Schnelle Multiplayer-Spiele können echt hart sein. Irgendwie gibt es immer jemanden, der einen mit Leichtigkeit fertigmacht. Und laut einer neuen Studie könnt ihr vielleicht noch nicht einmal etwas dafür.
Was ist das für eine Studie? Am 01. April 2024 wurde eine Studie veröffentlicht (via Plos One), die interessante Erkenntnisse vor allem für kompetitive Sportler und Gamer liefert.
Sie trägt den Titel: „The speed of sight: Individual variation in critical flicker fusion thresholds“ (zu Deutsch etwa: „Die Sehgeschwindigkeit: Individuelle Variation des kritischen Schwellenwerts für die Flimmerfusion“)
Die Studie will zeigen, dass manche Menschen Geschwindigkeit besser wahrnehmen können als andere.
Schon früher haben Experimente gezeigt, dass 144Hz-Monitore einen Vorteil bringen. Die neue Studie geht hier noch ein wenig tiefer.
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Es liegt vielleicht nicht an dir
Vor allem Freunde von Mulitplayer-Shootern werden es kennen. Stundenlang zockt man ein Spiel und wird auch ganz gut darin. Doch dann kommt diese eine Person, die einen fertigmacht, als wäre man Nichts.
Wenn euch das das nächste Mal passiert, habt ihr jetzt die perfekte Ausrede fürs Verlieren: Die andere Person hatte einfach einen körperlichen Vorteil. Denn die neue Studie behauptet: manche Menschen sehen die Welt im wahrsten Sinne des Wortes mit anderen – schnelleren – Augen.
Wie lief die Studie ab? In einem Experiment beobachteten Teilnehmer eine sehr schnell flackernde Lichtquelle und testeten, ab wann das Licht für sie konstant erscheint.
Einige empfanden das Licht bereits als konstant, wenn es 35 Mal pro Sekunde blinkte.
Andere hingegen nahmen das Flackern auch bei 60 Mal pro Sekunde noch wahr.
Dieses Experiment wurde zu verschiedenen Zeitpunkten mit den gleichen Teilnehmern wiederholt. Dabei blieben die Ergebnisse konstant. Teilnehmer, die in der Lage waren, sehr schnelles Flackern wahrzunehmen, konnten dies also zuverlässig zu verschiedenen Zeitpunkten.
Was bedeutet das? Diese Fähigkeit zur Wahrnehmung von schnellen Dingen kann natürlich sehr nützlich sein. Professor Kevin Mitchell, ein Neurobiologe am Trinity College Dublin sagt dazu:
Wir glauben, dass die individuellen Unterschiede in der Wahrnehmung von Geschwindigkeit Auswirkungen auf high-speed Situationen haben, in denen man möglicherweise sich schnell bewegende Objekte lokalisieren oder verfolgen muss, wie beispielsweise im Ballsport, oder in Situationen, in denen sich visuelle Szenen schnell ändern, wie im kompetitiven Gaming.
So hätten manche bereits einen Vorteil, bevor sie den Controller überhaupt das erste Mal in die Hand genommen haben, erklärt Mitchell weiter.
Gibt es trotzdem eine Chance? Auch, wenn ihr nicht mit überdurchschnittlich guter Wahrnehmung von flackerndem Licht gesegnet seid, ist doch nicht alles verloren. Denn die bisherige Forschung hat gezeigt, dass dies nur ein kleiner Teil des Ganzen ist. Zur Wahrnehmung von Geschwindigkeit gehört nämlich noch mehr als nur das Wahrnehmen von bloßem Licht.
Visuelle Wahrnehmung lasse sich zudem trainieren. Ihr werdet mit Übung also besser, auch, wenn manche Menschen tatsächlich mit besseren Startvoraussetzungen anfangen.
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