Schon am 18. April startet mit Abyss Online ein neues MMORPG auf Steam. Das Onlinerollenspiel hat bereits eine turbulente Entwicklung hinter sich, war auf einem dunklen Pfad mit NFTs und Kryptowährung, hat aber die Wende vollzogen und will jetzt mit PvP und Sandbox-Elementen überzeugen. Man selbst sieht sich als „EVE Online im Mittelalter, aber mit leckeren Änderungen für Casuals.“
Das sagen die Entwickler selbst über Abyss Online:
Die Entwickler, Old World Labs, beschreiben Abyss Online als „episches MMORPG“ mit Magie in einer offenen Fantasy-Welt.
Man betont sein dynamisches Kampfsystem mit klassenlosen Kämpfen und vielen Waffen und magischen Fähigkeiten.
Man verspricht Quests, die sich zusammen mit Mitspielern lösen lassen und intensive PvP-Schlachten. Es wird Skills von 1 bis 100 geben, die aber nur fürs PvE sind, im PvP sollen alle die gleiche Basis nutzen.
Autoplay
Was ist die Geschichte des MMORPGs? Wir haben im September 2023 über Abyss Online berichtet, dass „Abyss Online“ ursprünglich als „MetaGates“ bekannt war und auf Kryptowährungen setzte.
Doch von der Idee kam man ab. Es hieß dann, NFTs hätten sich in der Realität nicht so toll entwickelt, wie man sich das in der Theorie ausgemalt hatte. Und es habe sich eine wachsende Skepsis gegen Krypto-Gaming ausgebreitet, weil es so viele Betrügereien und Cash Grabs gab.
Der CEO des Studios sagte sogar: Kein echter Gamer würde ein Krypto-Spiel spielen. Daher ging man von diesem Weg ab.
“Wie EVE Online … im Mittelalter und besser für Casuals”
Was sagen die Entwickler jetzt? Die Seite mmoingame hat ein Interview mit den Entwicklern geführt:
Abyss Online wird von 2 Entwicklern in Thailand gemacht – beide seien „lebenslange Fans des MMORPG-Genres“. Das Spiel wird mit der Unreal Engine 5 entwickelt.
Man hat aber 70 weitere Freelancer weltweit, die an Abyss Online mitarbeiten
Abyss Online wird keine Klassen haben, sondern die Fähigkeiten der Spieler hängen an der Ausrüstung.
Die Entwickler sagen: Sie sind von den aktuellen MMORPGs „extrem enttäuscht“ und haben jetzt Abyss Online entwickelt, statt auf neue bessere Games zu warten. Inspiriert wurde man vom MOBA-ähnlichem Kampf von Albion Online und hat das weiterentwickelt. Man sieht im Kampfsystem auch Einflüsse von For Honor und Mortal Online 2.
Die Entwickler beschreiben ihr MMORPGs als „mittelalterliche Version von EVE Online, aber etwas heruntergeregelt, damit es schmackhafter für Casual-Spieler wird.“
Was soll das kosten? Das Spiel soll etwa 25 US-Dollar im Early Access kosten, der am 18. April auf Steam beginnt.
Die ewige Narrative von neuen Indie-MMORPGs
Das steckt dahinter: Die Aussagen „Wir sind vom MMORPG-Markt enttäuscht und wollten ein eigenes Spiel machen“ und „Es ist wie EVE Online, gemixt mit irgendwas anderem“ sind zwei Sätze, die man von Entwicklern eines neuen Indie-MMORPGs immer wieder hört.
Leute, die eigentlich keine Gaming-Entwickler sind, sagen gerne, sie seien so sehr vom MMORPG-Markt enttäuscht, dass sie nun ihr eigenes Spiel herausbringen. Das erzählte etwa Steven Sharif bei Ashes of Creation vor vielen Jahren.
Auch der spätere Flop “Crowfall” wurde von den Entwicklern als “EVE Online trifft die Sopranos” beschrieben. Von EVE Online geht als Sandbox-MMORPG eine Faszination aus, die viele Entwicklern von neuen MMORPGs anstreben.
Die Narrative all dieser Projekte ist: Vor WoW gab es zwei Arten von MMORPGs:
Klassische Themepark-MMORPGs wie Everquest
Chaotische Sandbox-MMORPGs wie Ultima Online
Durch den riesigen Erfolg von WoW um 2008 herum haben die Themepark-MMORPGs gewonnen und es wurden nur noch WoW-Klone entwickelt, aber das hat die MMORPGs in eine Sackgasse geführt
Daher will man mit einem neuen Sandbox-MMORPG jetzt wieder die Faszination zu MMORPGs zurückbringen und sich wieder an der Freiheit von Ultima Online oder Star Wars Galaxies orientieren
Allerdings muss man dazu sagen, dass kleinere Entwickler gar keine andere Wahl haben, als ein Sandbox-MMORPG zu entwickeln, weil Themenpark-MMORPG riesige Projekte sind, die nur AAA-Studios stemmen können und die viele Jahre Entwicklungszeit kosten und zig Millionen US-Dollar verschlingen.
Es ist sicher toll, dass Entwickler sich so ein großes Ziel wie ein „MMORPG“ setzen, aber bevor jemand 25 € für einen Early-Access-Titel auf Steam ausgibt, sollte er vielleicht die ersten Reaktionen und den allgemeinen Vibe abwarten.
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