Seit Elden Ring hat mich keine Open World mehr so begeistert wie die von Dragon’s Dogma 2

Seit dem Release von Dragon’s Dogma 2 fasziniert MeinMMO-Autor Christoph Waldboth vor allem eines: die Open World. Warum er sie für großartig hält und was sie für ihn ausmacht, erklärt er hier.

Ein neuer Morgen beginnt. Ich stehe am Rande einer Klippe und blicke ins Tal hinab. Links und rechts stehen meine Vasallen, die mich bei meinem Streifzug durch die große Open World von Dragon’s Dogma 2 begleiten.

Wir reißen uns von dem Anblick los und packen unsere Sachen. Wir folgen dem schmalen Pfad und treffen auf eine Gruppe gemeiner Goblins. Schnurstracks hauen wir sie um und plötzlich entdecke ich hinter ihrem Lager den Eingang zu einer Höhle. Darin wartet völlig unverhofft ein Bossgegner. Ich schnappe mir seine Schätze und am Ende verlasse ich die Höhle durch einen anderen Ausgang.

In der Ferne entdecke ich ein Dorf. Soll ich dorthin als Nächstes? Oder doch lieber auf den Hügel im Osten, wo eine große Statue steht und ein… ein Greif?

Ich könnte aber auch dem Fluss folgen und den Drachen bekämpfen, der am Ufer schläft. So viele Möglichkeiten. Was soll ich nur tun? Ach und die Hauptquest wartet ja auch noch darauf, gelöst zu werden. Ganz zu schweigen von den Nebenaufgaben.

Ja, Dragon’s Dogma 2 gibt mir einiges zu tun. Nach etlichen Stunden im Spiel sehe ich die Open World als klares Highlight. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, Dragon’s Dogma 2 hat die beste Open World seit Elden Ring.

Zum Launch bekommt Dragon’s Dogma 2 einen finalen Trailer


Autoplay

Eine Open World, die wirklich frei ist

Dragon’s Dogma 2 wirft mich in eine faszinierende, offene Welt. Gerade im Vergleich zu Elden Ring wirkt sie jedoch nahezu realistisch, unseren Wäldern, Wiesen und kargen Wüsten nicht unähnlich. Klar, die Drachen, Oger und Zyklopen machen Dragon’s Dogma 2 trotzdem zu einem Fantasy-Spiel.

Aber es ist nicht annähernd so abgedreht wie Elden Ring, was das Design von Welt und Gegnern betrifft. Das hat mich als Freund von From Software aber nicht gestört, im Gegenteil.

Dragon’s Dogma 2 wirkt auf mich sehr geerdet. Ich kann mich leicht in der Welt verlieren. Die Immersion stimmt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Nacht. Wenn ich sehe, wie die Sonne untergeht, werde ich nervös. Schnell ein Lagerfeuer finden, um dort zu rasten. Denn nachts sind die Gegner sehr viel gefährlicher.

Gemeinsam sitzen meine Vasallen und ich am Feuer. In Gedanken plane ich bereits den nächsten Tag. Das Tal nebenan wollte ich erkunden, und ich weiß, das lohnt sich meistens. Irgendeine spannende Entdeckung finde ich fast immer.

Die Schnellreise kann mir gestohlen bleiben

Weil ich notorische Angst davor habe, etwas Spannendes zu verpassen, laufe ich jeden Winkel der Spielwelt ab. Das funktioniert gut, denn beinahe alle Orte, die ich sehe, kann ich auch erreichen. Zu Fuß, versteht sich. Die viel diskutierte Schnellreise möchte ich nur in den seltensten Fällen benutzen.

Damit würde ich ja so viel cooles Zeug verpassen. In die Hauptstadt von Vermund, Vernworth bin ich erst nach etwa sieben Spielstunden gelangt. Ich hätte auch relativ zu Anfang auf einen Ochsenkarren steigen und mich per Schnellreise dorthin transportieren lassen können.

Stattdessen habe ich mich zu Fuß auf den Weg gemacht und mich schnell ablenken lassen. Die Spielwelt ist darauf ausgelegt, mich einzusaugen. Sie will entdeckt werden. Die Mikrotransaktionen von Capcom, die diesen wichtigen Teil der Spielerfahrung durch den Kauf von Schnellreise-Items aushebeln wollen, wirken da sehr fehl am Platz.

Sie widersprechen der Design-Philosophie von Dragon’s Dogma 2 und lassen sich deshalb getrost ignorieren. Der Twitch-Streamer Maurice Weber ist da ähnlicher Meinung.

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Was, es gibt Quests?

Irgendwann bin ich dann doch wieder bei der Hauptquest angekommen. Die führte mich anfangs immer wieder in dasselbe, enge Schloss. Dabei will ich doch raus in die offene Welt, dachte ich mir. Und dann habe ich genau das getan.

Abermals vergaß ich, dass ich der Erweckte bin. Lieber schnetzelte ich mich durch Gegnergruppen, fand coolen Loot und kletterte die Laufbahnleiter hoch. Ich kombinierte Zutaten und sorgte für Nachschub bei der Verpflegung. Ich sortierte mein Inventar und stellte sicher, dass ich nicht zu schwer belastet war.

Meine Vasallen zeigten mir häufig den Weg zu versteckten Orten. Auch sie fügten sich organisch in die Open World ein und machten sie lebendig. Kurz: Ich wurde ein Teil der Spielwelt, und war nicht bloß Gast.

All das machte und macht mir noch immer so viel Spaß, dass ich zum Schluss kam: Die Open World von Dragon’s Dogma 2 ist so gut, dass sie eigentlich keine Quests bräuchte.

Die sind ohnehin so offen gestaltet, dass ich ums Erkunden nicht herumkomme. Die Lösungen für Quests liegen selten auf dem Weg herum, sondern wollen gefunden werden. Es gibt keine tausend Questmarker, die ich stur ablaufe, völlig blind für die Welt um mich herum. Ich muss genau hinschauen, meine Umgebung beobachten, und merke erst dadurch, wie schön und organisch sie designt ist.

Mir gefällt so etwas gut, ich verstehe aber auch, wenn andere davon genervt sind.

Die Reise wird weitergehen

Sicher, irgendwann wird sich die Faszination der Spielwelt erschöpfen, wenn es keine neuen Gebiete mehr zu entdecken gibt und ich nur noch im Kreis laufe. Dann nutze ich Ochsenkarren und manchmal auch einen Reisestein. Und ja, die Gegner wiederholen sich auch jetzt schon zu oft.

Alles in allem ist der Eindruck aber sehr positiv. So wie mir geht es auch anderen Spielern. Auf Reddit schreiben User wie SnickleSauce, wie sehr auch sie sich in der Welt verloren haben.

Ähnlich wie Elden Ring schafft es auch Dragon’s Dogma 2, mit seiner Open World ein Gefühl der Freiheit zu erzeugen, das seinesgleichen sucht. Die Welt ist authentisch und glaubwürdig. Dagegen fühlen sich beispielsweise Skyrim oder mein persönlicher ESO-Liebling Oblivion, wo an jeder Ecke ein Questgeber sitzt, nahezu konstruiert und künstlich an. Das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.

Ich werde noch viele weitere Stunden in der freien Welt von Dragon’s Dogma 2 verbringen. Wie geht es euch damit? Gefällt euch die Open World des Spiels? Oder sehnt ihr euch nach mehr Spielerführung? Schreibt es uns in die Kommentare! Auf MeinMMO findet ihr verschiedene Guides zu Dragon’s Dogma 2.

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