Die klassische Videospiel-Reihe Tomb Raider soll als Tabletop-Rollenspiel erscheinen: „Tomb Raider: Shadows of Truth“. Aber Twitch-Streamer Asmongold ist entsetzt, als er einen neuen Ansatz für die beliebte Spiele-Reihe um Lara Croft sieht. Denn in Tomb Raider soll es nicht mehr um “Tomb Raiding”, also Grabplünderei gehen.
Was entsetzt Asmongold:
Das neue Spiel will der „kolonialen Vergangenheit“ der „Tomb Raider“-Serie entkommen.
In einem Artikel vom 9. August heißt es (via tombraiderchronicles): Lara Croft verwandele sich von einer Grabräuberin in eine Wahrheitssucherin – die Firma Evil Hat Productions wolle Tomb Raider neu definieren, um einer Vergangenheit zu entkommen, die vom Kolonialismus verwundet sei.
Schon andere Spiele der Reihe hätten begonnen an diesem Wandel zu arbeiten, indem sie Lara Croft über ihre Fehler in der Vergangenheit hätten sprechen lassen. Das will man fortführen und den Kulturen, den man früher die Artefakte raubte, mit Respekt und Unterstützung begegnen.
“Tomb Raider” ist eine der Videospiel-Reihen, die man auch im Mainstream kennt, das erste Tomb Raider erschien 1996:
Autoplay
Die Prämisse von Tomb Raider ist mittlerweile problematisch
Warum macht man das? Die Entwickler sagen:
Raubzüge, wie sie in den ursprünglichen Tomb-Raider-Spielen und -Geschichten dargestellt werden, umfassen das Aufsuchen alter Gräber und historischer Stätten verschiedener Zivilisationen und den Erwerb von Artefakten. Es beruht auf der Annahme von ‘Wer’s findet, der darf es behalten’, der den Räubern die Mittel und den Drang verleiht, den Besitz von Artefakten zu beanspruchen, unabhängig davon, ob sie einen historischen oder kulturellen Anspruch auf den Schatz haben.
Asmongold sagt: Wenn ihr sowas machen wollt, dann macht ein neues Spiel
Das sagt Asmongold dazu: Für Asmongold ist das ganze entsetzlich. In einem YouTube-Clip aus einem Stream, der mit „Wie man eine Spiel-Serie nach 28 Jahren zerstört“ überschrieben ist, sagt der Twitch-Streamer, das sei „der lächerlichste, traurigste Scheiß“, den er je gesehen habe.
Die hätten Angst, dass Tomb Raider „Kolonialismus“ verstärke – warum ändere man da irgendwas? Die sollten einfach ein neues Spiel machen.
Man würde da ein Spiel aus seinem 20-jährigen Schlaf erwecken, um es in was ganz anderes zu verwandeln. Wenn man ein Spiel über eine „Wahrheitssucherin“ machen wolle, solle man ein neues Spiel entwickeln.
Aber wenn man ein Spiel zu Tomb Raider entwickle, sollte es sich darum auch um „Tomb Raiding“, also um das Plündern von Gräben drehen, nur weil die alte Prämisse „politisch unbequem“ sei, könne man sie nicht einfach ändern.
Dieses neue Spiel sei für „schräge Leute mit internalisiertem Schuldkomplex“ – nach so einem Spiel habe nie wer gefragt. Er hoffe, dass es scheitere.
Wie sind die Reaktionen?
In den Kommentaren heißt es, das sei die Definition von woke.
Ein anderer Klassiker, der von einem modernen Studio ruiniert werde.
Tomb Raider jetzt mit 150 % weniger Tomb Raiding.
Asmongold wird vom WoW-Streamer zum König der Empörten
Das steckt dahinter: Das ist wirklich ein gefundenes Fressen für die aktuelle Stimmung in den USA, der sich Asmongold zurzeit voll hingibt. Der Streamer, der vor einigen Monaten noch relative normale Gaming-Videos gemacht hat, ist mittlerweile auf einem Kreuzzug gegen alles, was in seinen Augen in der Welt schiefläuft. Dabei schießt er manchmal übers Ziel hinaus, hat mit der neuen Kanalausrichtung aber großen Erfolg.
Man muss klar sagen: Das neue Tomb Raider ist ein Tabletop-RPG und kein neues Videospiel zur Reihe, also ist diese Aufregung eigentlich zwei Nummern zu hoch.
Es wäre tatsächlich mal spannend zu sehen, wie ein neues “Tomb Raider” in der heutigen Zeit so ankommen würde. Eigentlich sieht man ja als klassische Action-Fantasie und macht sich die kulturell schwierigen Implikationen gar nicht klar, dass da eine Britin in Länder reist, die ihr Land früher besetzt hielt, um dort Artefakte zu rauben und mit nach Hause zu bringen.
Also diese Kombination mit “nostalgisch verklärte Spielereihe ist politisch unkorrekt und muss sich neu erfinden” ist wirklich der “Perfect Storm” in der aktuellen Debatte um “Woke-Leute ruinieren uns unsere Videospiele.”
Twitch: Asmongold, König der Nerds, hat eine neue Freundin und seine Fans beäugen sie kritisch