. Als ob das noch nicht genug wäre, verpflichtete Jodorowsky die britische Band Pink Floyd für die Musik.

Wollt ihr Dune lieber spielen als sehen? Auf MeinMMO haben wir alles zum kommenden Spiel Dune Awakening gesammelt.

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Das Projekt war zum Scheitern verurteilt

Warum wurde der Film nie gedreht? An den Mitarbeitern lag es nicht, dass Dune von Jodorowsky nie gedreht wurde. Die hatten zwar mitunter seltsame Anforderungen, Orson Welles wollte beispielsweise seinen Lieblingskoch am Set haben, aber letztendlich waren sie alle gewillt, mitzumachen.

Am Ende scheiterte es, wie so oft in der Filmwelt, am lieben Geld. Zwar hatte Jodorowsky eine beeindruckende Mappe voller Konzeptzeichnungen vorzuweisen, aber kein Hollywood-Studio wollte die 15 Millionen Dollar aufbringen, die nötig waren um den Film zu drehen.

15 Millionen klingen nach heutigen Maßstäben nicht nach viel für einen solchen Film, für damalige Verhältnisse schien es den Studios aber zu risikoreich, in das Projekt zu investieren. Deshalb musste Jodorowsky schweren Herzens aufgeben.

War alles umsonst? Einige der Ideen, die für den Film gesammelt wurden, beeinflussten aber spätere Werke des SciFi-Genres. HR Giger nutzte sein Design des Harkonnen-Palasts und entwickelte es weiter. Daraus entstand das ikonische Aussehen des Alien aus dem gleichnamigen Film.

Auch andere Klassiker wie Blade Runner wurden von dieser ersten Dune-Fassung beeinflusst. Die Arbeit daran war also nicht völlig umsonst. Die Version von David Lynch fand Jorodowsky übrigens fürchterlich schlecht. Und die aktuelle von Denis Villeneuve „vorhersehbar und industriell“ (via theplaylist.com)

Wer noch mehr Details zu diesem wirklich wahnsinnigen Projekt erfahren möchte, kann sich aktuell die passende Dokumentation in der Arte-Mediathek ansehen. Der Film aus dem Jahr 2013 trägt den passenden Titel „Jorodowsky’s Dune“. Er kann noch bis 18. August 2024 kostenlos abgerufen werden.

Seid ihr Dune-Fans? Habt ihr die neue Version gesehen, und was haltet ihr von der Lynch-Fassung? Hier kommt ihr zur Meinung von MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski, die Dune 2 von Denis Villeneuve allen empfiehlt – vor allem im Kino.

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