Das neue PS5-Spiel aus Südkorea löst eine Diskussion über schöne Frauen in Videospielen aus

Die PS5 bekommt am 26. April 2024 ein neues Exclusive. Stellar Blade ist ein Action-Adventure, das Soulslike-Elemente haben soll. Statt über das Gameplay reden jedoch viele über die Protagonistin Eve.

Was ist die Diskussion um Stellar Blade? Das kommende PS5-Exclusive von dem koreanischen Studio Shift Up setzt auf Action und eine schöne Protagonistin. Der Körper von Heldin Eve basiert auf einem 3D-Scan des koreanischen Models Shin Jae-eun. Obwohl Stellar Blade noch gar nicht auf der PS5 erschienen ist, wird bereits seit Monaten darüber diskutiert:

Die Protagonistin Eve in Stellar Blade wird von manchen als Kontrast zu einer Entwicklung in westlichen Spiele-Schmieden wahrgenommen, weibliche Charaktere realistischer darzustellen.

Einige Gamer finden Heldinnen in westlichen Spielen nicht mehr so weiblich oder attraktiv wie früher. Sie glauben, das koreanische Studio habe mit der Design-Entscheidung alles richtig gemacht.

Kritiker sehen in Stellar Blade jedoch einen möglichen Rückschritt, was unrealistische Schönheits-Ideale und die Sexualisierung weiblicher Spiel-Figuren angeht – etwa mit einem knallengen, hautfarbenen Body-Suit.

Stellar Blade, das Action-Abenteuer auf der PS5 startet Demo


Autoplay

Kritik an Eve im Westen als „fade Puppe“, die keiner echten Frau entspricht

Was ist gerade das große Thema? Als das Team von Shift Up über die Oster-Feiertage eine Demo zu Stellar Blade veröffentlichte, konnten sich viele ein Bild des Spiels machen. Das Gameplay soll, allen Diskussionen zum Trotz, ziemlich ordentlich sein: Einige Previews sprechen von einer Mischung aus dem Soulslike Sekiro und den NieR-Spielen von Square Enix.

Ein Preview der Gaming-Seite IGN France lobte den Kampf, die Erkundung und die Atmosphäre in der Demo: Das Kampfsymstem etwa wird als „explosiver Cocktail mit unglaublichen Resultaten“ beschrieben. Kritik gibt es lediglich für das Charakter-Design:

Eve fehle der ikonische Stil von Charakteren wie Bayonetta oder 2B aus Nier, sie sei fade

Das Model, auf dem die Figur basiere, gehe unter Schichten von Veränderungen verloren, ihr Körper sei nicht mehr zu erkennen

Der Autor nennt Eve schließlich „eine Puppe, die von jemandem sexualisiert wird, der noch nie eine echte Frau gesehen hat“

Diesen letzten Abschnitt verstanden manche als „der Macher von Stellar Blade hat wohl noch nie eine echte Frau gesehen“.

Kann eine Figur unrealistisch sein, wenn sie auf einer realen Frau basiert?

So verschärfte sich die Kontroverse: Der ehemalige Blizzard-Mitarbeiter Mark „Grummz“ Kern postete einen Ausschnitt des Artikels mit einem Foto des koreanischen Models sowie der Ehefrau des Studio-Chefs, wohl, um die vermeintlichen Thesen des Artikels zu widerlegen (via X). Die klare Message des Tweets:

Die Macher von Stellar Blade haben schon mal eine „echte Frau“ gesehen. Hier sind sie.

IGN France entfernte den Abschnitt aus dem Artikel und entschuldigte sich: Man habe niemanden bei Shift Up oder ihre Arbeit beleidigen wollen.

Die Diskussion fand ihren Weg zurück nach Südkorea. Auf YouTube veröffentlichte die koreanische Version der Zeitschrift Maxim ein Segment zur Frage, was denn ein realistischer Körper sei. Darin brachte man die Frage auf, ob man denn eine Figur als unrealistisch bezeichnen könne, die auf einer echten Person basiere.

Die Antwort darauf ist für MeinMMO-Autorin Lydia eigentlich offensichtlich: Der Körper eines Models kann zwar echt sein, aber gleichzeitig ein unrealistischer Standard für andere Frauen, die ihren Lebensunterhalt nicht mit ihrem Äußeren verdienen. Damit wäre die Diskussion eigentlich vorbei.

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Wie seht ihr das? Habt ihr etwas von den Diskussionen rund um Stellar Blade mitbekommen? Wollt ihr das Spiel trotzdem oder vielleicht sogar gerade deswegen zocken? Habt ihr euch die Demo vielleicht sogar schon angeschaut, um euch ein eigenes Bild zu machen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

Eine ähnlich große Diskussion um das Aussehen einer weiblichen Spiel-Figur gab es 2021 bei Horizon Forbidden West: Sie war eingen Gamern „nicht weiblich genug“

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